Stark wie eine Ameise: PuSCH bietet mehr als Schule
Marburg 13.12.2018 (pm/red) Der 17-jährige Burak Ibrahimi ist Teilnehmer im Projekt „PuSCH“. PuSch steht für „Praxis und Schule“. Das Kooperationsprojekt der Adolf-Reichwein-Schule mit Arbeit und Bildung e.V. hilft Jugendlichen, den Hauptschulabschluss nachzuholen und sich beruflich zu orientieren. Durch ein betriebliches Praktikum hat Burak seinen Wunschberuf gefunden und fiebert nun einem Ausbildungsplatz entgegen.
Burak nimmt seit August am Projekt teil. Im November hat er ein dreiwöchiges Praktikum in einem Supermarkt in Bad Endbach absolviert. Seine Tätigkeit dort beschreibt er als abwechslungsreich und spannend: „Ich habe nicht nur Regale ein- und das Lager aufgeräumt, sondern auch gelernt, wie man Ware kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums markiert und dass neue Ware im Regal immer hinter die alten Artikel geräumt werden muss“, erzählt Burak. Auch beim Nachschub in der markteigenen Bäckerei hat er mitgeholfen. Den großen Tierfkühlraum voller tiefgefrorener Backwaren fand er besonders beeindruckenn.
„Ich durfte sogar die Ameise bedienen“, erzählt Burak stolz. Mit dem Spitznamen „Ameise“ ist ein elektrischer Hubwagen gemeint, mit dem mühelos die schweren Paletten durch den ganzen Markt transportiert werden. Stark wie eine Ameise – so fühlte sich Burak bei seinem Praktikum. Gerne würde er seine Ausbildung in dem Supermarkt machen und hat sich dafür nun beworben. Voller Vorfreude sieht er dem Vorstellungsgespräch entgegen, zu dem er eingeladen wurde. „Die Kolleg/innen dort waren alle so nett, ich würde mich dort auch langfristig sehr wohl fühlen“, schwärmt er.
Das Projekt PuSCH richtet sich an Schüler/innen, die die Anforderungen der allgemeinen Bildungsgänge nicht erfüllen könnten oder generell schlechte Chancen haben, eine Ausbildung zu finden. „Ich komme hier gerne hin. Wir sind eine kleine Klasse und verstehen uns untereinander gut. Wenn ich Fragen habe, sind die Betreuer/innen immer für mich da“, erzählt Burak.
Bei PuSCH können Jugendliche nicht nur ihren Hauptschulabschluss nachholen, sondern auch Bewerbungen trainieren und sich durch einen höheren Anteil praktischer Arbeit beruflich orientieren. In der Marburger Produktionsschule von Arbeit und Bildung e.V. lernen sie beispielsweise wie Metall- und Holzverarbeitung funktionieren und absolvieren zwei dreiwöchige betriebliche Praktika.
Die nächste PuSch-Klasse startet nach den Sommerferien. Hierfür kann man sich bei der Adolf-Reichwein-Schule anmelden. Das Projekt wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Kultusministerium. Mehr zu „PuSch – Praxis und Schule“ online http://adolf-reichwein-schule.de/bildungsangebote/pusch-und-produktionsschule/