viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Seminar über ein besseres Leben in Ländern Afrikas

Marburg 10.5.2017 (pm/red) Vielen Menschen aus afrikanischen Ländern wird das Recht auf ein besseres Leben abgesprochen. Was sind die Gründe, dass Menschen ihre Heimat verlassen, wie organisieren sie sich auf der Flucht? Wohin fliehen sie? Was ist mit denen, die z.B. nicht den Weg über das Mittelmeer schaffen und in Marokko stranden? Wie leben sie dort, wie gestalten sie ihre Welt? Wie wirken sich die Diskussion über „sichere“ Herkunftsländer und die Politik der Europäischen Union auf die Länder des Maghreb aus? Und: Wie kann man nach massiven Gewalterfahrungen wie z.B. dem Krieg und Genozid 1994 in Rwanda zu Versöhnung kommen?
Imbuto e.V. und die Fachschaft Friedens- und Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg laden ein zum Seminar:
„Auf der Suche nach einem besseren Leben: Demokratische Republik Kongo – Marokko – Rwanda – Äthiopien“.
Freitag, 12. Mai ,18.30 h  bis Samstag 13. Mai – 18 h, Wohnanlage St. Jacob – Auf der Weide 6.

Das Thema wird diskutiert mit kompetenten Gesprächspartnern aus der Demokratischen Republik Kongo, Rwanda, Deutschland, Österreich sowie Äthiopien.
Emmanuel Mbolela und sein Übersetzer Dieter Alexander Behr mit dem beeindruckenden Buch: “Mein Weg vom Kongo (über Marokko) nach Europa”,. Ein „Buch des Widerstandes, des Aufstandes des Gewissens“ – so urteilt der Schweizer Soziologe Jean Ziegler über das von E. Mbolela 2014 veröffentlichte Buch. 2002 flüchtete Mbolela als politisch Verfolgter aus der Demokratischen Republik Kongo. Quer durch die Sahara gelangte er nach Marokko, wo er einen Verein Geflüchteter aus afrikanischen Ländern mitbegründet. Vier Jahre später erhält er Asyl in den Niederlanden. Heute unterstützt der Verein viele Menschen, die in Marokko gestrandet sind, z. B. durch Rasthäuser für geflüchtete Frauen und ihre Kinder.

Jean de Dieu Basabose „Ubupfura“, Rwanda 1990-2017: „Wege der Versöhnung“, Direktor des Vereins: „Shalom Educating for Peace“ Rwanda. Er hat den Krieg und Genozid in Rwanda miterlebt und nach der Promotion in Südafrika 2007 den Verein gegründet. Seit 14 Jahren ist er mit mehreren Projekten für Versöhnung tätig. Wir werden diskutieren, was ein Prozess der Versöhnung zwischen Opfern und Tätern für beide Seiten bedeutet, wie dieser gefördert werden kann. Welche Prinzipien und welche Situationen es möglich machen, sich mit sich selbst und den Anderen zu versöhnen.

Adamu Mamo Kebede, Dichter aus Äthiopien/ Gernsheim mit Gedichten zum Thema „Heimat“. Adamu M. Kebede hat wegen politischer Verfolgung sein Heimatland Äthiopien verlassen und lebt seit 2014 in Deutschland. Bereits in Äthiopien hat er Gedichte verfasst und schreibt heute auf Deutsch. Eindrücklich versteht man, was es heißt, wenn man die Heimat verlassen muss, um zu überleben.

Freitag, 18.30 – 21.15 h Beginnmit dem Film: Marokko „Boza“ – auf der Flucht, von Walid Fellah 2014, Tunesien, 52 min. Boza bedeutet Sieg auf Bambara, einer der Sprachen Malis. „Boza“ ist auch der Ruf der MigrantInnen, wenn sie es von Marokko aus in die spanischen Exklaven Ceuta oder Melilla geschafft haben. Der Film von W. Fellah zeigt die Realität der MigrantInnen und die brutalen Auswirkungen des von Europa erzwungenen und bezahlten Grenzregimes in Tunesien und Marokko.

Nah dran an den Alltagserfahrungen und eigenen Reflexionen über die ihnen aufgezwungene Rechtlosigkeit begleitet die Kamera Geflüchtete in un(aus)haltbaren Situationen auf ihrem Weg nach Europa. In Europa angekommen endet die Rechtlosigkeit nicht. Walid Fellah beteiligte sich u.a. als Teil einer tunesischen Delegation am „Marsch für Freiheit“ von Flüchtlingen und MigrantInnen aus ganz Europa von Straßburg nach Brüssel.

Moderation und Inputs: Mathias Krams, Luise Lehmann, Hildegard Schürings, Susanne Steuber

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