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Hoher Besuch im Bergpark Wilhelmshöhe – Welterbe-Beirat tagte in der Welterbestätte

Von der Plattform am Oktogon des Herkules gibt es einen prächtigen Blick über den Bergpark Wilhelmshöhe. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Marburg 17.5.2017 (pm/red) Mit dem aktuellen Stand der verschiedenen Bauprojekte und Instandsetzungsmaßnahmen im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe, und auch mit der Pflege und Instandhaltung der Welterbestätte, hat sich der Welterbe-Beirat am Dienstag und Mittwoch, dem 15. und 16. Mai 2017, befasst, wird von Museumslandschaft Hessen-Kassel (MHK) mitgeteilt. Am ersten Tagungstag wurden den Monitoring-Beauftragten von ICOMOS und anderen Experten u. a. die laufenden Voruntersuchungen am Neuen Wasserfall vorgestellt. Der Neue Wasserfall ist das jüngste Bild der romantischen Wasserspiele und aufgrund von massiven Schäden seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in Betrieb.

Historische Ansicht des Neuen Wasserfalls im Bergpark Wilhelmshöhe. Foto Museumslandschaft Hessen-Kassel

Wiederherstellung des Neuen Wasserfalls
Die Pflege und Wiederherstellung des Landschaftsbereiches rund um den Neuen Wasserfall war in den vergangenen Jahren ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitsbereiches der Teilnehmer der Internationalen Jugendbauhütte. Sie haben bereits aktiv Wegebau betrieben und historische Parkwege wiederhergestellt.

Im vergangenen Jahr wurde das Projekt in den Maßnahmenkatalog des Bundesinvestitionsprogramms zur Städtebauförderung aufgenommen. Das Land Hessen unterstützt die insgesamt sieben Teilprojekte im Bergpark Wilhelmshöhe mit 6 Mio. Euro. Die Monitoring-Beauftragten Dr. Klaus-Henning von Krosigk, Dr. Doris Fischer und Dr. Michael Kummer waren überzeugt von dem Konzept und den bisher geleisteten Arbeiten: »Der Neue Wasserfall liegt in einem bislang wenig bekannten Bereich des Parks. Seine Wiederherrichtung stellt eine große Aufgabe und einen hohen Mehrwert für die Besucher dar.«

Neuer Wasserfall heute Foto Roman von Götz / Museumslandschaft Hessen-Kassel

Umgestaltung Wilhelmshöher Allee

Stadtbaurat Christof Nolda berichtete am zweiten Tag der Sitzung vom Stand der Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen an der Wilhelmshöher Allee, die ebenfalls durch das Bundesinvestitionsprogramm der Deutschen Städtebauförderung finanziell unterstützt werden. Die rund fünf km lange Allee ist eine Fortsetzung der Hauptsichtachse im Park und bildet die Pufferzone (Randbereich) der Welterbestätte. Die Stadt Kassel verfolgt bei der Umgestaltung eine optische Wiedereingliederung der Sichtachsen zum Park. Durch aktive Begrünung wurde in den vergangenen Monaten ein grünes Band zwischen Park und Innenstadt geschaffen.

Brüder-Grimm-Platz kommt in den Fokus

Der Welterbe-Beirat und vor allem die Monitoring-Beauftragten lobten die Umsetzung. »Die Neugestaltung ist ein international vorbildlich umgesetztes Projekt und unterstützt die Sichtbeziehung zwischen Park und Stadt,« erläuterte Dr. von Krosigk. Das Expertenteam empfahl außerdem, an den Planungen festzuhalten, auch den Brüder-Grimm-Platz in weitere Gestaltungsmaßnahmen einzubeziehen. Als Tor zur Wilhelmshöher Allee und zur Stärkung des musealen Standortes rund um Hessisches Landesmuseum, Museum für Sepulkralkultur, Grimmwelt und zukünftigem Tapetenmuseum sei eine Annäherung an den historischen Platzcharakter zu begrüßen.

Instandsetzungsarbeiten an der Löwenburg

Der Wiederaufbau des Bergfrieds und die Instandsetzungsarbeiten an der Löwenburg waren weitere Themen auf der Tagesordnung, deren Umsetzung auf Anerkennung bei den Experten stieß. »Am Beispiel des Wiederaufbaus des Bergfrieds der Löwenburg zeigt sich, dass die gründliche und kompetente Planung und Voruntersuchung zu sehr überzeugenden Ergebnissen führt,« erklärte Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Darüber hinaus zeigte sich das Expertengremium begeistert von den abgeschlossenen Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten im Ballhaus. Die Monitoring-Beauftragten forderten beim zukünftigen Umgang mit dem empfindlichen Gebäude wie auch im Park stets zu einer welterbeverträglichen sowie denkmalgerechten Nutzung und Vermittlung auf.

Unterstützung bei Entscheidungsprozessen

Prof. Dr. Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Teilnehmern für die konstruktiven Beiträge: »Die jährlichen Zusammenkünfte des Welterbe-Beirates unterstützen uns sehr in unserer täglichen Arbeit. Durch die unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen des Gremiums erhalten unsere eigenen Experten eine professionelle Unterstützung bei Entscheidungsprozessen den Erhalt und die Entwicklung der Welterbestätte betreffend.«

Expertengremium Welterbe-Beirat
Der Welterbe-Beirat ist ein unabhängiges Expertengremium, das der Welterbestätte beratend zur Seite steht. Das international erfahrene Fachgremium setzt sich aus den Monitoring-Beauftragten von ICOMOS und weiteren qualifizierten Mitgliedern zusammen. Es befasst sich mit der Pflege und Instandhaltung, aber auch mit den zukunftsorientierten Projekten des Bergparks Wilhelmshöhe. Ausdrückliches Anliegen der Monitoring-Gruppe von ICOMOS-Deutschland ist es, durch möglichst frühzeitige Einbindung und damit verbundenen Hinweisen mögliche in der Entstehung befindliche Konflikte zu verhindern oder diese zumindest zu minimieren. Federführend betreut wird dieses Gremium von der für die Welterbestätte verantwortlichen Museumslandschaft Hessen Kassel in enger Abstimmung mit dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege.

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