viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Künstlerin und Juristin erhielten Marburger Gleichberechtigungspreis

Marburg 2.11.2017 (pm/red) Kunst, die Geschlechter in den Mittelpunkt rückt, und die Förderung von Frauen im Beruf: Die Stadt Marburg hat den Gleichberechtigungspreis an zwei Frauen vergeben, die sich in besonderer Weise für Geschlechtergerechtigkeit engagieren. Im Historischen Saal des Rathauses nahmen Künstlerin Susanne Dilger und Juristin Bettina Steuber-Fillsack die Auszeichnung entgegen.

„Beide Preisträgerinnen sind ausgewiesene Expertinnen in ihren Gebieten und setzen sich dabei ganz unterschiedlich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zur Preisverleihung. Bettina Steuber-Fillsack engagiere sich stark in der Förderung von Frauen im Berufsleben, hob Spies hervor. Susanne Dilger beschäftige sich mit Geschlechterstereotypen und wie diese aufzubrechen sind. „Als Stadt wollen wir die ästhetische Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen in Zukunft noch wichtiger nehmen “, stellte der Oberbürgermeister in Aussicht.

Die Künstlerin Susanne Dilger widmet sich auf vielen Ebenen der Geschlechterfrage, der Gleichberechtigung und Hierarchiefreiheit. Das hat sie künstlerisch nicht zuletzt mit ihrer Ausstellung „Männer in Kleidern“ dokumentiert. Dilger setzt sich ein für die Auseinandersetzung mit der Kunst von Frauen und deren Arbeitsbedingungen und für Chancengleichheit ein. Für letzteres hat sie mit der KunstWerkStatt Marburg auch das Projekt der „Kunst-Koffer“ am Richtsberg, im Stadtwald und im Waldtal initiiert. In ihren Dankesworten beschäftigte sich Dilger mit der Benachteiligung von Künstlerinnen und formulierte ihre Kritik ironisch: „Künstlerinnen können ohne Erfolgsdruck arbeiten und werden nicht durch lebenslange Professuren eingeschränkt“.

Die Juristin Bettina Steuber-Fillsack macht sich beruflich und ehrenamtlich für die Belange von Frauen stark. Sie hat die Vorbereitung und Gründung des Marburger Unternehmerinnen-Netzwerks im Jahr 2007 intensiv begleitet, war zeitweise Mitglied im Vorstand und im Beirat. Sie unterstützt Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen, vermittelt ihr Expertenwissen in Fachbeiträgen und Vorträgen. Mitgewirkt hat Steuber-Fillsack auch 2011 an der Gründung des „Netzwerks beruflicher Wiedereinstieg für Frauen“. Vorgeschlagen wurde die Preisträgerin von Rita Neidhardt vom Zentrum für Integration und Bildung. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt sind oder werden können“, so Steuber Fillsack zu ihrer Motivation.

Die Arbeit beider Preisträgerinnen setze deutliche Maßstäbe in zwei Bereichen, in denen Frauen traditionell Startschwierigkeiten haben, begründete Dr. Marlis Sewering-Wollanek als Vorsitzende der Gleichstellungskommission der Universitätsstadt Marburg in ihrer Laudatio die Entscheidung der paritätisch besetzen Jury.

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