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Kreiselternbeirat macht Inklusion zum Thema – Inklusives Handeln und Denken erfordert Haltung

Marburg 21.12.2018 (pm/red) Bei der dritten Kreiselternkonferenz im Tagungsgebäude des Landratsamtes haben sich Eltern und Erziehungsberechtigte über das Thema Inklusion informiert. Unterstützt wurde der Kreiselternbeirat (KEB) dabei vom Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger sowie dem staatlichen Schulamt.
Das Thema Inklusion ist auf Wunsch der Eltern und Erziehungsberechtigen aufgegriffen worden. Darum leitete Nils Euker vom staatlichen Schulamt die Veranstaltung ein und erläuterte dem KEB die inklusiven schulischen Strukturen im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Die bereits dritte Kreiselternkonferenz widmete sich unter dem Motto „Fit für Vielfalt – Inklusion kann man nicht MACHEN…allenfalls werden und sein!“ der Frage, wie Schulgemeinden mit Inklusion umgehen und auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen können. „Inklusion kann man nicht einfach machen. Der Gedanke muss vielmehr aus einer Haltung heraus mit Leben gefüllt werden“, sagte die Vorsitzende des Kreiselternbeirates, Monika Kruse. Inklusion sei keine Mode der Pädagogik, sondern elementares Merkmal erfolgreichen Zusammenlebens.

„Inklusion kollidiere oft mit ureigenen Vorstellungen, die sich in der eigenen schulischen Sozialisation der heute Erwachsenen entwickelt haben“, sagte  Bernd Mumbach, Rektor am Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ). „Dazu gehören die gelernte Notwendigkeit von Wettbewerb, Konkurrenz und Separation“. Gewisse Aspekte von Leistung und das Aufspüren von Defiziten prägen daher das Leben. Indem in der Gesellschaft solche Tatsachen allzu oft als gegeben betrachtet würden, werden sie kaum noch hinterfragt. Mumbach legte diese Strukturen, die das Etablieren von inklusivem Denken und Handeln erschweren offen. „Inklusion ist maßgeblich durch eine Haltung gekennzeichnet. Inklusion ist keine Frage des Umsetzens, sondern des täglichen Zusammenlebens“, betonte er.

Neben der Erkenntnis, dass Inklusion sich bei weitem nicht auf behinderte Menschen allein bezieht, stand zudem die Erkenntnis im Raum, dass alle Menschen gleichermaßen davon erfasst und betroffen seien. Jedoch sei Inklusion nicht zu ver- oder anordnen. Insofern werde insbesondere die Institution Schule, vor die Aufgabe gestellt: „Inklusion, als eine Herausforderung zur Haltungsänderung anzunehmen und konstruktiv mit ihr umzugehen“, betonte Mumbach. Dem Referenten gelang es viele Anwesende zu motivieren, nicht mehr allein auf die sächlichen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen zu blicken und diese in den ausschließlichen Fokus der Diskussion zu stellen. „Wenn wir Inklusion ernst meinen, müssen wir über den Tellerrand schauen. Nicht nur darüber reden, sondern auch Inklusion leben“, schloss er seinen Vortrag.

Lösungen liefern, dieser Anspruch an sich selbst gelte beim Kreiselternbeirat auch und erst recht in Bezug zur mittlerweile oft diskutierten Inklusion. Das Thema sei von Erziehungsberechtigten mit verschiedenen Fragen und Hinweisen an den Beirat herangetragen worden, so dass es nun zum aktuellen Thema der Kreiselternkonferenz gemacht wurde, berichtet Kruse.

„Inklusion ist eine Herausforderung, bei der es wichtig ist, sie gemeinsam zu bewältigen“, war sich auch Zachow sicher. Es gelte das Thema unideologisch und gründlich zu bearbeiten um Vorbehalte und Ängste abzubauen und so die Chancen besser herauszuarbeiten.

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