Marburg 2.5.2017 (pm/red) In den letzten Apriltagen hat im Staatsarchiv Marburg eine große Baumaßnahme „zur Herstellung vorbeugenden Brandschutzes sowie zur Unterstützung des Raumklimas und der Gebäudesicherheit im Magazinbereich“ begonnen, wird von der Archivleitung mitgeteilt. Die Maßnahmen hätten zum Ziel, das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1930er Jahren den Erfordernissen moderner Archivbauten anzupassen.

Nach Jahren der Planung wird jetzt gebaut

Das durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen betreute Projekt gliedert sich in drei Teilmaßnahmen, die im Wesentlichen parallel umgesetzt werden sollen. Zum einen erhält der Magazintrakt eine Lüftungsanlage, um die klimatischen Bedingungen für die Lagerung des Archivguts dauerhaft zu verbessern bzw. zu optimieren. Im Zuge dessen werden vertikal durch die Magazingeschosse verlaufende Zu – und Abluftkanäle in das Gebäude eingebracht und mehrere neue Betriebsräume für die Steuerung der Lüftungstechnik eingerichtet.

Zum anderen wird das Staatsarchiv mit einer Wassernebellöschanlage ausgestattet, die im Brandfall den Schutz von Personen und des verwahrten Kulturgutes gewährleistet. Dadurch, dass dieses Hochdrucklöschsystem Brände mit einem aus Mikrotröpfchen bestehenden Wassernebel bekämpft, werden etwaige Wasser- und Rauchschäden an dem betroffenen Archivgut auf ein Minimum reduziert.

Schließlich sehe die Bauplanung die Ausführung verschiedener sicherheitsrelevanter Maßnahmen vor, so etwa die Einrichtung einer Einbruchmeldeanlage und ein elektronisches Schließsystem.

Das Bauvorhaben, das voraussichtlich bis Ende des Jahres 2017 andauern wird, mache Beeinträchtigungen sowohl für die MitarbeiterInnen des Staatsarchivs als auch für BesucherInnen des Hauses unumgänglich. Der Nutzungsbetrieb im Lesesaal werde während der Zeit der Arbeiten im Wesentlichen aufrechterhalten werden können.

Allerdings werde es dadurch, dass bestimmte Bereiche im Magazin zeitweilig nicht zugänglich sind , zu Einschränkungen bei der Bestellung von Archivgut kommen.

Nach Abschluss der Maßnahme sollen die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen sein, dass die im Gebäude des Staatsarchivs verwahrten Unterlagen unter optimalen Bedingungen gelagert und nach dem neuesten Stand der Technik gesichert werden können, so das Staatsarchiv abschließend.