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Rasch das BAföG stärken – Viele Studierende stellen keinen Antrag

Marburg 22.3.2018 (pm/red) Das Deutsche Studentenwerk (DSW) sieht beim BAföG raschen Handlungsbedarf. Die Bedarfssätze sowie die Elternfreibeträge müssten rasch erhöht werden, auf der Basis der regelmäßigen BAföG-Berichte. Außerdem müsse für das BAföG stärker geworben werden.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte zum Auftakt des Jahrestreffens aller BAföG-Expertinnen und -Experten der Studentenwerke heute Donnerstag, 22. März 2018, in Augsburg:
„Nur noch 18% der Studierenden erhalten BAföG; das ist ein historischer Tiefstand. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Große Koalition sich laut Koalitionsvertrag eine ‚Trendumkehr‘ zum Ziel gesetzt hat.

Wir sind im Einklang mit der neuen Bundesbildungsministerin: Auch wir sehen es als erforderlich an, es sollte sauber analysiert werden, warum weniger Studierende BAföG erhalten.

Aber das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat ja bereits selbst im 21. BAföG-Bericht Ende Dezember 2017 eine Teilanalyse vorgenommen und eine schnelle Anpassung an die Einkommensentwicklung von 4,9% und Preisentwicklung von 3,4% zum Herbst 2018 für notwendig erachtet. Auch wenn man damals Entscheidungen einer künftigen Bundesregierung nicht vorgreifen wollte – jetzt ist sie gebildet, und jetzt kann sie handeln.“

Laut Koalitionsvertrag sollen, so Meyer auf der Heyde weiter, die BAföG-Leistungen außerdem „ausgebaut“ und „deutlich verbessert“ werden. Er kommentiert: „Ob und wie weit die zusätzliche eine Milliarde Euro, die dafür in dieser Legislaturperiode zur Verfügung steht, dafür ausreichen wird, wird man sehen müssen.“

Neben quantitativen Verbesserungen sei es genauso wichtig, für die Vorzüge des BAföG stärker zu werben, betont Meyer auf der Heyde:

„Vieles deutet daraufhin, dass Studierende Angst vor einer Verschuldung haben oder den Aufwand der BAföG-Beantragung scheuen und deshalb keinen Antrag stellen, obwohl sie BAföG-berechtigt wären. Hier müssen wir stärker die Vorzüge des BAföG bewerben. Niemand steht nach einem Studium vor einem Schuldenberg; der zinslose BAföG-Darlehensanteil ist auf höchstens 10.000 Euro gedeckelt, und die Rückzahlung ist sehr sozialverträglich ausgestaltet. Wer die Antragstellung scheut, verschenkt letztlich geschenktes Geld vom Staat!“

Gemäß der aktuellen, 21. DSW-Sozialerhebung stellen 37% der Studierenden mit niedriger Bildungsherkunft aus Angst, sich zu verschulden, erst gar keinen BAföG-Antrag – dabei ist das BAföG gerade für sie gedacht.

Meyer auf der Heyde appelliert überdies an die Bundesregierung und die Länder, die Potenziale der Digitalisierung beim BAföG stärker auszuschöpfen. „Hier sehe ich ein großes Potenzial, um Bürokratie abzubauen; allerdings müssten Bund und Länder sich stärker koordinieren.“

Beim Studentenwerk Augsburg veranstaltet das Deutsche Studentenwerk am 22. und 23. März seine jährliche Förderungstagung; rund 150 BAföG-Expertinnen und –Experten aus den 58 Studenten- und Studierendenwerken nehmen teil.

Hintergrunf
Derzeit erhalten 18% der Studierenden BAföG. Der durchschnittliche Förderungsbetrag lag im Jahr 2016 bei 464 Euro im Monat; Studierende können im Monat maximal 735 Euro BAföG erhalten. Die Kosten fürs BAföG, Schüler/innen und Studierende zusammen, trägt seit Anfang des Jahres 2015 der Bund. Sie lagen im Jahr 2016 für die Studierenden bei 2,099 Mrd. Euro.

Ende Mai 2017 hat das Deutsche Studentenwerk eine Modellrechnung für die empirisch saubere Berechnung des studentischen Bedarfs vorgelegt.

Die DSW-Studie „Ermittlung der Lebenshaltungskosten von Studierenden“ zum Download (178 Seiten, 7 MB, nicht barrierefrei):

https://www.studentenwerke.de/sites/default/files/dsw_fibs_online.pdf

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