Marburg 14.7.2016 (yb) Tom Feldrappe sagt ‚Jesus Christ Superstar‘ sei eine Rockoper, Svenja Göbel schaut die Vorfreude über ihre Rolle als Maria Magdalena aus den Augen und Katrin Rouwen als Regisseurin betätigt sich zum zweiten Mal für die Inszenierung eines Musicals in der Waggonhalle. Gemeinsam mit Lukas Nadjiri, der die Jesus-Rolle verkörpern wird, und Yannick Bernsdorff als Judas Iscariot berichten die musik- und bühnenbegeisterten Macher und Darsteller von ihrer Großunternehmung ‚Jesus Christ Superstar‘, die sie demnächst in der Wagonhalle zur Aufführung zu bringen.

Die Vorbereitungen reichen ein Jahr zurück und seit Januar wurde an vielen Orten geprobt, denn insgesamt 45 Akteure wollen und müssen gemeinsam agieren, um die Rockoper (oder das Musical) von Andrew Lloyd Webber aus dem Jahr 1971 ausdrucksstark erstehen zu lassen. Die Songtexte in englischer Originalversion des rund zweistündigen Werkes über Jesus Christus in ihrer menschlichen Perspektive auf die letzten sechs Tage werden in heutigen Kostümen, darunter moderne Anzüge für die Priester, zur Aufführung gebracht. Damit können eigene und zeitgemäße Bezüge erwachsen, sind doch die heutigen Priester womöglich als Banker zu erleben.

Insgesamt sind 25 Aufführungen vorgesehen, wozu die Rockoper über Jesus in der zweiten Oktoberhälfte wieder in der Waggonhalle präsentiert wird. Wenn es dem Ensemble gelingt in ähnlich begeisternder Weise das Stück selbst zu bringen, wie sie lebhaft und kraftvoll beim Pressegespräch über ihr Projekt berichtet haben, darf sich das Publikum freuen.

Das Musical über Jesus Christus
Als Andrew Llyod Webber und Tim Rice vor 45 Jahren „Jesus Christ Superstar“ schrieben, gingen sie nicht davon aus, dass es jemals auf der Bühne zu sehen sein würde. Geplant war lediglich ein Konzeptalbum, das die Menschen aber derart begeisterte, dass eine Bühnenfassung entwickelt wurde. 1971 feierte das Musical am Broadway in New York Premiere – und rief zahlreiche Kritiker auf den Plan. „Respekt- und Pietätlosigkeit“ wurden Komponist und Texter vorgeworfen und dass sie die Figur des Jesus von Nazareth allzu menschlich zeichneten. Dabei ist vermutlich genau das der Grund, warum das Stück bis heute aktuell ist und sich viele Zuschauer damit identifizieren können.

Freundschaft, Vertrauen und Verrat
Die zeitgenössische Inszenierung von Rouwen, die die bekannte Passionsgeschichte in das Jahr 2016 überträgt, bringt englische Originaltexte zu Gehör, zeigt aber zur originalen Handlung neue Bilder, so dass neue Interpretationen entstehen können und die Zuschauer mehr als nur die letzten sechs Tage Jesu erleben: Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Verrat, über Machthabende und ihre Ängste. Und irgendwie auch eine Liebesgeschichte.

TOM FELDRAPPE – MUSIKALISCHE LEITUNG/ PIANO CONDUCTOR/ KEYBOARD III
Tom Feldrappe, 24, studiert an der JLU Musik und Germanistik für gymn. Lehramt. Er spielt seit seinem vierten Lebensjahr Klavier und wirkte schon mit 14 Jahren bei einer Musical Produktion als Pianist mit. Zudem spielte er im Uni-Orchester-Gießen, dem Jungen Sinfonie-Orchester Wetzlar und in diversen Musical-Produktionen, u.a. im Stadttheater Gießen, Piano.
Er ist mehrfacher Preisträger und Bundesfinalist „Jugend musiziert“ und war bereits im letzten Jahr musikalischer Leiter bei „Sweeny Todd“ in der Waggonhalle. „Jesus Christ Superstar“ bezeichnet er liebevoll als „sein Baby“: zurecht, da er der Initiator dieses großen Projektes mit rund 45 Mitwirkenden ist.

KATRIN ROUWEN – REGIE/ CHOREOGRAPHIE/ BÜHNENBILD/ ORGANISATION/ ENSEMBLE
„Jesus Christ Superstar“ ist das zweite Musical, das die 39-jährige Ev. Pfarrerin und Spiel- und Theaterpädagogin (bka) aus Marburg an der Waggonhalle inszeniert. Seit sie sechs Jahre alt ist steht sie auf der Bühne, tanzt, singt und musiziert (Klavier, Gitarre, Querflöte). Sie hatte Gesangsunterricht an der „screamfactory“ Frankfurt, inszenierte Musicalaufführungen im Gymnasium und ist derzeit in der Ballet- und Musicalschule „Step in“ (Marburg) aktiv.

LUKAS NADJIRI – JESUS CHRISTUS COVER JUDAS ISKARIOT
Lukas, 28, begann im Alter von 8 Jahren an der Gitarre seine Liebelei mit der Musik. Parallel dazu entfachte sich langsam seine Leidenschaft am Singen. Durch verschiedenste
Soloprojekte in seiner Heimat (Lingen Ems), sowie v. a. während der Arbeit in den Auswahlensembles LandesjugendChor Hessen und Deutscher Jugendkammer Chor und durch die 5-jährige, bis dato andauernde Gesangweiterbildung (Vocal Noise, Wetzlar), offenbarten sich ihm die menschliche Stimme und die Vokalmusik als seine wahre und erbauende Liebe.

YANNICK BERNSDORFF – JUDAS ISKARIOT Der 24-jährige auszubildende Heilerziehungspfleger aus Krofdorf-Gleiberg hat seine Begeisterung für Musicals in der Musical Ag der Herderschule Gießen vor 10 Jahren entdeckt. Nach diversen Produktionen, wie: Rent, Jekyll & Hyde, Spamalot, Der kleine Horrorladen, ist er erneut auf der Bühne zu sehen.

SVENJA GÖBEL – MARIA MAGDALENA
Die 27- jährige Steuerfachangestellte aus Hüttenberg war 10 Jahre lang Mitglied der Musicalgruppe Wetzlar und spielte dort mehrere Hauptrollen, u. a. Lucy in „Jekyll&Hyde“, Königin Anna in „3 Musketiere“ und Berger in „Hair“. Zuletzt war sie als Inga in „Young Frankenstein“ bei der Musischen Gruppe Auerbach in Darmstadt zu sehen.

Waggonhalle Produktion No. 27
JESUS CHRIST SUPERSTAR
Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice
Musikalische Leitung Tom Feldrappe · Regie Katrin Rouwen
In englischer Originalfassung
Aufführungsdauer 2 Stunden, Pause nach dem 1. Akt
Premiere Di 3. August in der Waggonhalle

JESUS CHRISTUS: Lukas Nadjiri
JUDAS ISKARIOT: Yannick Bernsdorff
MARIA MAGDALENA: Svenja Göbel

Vorverkauf 16 Euro plus Gebühr, Abendkasse 22 Euro

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