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Führungsetage statt Schulbank

Schüler der Klasse 12BG der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) während des Planspiels. Foto nn

Marburg 10.5.2017 (pm/red) Schüler der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) erproben ihre Kenntnisse im Planspiel. „Quality instead of a name“ lautet der Slogan der Anonimo AG. Das mittelständische Unternehmen verkauft Kaffeemaschinen und muss sich auf dem Markt gegen starke Konkurrenten wie Romero oder Agio AG durchsetzen. Vier Tage lang hat die Unternehmensführung, bestehend aus einen fünfköpfigen Führungsteam, Zeit, ihr Produkt zu bewerben und sich gegenüber Konkurrenzprodukten abzusetzen.

Die jungen Unternehmer beschäftigen sich schon seit fast zwei Jahren schwerpunktmäßig mit dem Bereich Betriebswirtschaftslehre. Sie sind in der Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM). Wirtschaftslehre ist ihr Leistungskurs. Natürlich stehen Themen wie Marketing, Investition und Finanzierung sowie Grundfragen unternehmerischen Handelns schon von Beginn der Oberstufenzeit auf dem Lehrplan.

Mit Hilfe einer Unternehmenssimulation im Rahmen des WIWAG-Planspiels konnten sie nun aber erstmals erleben, wie sich Unternehmensführung in der Praxis anfühlt. Insgesamt 26 Schüler des Beruflichen Gymnasiums mit Schwerpunkt Wirtschaft schlüpften in die Rollen von Unternehmensleitungen. Sie entschieden sich zunächst gemeinsam für ein Produkt (diesmal wurde sich auf Kaffeemaschinen geeinigt), um danach in ihrer Rolle als Unternehmer auf einem virtuellen gemeinsamen Markt um Marktanteile zu kämpfen.

Je fünf Schüler bilden das Führungsteam eines Unternehmens, für das sie u.a. ein Marketingkonzept kreieren. Der Slogan „Quality instead of a name“ sagt es schon aus: das fünfköpfige Team mit Alina, Emily, Jakob, Julian und Dewid setzt in erster Linie auf Qualität und muss sich mit seinem Konzept gegen den emotionsgeladenen Videoclip der Romero-AG durchsetzen. Dieser zeigt sowohl Schüler als auch Lehrer der Kaufmännischen Schulen beim Kaffeegenuss.

In verschiedenen Spielphasen des viertägigen Planspiels treffen die Unternehmen dann weitere Entscheidungen z.B. über Investitionen in Maschinen, Forschung und Entwicklung, Qualität des Produktes oder Einstellungen/Entlassung von Personal. Hierbei müssen sie nicht nur ihre eigenen Zahlen und die der Konkurrenz im Blickfeld haben, sondern auch auf konjunkturelle Einflüsse (z.B. Wirtschaftswachstum oder Preisentwicklung) von außen reagieren und diese richtig einschätzen können. Dabei erlernen sie spielerisch die komplexen Zusammenhänge von wichtigen Unternehmenszahlen, wie den Umsatz, Gewinn, Deckungsbeiträge oder Eigenkapitalrentabilität. Sie merken, welche Tragweiten und Auswirkungen ihre Entscheidungen auf Gewinn oder Verlust haben.

Jede Spielrunde entspricht einem Geschäftsjahr. Nach jedem Geschäftsjahr erhalten die Unternehmen eine Auswertung darüber, wie sich ökonomische, soziale und gesellschaftliche Entscheidungen auf Betriebskennzahlen auswirken.

Am Ende des Planspiels war das Unternehmen „Agio AG“ ökonomisch am besten aufgestellt. Die Entscheidung des Unternehmens, die Strategie der Kostenführerschaft einzunehmen und die Kosten für die Herstellung über die gesamte Spieldauer sehr niedrig zu halten, hat sich am Ende ausgezahlt. Dafür mussten sie im Vergleich zu den Gruppen „Good Feeling AG“ und „Kaffeewerk AG“ aber Abzüge im sozialen Bereich hinnehmen.

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