Kasseler Museumsnacht lockte Zehntausende
Marburg 5.9.2016 (yb) Das Motto für die diesjährige Kasseler Museumsnacht ‚In Bewegung‘ war klug gewählt. Schließlich wurde im Juni gerade erst das Stadtmuseum Kassel mit Erweiterungsbau nach mehrjährigem Umbau wiedereröffnet und die GRIMMWELT am Weinberg hat vor gerade mal einem Jahr ihre Türen geöffnet. An einem warmen Spätsommerabend erlebten die überaus zahlreichen Kasseler Museen einen Besucheransturm und die Menschen konnten Geschichte, Kultur und kunstvolle Unterhaltung satt erleben und genießen.
Der Publikumsstrom in das Stadtmuseum am Ständeplatz begann am Spätnachmittag und die neuen Präsentationen zur Stadtgeschichte im Hauptgebäude wurden intensiv betrachtet und erlaufen. Im Turmanbau lockten Sonderausstellungen, darunter eine zum Hofphotografen Eberth – und nicht zuletzt der weite Blick über die Stadt vom Aussichtsbalkon ganz oben.
In der Neuen Galerie an der Schönen Aussicht konnte Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts bestaunt werden, für viele ein reizvolles Unterfangen in dem neu gestalteten markanten Museum mit Widmung zur neueren Kunst. Von dort an der Schönen Aussicht über die Fußgängerbrücke zum Weinberg zu pilgern geriet zur beliebten Route, vorbei am illuminierten Tempelchen.
Die GRIMMWELT war ein Hotspot in dieser Septembernacht. Bestes Stadtpanorama vom Dach bei synthetischen DJ-Klängen ließ Hunderte dort ständig im Plausch Verweilen. Am Eingang zur GRIMMWELT warteten viele in der Schlange. Hinein ging es nur noch, wenn andere das Haus verließen.
Etwas weiter oben lockte das Museum für Sepulkralkultur weiter den Weinberg hinauf, der Passantenstrom ließ die Gehwege überlaufen. Damit erwies sich nahebei im Murhardpark das Cateringangebot von Kasseler Lions und Köchen bestplatziert, inclusive Sitzgelegenheiten für müder werdende Beine.
Wenn auch am Weinberg viele Häuser in Sichtweite zueinander stehen, der Museen und anderen Kultureinrichtungen als Einladende zur Museumsnacht sind viele, sehr viele, und sie verteilen sich auf ein großes Stadtgebiet. Ganz oben im Bergpark Wilhelmshöhe, wo die Alten Meister im Schloss Wilhelmshöhe als Attraktion lockten, gab es in Gestalt beleuchteter Wasserspiele das Weltkulturerbe in bunten Farben zu bestaunen.
Ob Friedrichplatz mit Fridericianum und Kulturhaus Dock4, die documenta-Halle, die bevölkerte Gustav-Mahler-Treppe zur Karlsaue mit Orangerie samt Marmorbad, überall waren Menschen einzeln, zu zweit und in Gruppen in Bewegung. Dabei machen es in Kassel beileibe nicht die Großen alleine. Gleich hinter der Drahtbrücke war das originelle Kasseler Bademuseum im ‚Kurbad Jungborn‘ Anziehungspunkt und einen Kilometer fulleabwärts lockte das neue kleine Museum Fuldaschifffahrt am vormaligen Hafen. Hinzu kamen Performances, Musikgruppen und Installationen allerorten, so auch in der Galerieszene in der Südstadt.
95.000 BesucherInnen waren nach Angaben des Kulturamts auf den Beinen und in Bewegung. Sie nutzen das pralle Angebot von mehr als 40 Museen und Einrichtungen für 9 Euro (inklusive NVV-Ticket) in 2016. Nächstes Jahr ist documenta-Jahr in Kassel, dann fällt die Museumsnacht aus.
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