Vortrag über „Reichsbürger“: Jurist Reinhard Neubauer informiert am 23. Oktober im Stadtverordnetensitzungssaal
Marburg 9.10.2017 (pm/red) Der Jurist Reinhard Neubauer beleuchtet in einem Vortrag am 23. Oktober die Szene der so genannten „Reichsbürger“. Auf Initiative der Humanistischen Union Marburg laden der städtische Fachdienst Kultur sowie der Verein Kulturelle Aktion/Strömungen zu dem Vortrag im Stadtverordnetensitzungssaal, Barfüßerstraße 50, ein. Beginn ist um 19 Uhr. Zu den Ideologien, die die Anhänger der „Reichsbürger“ vertreten, gehören Verschwörungstheorien sowie Elemente des Rechtsextremismus, Geschichtsrevisionismus und die Leugnung des Holocaust.
Die „Reichsbürger“ und die ihr zuzurechnenden Gruppierungen bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimer und souveräner Staat. Mit dieser Begründung verweigern sie unter anderem das Zahlen von Steuern. Dabei führen sie an, das Deutsche Reich bestehe weiterhin fort – gemäß ihrer Ideologie entweder in den Grenzen des Deutschen Kaiserreichs oder in denen von 1937. Neubauer berichtet in seinem Vortrag über Fälle aus dem Behördenalltag. Er gibt Hinweise, wie der „Reichsbürger“-Szene argumentativ entgegengetreten werden kann und wie mit ihren Bedrohungen umzugehen ist.
Neubauer, geb. 1959 in Bochum, kam 1976 zum Jurastudium nach Marburg und war in Fachschaft und AStA engagiert. Seit 1990 ist er Justitiar in der Verwaltung des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Der Referent wurde seit 2004 mit stark steigender Frequenz beruflich mit „Reichsbürgern“ konfrontiert. Reinhard Neubauer wird über Fälle aus dem Behördenalltag berichten und dabei Hinweise geben, wie der „Reichsbürger“-Szene argumentativ entgegengetreten werden kann und wie mit ihren Bedrohungen umzugehen ist. Der Jurist hat mehrere Fachzeitschriftenaufsätze zum Thema publiziert.