Hilferuf in Gießen: Rettet das Café Amélie!
Marburg 2.5.2017 Gastbeitrag von Ursula Wöll Seit nun 10 Jahren gibt es das Café Amélie in Giessen. Für jüngere BürgerInnen, die sich ein wenig Neugier bewahrt und außer TV schauen Lust auf Austausch und gemeinsame Aktivitäten haben, ist das Café ein Begriff geworden. Es residiert im Erdgeschoss des DGB-Hauses in der Walltorstraße. Und ausgerechnet auf der gewerkschaftlichen Mai-Veranstaltung in Giessen erfuhr ich, dass dem Café Amélie gekündigt worden ist. Und zwar von eben diesem DGB, Da blieb mir doch „die Spucke weg“, auch wenn ich als älteres Semester diesen Treffpunkt wenig frequentiere.
Es sind überwiegend jüngere, die sich hier versammeln, und zwar nicht nur zum Konsumieren, sondern um kreativ zu werden, also die brennenden lokalen und globalen Themen zu diskutieren sowie Aktivitäten zu entwickeln. Ein Ort, der eine Klammer darstellt zwischen der Gewerkschaft einerseits und StudentInnen bis hin zu arbeitslosen jüngeren Leuten andererseits, der also das lädierte Image der Gewerkschaften bei den Nachwachsenden verbessern hilft.
Denn das Amélie wird mit dem DGB identifiziert, obwohl die ehrenamtlich arbeitende Gruppe ihre Entscheidungen autonom trifft. Auch für zahlreiche andere Gruppierungen bis hin zu den Veganern öffnet das Café seine Türen, die alle obdachlos werden, wenn der DGB seine Fehlentscheidung nicht korrigiert. So veranstaltet die Arbeitsloseninitiative Gießen e.V. am 27. Mai ein Konzert und eine Werkschau ihres Kunstprojektes.
Wie bei fast allen Terminen im Amélie ist der Eintritt natürlich frei. Hoffentlich war das dann nicht die letzte Veranstaltung, und hoffentlich nimmt der DGB seine unverständliche Kündigung zurück. Dafür sammelt die Betreibergruppe zur Zeit Unterschriften unter ihre Petition an den DGB. Diese Petition zählt auch die vielen sinnvollen Aktivitäten dieser segensreichen Einrichtung im einzelnen auf.
Den Text gibt es auf der gemeinnützigen Plattform openPetition online.