Der Kontrabass von Patrick Süskind in der Waggonhalle
Marburg 13.12.2018 (pm/red) Er ist Musiker im Staatsorchester und spielt das unhandlichste Instrument, das man sich vorstellen kann: den Kontrabass. Ein Waldschrat von Instrument. Das scheußlichste und plumpeste Instrument, das je erfunden wurde. Nein, dass er ihn liebt, kann man wirklich nicht behaupten. Er übt auch nicht, bei acht Kontrabässen ist es eh wurscht,
was der einzelne spielt. Und als „Tutti-Schwein“ am dritten Pult steht er ohnehin ganz hinten in der Orchester-Hackordnung. Wagner steht er skeptisch gegenüber, und Jazz lehnt er sowieso ab.
Außerdem hat er seit zwei Jahren keine Frau mehr gehabt, und schuld ist der Kontrabass. Und so sitzt er allein in seinem schallisolierten Akustikzimmer, trinkt ein paar Bier gegen den Feuchtigkeitsverlust und hadert mit sich, dem Orchester, der Welt und diesem Monstrum von Instrument. Aber da ist noch Sarah, die junge, neue Mezzosopranistin, in die er sich unsterblich verliebt hat. Eine herrliche Frau, die nur leider noch nie Notiz von ihm genommen hat. Und so fasst er einen schwerwiegenden Entschluss
Patrick Süskind, u. a. Autor des Welterfolgs „Das Parfüm“, hat ein Stück geschrieben, das seit seiner Uraufführung 1981 der erfolgreichste Monolog auf deutschen Bühnen ist. Etwas, was kein Komponist je geschaffen hat, ein furioses Solostück für einen Kontrabass nämlich und gleichzeitig ein tiefer Einblick in ein höchst fragiles Seelenleben.
Mit Nisse Kreysing, Regie: Matze Schmidt
Do 27.Dezember | 20 Uhr
Waggonhalle Produktion No. 18: Der Kontrabass von Patrick Süskind
Theater Waggonhalle
Eintritt: VVK 10 € zzgl. Gebühr, AK 15 €