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22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Temporärer Bombenalarm in Marburg: Fliegerbombe bei Spiegelslust erfährt kontrollierte Sprengung am Mittwochvormittag

Marburg 30.8.2016 (pm/red) Bei geplanten Untersuchungen für HessenForst haben Experten des Kampfmittelräumdienstes im Waldgebiet nördlich des Kaiser-Wilhelm-Turms (Spiegelslust) auf den Marburger Lahnbergen eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg geortet. Weil der Blindgänger schlecht zugänglich unter einem Baum im Boden liegt, ist der Zünder nicht erreichbar und kann somit nicht ausgebaut werden. Die 50-Kilo-Bombe wird deshalb am Mittwoch,31. August, durch eine kontrollierte Sprengung entschärft.

Die Experten des Kampfmittelräumdienstes beim Regierungspräsidium Darmstadt haben angeordnet, das Gebiet um den Fundort für den Vormittag der Sprengung am Mittwoch in einem Radius von rund 500 Metern zu evakuieren, um Gefahr für Leib und Leben auszuschließen. Das betroffene Areal umfasst auch Teile des Wohngebiets am oberen Ortenberg. Bei der kontrollierten Sprengung können möglicherweise Trümmerteile in der Umgebung niedergehen.

Die Evakuierung von rund 580 Menschen erfolgt deshalb am Mittwoch ab 8 Uhr, das Gebiet muss für den Vormittag verlassen werden. Die Sprengung am Steilhang im Wald ist für den späten Vormittag vorgesehen. Eine Rückkehr in die betroffenen Häuser ist voraussichtlich ab 12 Uhr möglich, jedoch erst nach ausdrücklicher Freigabe durch den Kampfmittelräumdienst und die beteiligten Einsatzkräfte. Auch das Betreten des Waldgebietes rund um den Spiegelslustturm ist während der Evakuierung verboten. Es bestehe Lebensgefahr, wird dazu mitgeteilt. Rund 100 Einsatzkräfte sind am Mittwoch für die Sicherheit vor Ort.

BürgerInnentelefon informiert
Die Evakuierung wird durch uniformierte Polizeibeamtinnen und -beamte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes durchgeführt. Die Stadt Marburg bittet alle AnwohnerInnen die Maßnahme zu unterstützen, indem sie sich rechtzeitig auf die Evakuierung vorbereiten und das Gebiet zügig verlassen. Es werden entsprechende  Straßensperren eingerichtet. Ein Hubschrauber der Polizei ist im Einsatz. Das Haus der Ortenberggemeinde in der Georg-Voigt-Straße 7 steht für alle zur Verfügung, die während der Evakuierung eine Ausweichunterkunft benötigen.

Es wird empfohlen, auch alle Fahrzeuge aus den betroffenen Straßenabschnitten zu entfernen, sofern sie nicht in Garagen oder Carports stehen, um vermeidbare Beschädigungen zu verhindern. AnwohnerInnen sollten zusätzlich daran denken, dass sich ihre Haustiere möglichst nicht im Freien aufhalten. Eine Druckwelle, die Fenster beschädigen würde, sei nach Auskunft der Experten des Kampfmittelräumdienstes nicht zu erwarten.

Die Vorbereitungen erfolgen derzeit in Abstimmung zwischen Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt, Stadt, Polizei, Forst und Feuerwehr.  Die Stadt Marburg hat für Nachfragen unter 06421/201-9900 ein Bürger/innentelefon eingerichtet. Die Anwohnerinnen und Anwohner sowie Anliegerinnen und Anlieger werden bereits am Montag vorab durch Flyer über das Vorgehen informiert.

Das Uniklinikum auf den Lahnbergen und dessen Zufahrtswege sind nicht betroffen. An der Grenze zum Evakuierungsgebiet liegen am Ortenberg die Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Zahnklinik). Deren Zu- und Abfahrtswege bleiben im relevanten Zeitraum gesperrt. Diese Kliniken werden jedoch nicht geräumt. Die Patienten und Mitarbeiter dürfen das Gebäude aber bis zum Abschluss der Entschärfung nicht verlassen. Dies betrifft rund 160 stationäre Patienten.

