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Marburger Produktionsschule informierte über Arbeitsweise

Metallarbeiten in der Marburger Produktionsschule. Foto nn, Arbeit und Bildung e.V.

Marburg 17.3.2017 (pm/red) In der Werkstatt der Marburger Produktionsschule (MPS), konnten SchülerInnen, Eltern und Lehrer verschiedener Schulen aus Marburg und Gießen beim hobeln, schleifen und hämmern zuschauen. Das Kooperationsprojekt von Adolf-Reichwein-Schule und Arbeit und Bildung e.V. lud zum Tag der offenen Tür in ihren Räumlichkeiten am Krekel 47 ein. Auch die Landtagsabgeordnete der SPD Handan Özgüven, Oberbürgermeister Thomas Spies und Vertreter der JUSO Marburg sowie MitarbeiterInnen der Arbeitsagentur Marburg waren Gäste der MPS an diesem Tag.

„Unser Ziel ist, dass Jugendliche den Schritt in die duale Ausbildung schaffen“ sagte Angelika Funk, stellvertretende Geschäftsführerin von Arbeit und Bildung, in ihrer Begrüßungsrede. Die MPS ermöglicht Jugendlichen ohne oder mit Haupt- oder Realschulabschluss sich in Holz- und Metallarbeiten auszuprobieren. Praxisorientierte Unterrichtsteile werden eng mit dem Produktionsprozess verzahnt, begonnen von der Arbeit in der Holz- und Metallwerkstatt bis hin zur Vermarktung der Produkte.

Gerade Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen erhalten damit einen neuen Zugang zum Lernen und entwickeln neue Motivation, die eigenen Interessen auszukundschaften und sich in den Arbeitsalltag zu integrieren. Auch drei Flüchtlinge arbeiten und lernen in der MPS. Außerdem ist es möglich, in der MPS den Hauptschulabschluss nachzuholen und in diversen Praktika zusätzliche Arbeitserfahrungen zu sammeln. Bewerbungstraining und berufsbezogener Unterricht bereiten zusätzlich auf Berufsschule und Arbeit vor.

Carsten Klein, betreuender Berufsschullehrer der Adolph-Reichwein-Schule gab einen Überblick über die Produkte und zeigt damit das große Engagement der MPS im Umweltschutz. So bauten und installierten die Jugendlichen Apfel-, Birnen- und Rosen-Lehrpfade. Nistkästen wurden gemeinsam mit dem NABU (Naturschutzbund) entwickelt und verbessert. „Ein großer Renner ist unsere Bank aus gebrauchten Skiern, die wir bereits für zahlreiche Kunden gefertigt haben“ erzählt der Pädagoge. „Wichtig sind uns hier die Jugendlichen und ihre besonderen Bedarfe. Unsere sozialpädagogische Betreuung unterstützt die Jugendlichen und hilft ihnen bei Problemen“ so Klein weiter.

Die Landtagsabgeordnete Handan Özgüven war positiv überrascht über die gute Vermittlungsquote von etwa 50 Prozent: „Hier ist Integration für alle möglich und das Ergebnis spricht für sich. Wünschenswert wäre eine langfristige finanzielle Sicherheit für die MPS“.
Lea-Maria Jäger, pädagogische Leiterin der MPS und der Anleiter Stefan Heuser, die die Veranstaltung mit viel Engagement und leckeren Waffeln ausgerichtet haben, sind sehr zufrieden. „Die Stimmung war sehr gut und es fanden viele Gespräche statt, die unsere Netzwerkarbeit voranbringen“ freute sich Jäger. Eine zweite vertiefende Veranstaltung wurde aufgrund des großen Interesses angesetzt, die kurz darauf stattfand.
Das Kooperationsprojekt der Marburger Produktionsschule wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds (ESF), vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, von der Agentur für Arbeit Marburg, dem Kreisjobcenter Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg.

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