IG MARSS-Preis 2017 an Freies Institut für Bauforschung
Marburg 2.11.2017 (pm/red) Das Freie Institut für Bauforschung (IBD) und seine Vorläufer haben seit 1975 wertvolle Beiträge bei der Marburger Altstadtsanierung durch wissenschaftliche Dokumentation und Analyse zahlreicher historisch wertvoller Bauten erbracht. Dem IBD wir der „IG MARSS-Preis 2017 für Stadtbild, Stadtentwicklung und Denkmalschutz“ verliehen. Das Institut ist auch heute noch bei vielen Sanierungen im Marburger Umfeld beteiligt. Die Ausdehnung des Tätigkeitsbereichs des IBD über Marburg und Hessen hinaus zu einer heute bundesweiten und darüber hinaus reichenden Präsenz zeige den Wert dieser Institution, die in Marburg gegründet wurde und einen sehr wichtigen Beitrag zur Kenntnis und zum Schutz von Kulturgütern in Deutschland leistet.
Das IBD ging aus der auf Initiative des damaligen Stadtplaners Diethelm Fichtners gegründeten „Arbeitsgruppe für Bauforschung und Dokumentation“ der Unteren Denkmalschutzbehörde hervor und ist seit 1985 eine eigenständige unabhängige Einrichtung.
Unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden der Archäologie, volkskundlicher Hausforschung, Architekturgeschichte, Kunstwissenschaft und historischer Quellenforschung gibt das IBD Antworten auf Fragestellungen der Bauforschung im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen.
Zu den Tätigkeitsbereichen des IBD gehören Dokumentation und Analyse der Konstruktion, der verschiedenen Bau- und Nutzungsphasen einschließlich eingetretener Nutzungsschäden, der historischen Ausstattung und der historischen Schrift- und Bildquellen.
Auftraggeber sind Architekten, kommunale Bauämter, Untere Denkmalschutzämter und Denkmalfachbehörden, bundesweit mit Schwerpunkt in Hessen. Ihnen werden wissenschaftlich fundierte Informationen über den Bestand, den Zustand und die geschichtliche Entwicklung des Sanierungsobjekts zugänglich gemacht. Dies erlaubt im Einzelfall größere Sicherheit im Planungsprozess, Schonung der historischen Substanz und vielfach die Senkung von Baukosten.
Das unabhängige Institut trifft keine Entscheidungen. Die Ergebnisse dienen der wissenschaftlichen Erkenntnis und geben zusätzlich eine Entscheidungsgrundlage für Auftraggeber und Behörden. Das IBD sieht sich als Teil des wissenschaftlichen Gewissens des Denkmalschutzes und ist im Landesdenkmalbeirat und den Marburger Denkmalbeiräten vertreten.
Die Jury der IG MARSS e.V. mit Udo Becker, Prof.Dr.vom Brocke, Markus Gronostay, Gerhard Haberle, Ulla Hirt, Claus Schreiner hat das IBD als diesjährigen Preisträger gewählt.
Die Verleihung des Preises findet am 6.Dezember 2017 um 18.30 Uhr im Historischen Rathaussaal am Markt statt. Die Laudatio wird Bezirkskonservator Dr. Bernhard Buchstab halten.