Psychiatrische Notfälle werden laut Uniklinikum im relevanten Zeitraum durch andere Kliniken versorgt. Die Rettungsdienstleitstellen sind darüber informiert. In Absprache mit den Behörden und der Werksfeuerwehr hat das Universitätsklinikum Marburg für die Kliniken auf dem Ortenberg alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter eingeleitet und einen strukturierten Ablauf sichergestellt.

Ein Altenheim Ecke Dürerstraße/An der Schäferbuche wird seine Bewohnerinnen und Bewohner in ein nahegelegenes Gebäude verlegen. Die Absprachen sind bereits erfolgt.

Für die kontrollierte Sprengung werden vom Kampfmittelräumdienst umfangreichste Vorsorgemaßnahmen getroffen, um die Verbreitung von Trümmerteilen einzudämmen. So dämpft unter anderem  ein Wasserkissen mit bis zu 22.000 Liter Fassungsvermögen die Explosion. Bei der funkgesteuerten Sprengung durch die Experten des Kampfmittelräumdienstes wird das  Wasser mit dem Hilfsmaterial in der Luft zerstäubt.

Kleinere Bombe aus Zweitem Weltkrieg
Bei dem Fund in Marburg handelt es sich laut Kampfmittelräumdienst um eine der kleineren Bomben, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden. Eingesetzt wurden auch 500- und 1000-Kilo-Bomben. Vorgesehenes Ziel in Marburg war vermutlich der Hauptbahnhof. Im Auftrag des Landes Hessen, von Hessen Forst und von Privateigentümern entschärft der Räumdienst in Hessen derzeit pro Jahr im Schnitt 40 bis 60 Blindgänger. Wie auf den Lahnbergen geht es dabei darum, Blindgänger und alte Munition systematisch aus Naherholungsgebieten oder von bewirtschafteten Flächen zu entfernen und die Areale so wieder frei und gefahrlos zugänglich zu machen.

Ab 8 Uhr morgens werden am Mittwoch in Marburg für die kontrollierte Sprengung folgende Straßensperren am Ortenberg eingerichtet, so dass das Betreten und Einfahren in den Evakuierungsbereich nicht mehr möglich und untersagt sein wird:
·      Georg-Voigt-Straße zwischen Blitzweg und des Rudolf-Bultmann-Straße,
·      Blitzweg ab der Georg-Voigt-Straße bergauf,
·      Rudolf-Bultmann-Straße und Hans-Sachs-Straße zwischen Georg-Voigt-Straße und Dürerstraße
·      Glammbergweg
·      Dürerstraße ab Hans-Sachs-Straße bergauf.

Durch diese Sperren für die evakuierten Gebiete wird auch die Zufahrt zur Straße „An der Schäferbuche“ und zur Von-Harnack-Straße unmöglich. Die Schützenstraße und die untere Rudolf-Bultmann-Straße bleiben befahrbar. Der Busverkehr wird während der Sperrzeit umgeleitet. Innerhalb dieser Sperrbereiche werden somit Anliegerinnen und Anlieger An der Schäferbuche, Dürerstraße (teilweise), Hans-Sachs-Straße, Rudolf-Bultmann-Straße (teilweise), Von-Harnack-Straße, Glammbergweg, Blitzweg (teilweise) und Georg-Voigt-Straße (teilweise) über die Evakuierung informiert.

Wer in der Mobilität eingeschränkt ist und über keine eigene Transportmöglichkeit verfügt, soll so schnell wie möglich an das BürgerInnentelefon der Stadt Marburg wenden. Damit können die Abholung und die Rückfahrt zum Wohnhaus vereinbart werden.

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