Weihnachtsmarkt und Advent
Marburg 16.12.2018 (red) Die Vorweihnachtszeit und Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, die inzwischen schon in vielen Dörfern alljährlich angeboten und besucht werden. Vorweihnachtszeit bedeutet auch eine Zeit von viel Anspannung, Betriebsamkeiten und Hektik zum Jahresende, Geschenke kaufen und Weihnachtsgeld, für die, die es noch bekommen. Weihnachten, nur noch alljährliches Ritual und klingende Kassen im Einzelhandel und Hyperstress für das wachsende Heer der schlecht bezahlten Paketzusteller? Viele haben sich innerlich abgewendet und versuchen den äußeren Beeinflussungen zu entkommen. Das fällt nicht leicht. Dabei braucht Mensch (eine Zeit der) Besinnung. So war Weihnachten auch jenseits der christlichen Implikationen einmal gedacht. Was ist übrig geblieben davon und wie kann Mensch damit umgehen?
Für eine Besinnung – in heutigem Sprachgebrauch vielleicht eher Selbstreflexion genannt – gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als früherer Marburger und Leser des Marburger Online-Magazins hat Andreas Kleinschmidt „zwei vorweihnachtiche Texte zur Meditation und Einstimmung auf Weihnachten für Ihre Leser“ übersendet. In Versform mit Reimen werden darin Gedanken und Wünsche artikuliert, die als Gastbeitrag hier veröffentlicht werden.
Der Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt hat viele Lichter,
vor jeder Bude wird es heller Tag;
und jede hat für staunende Gesichter,
Vieles zu entdecken, das man mag.
Ein Kind steht lange vor den Süßigkeiten,
die Münze fest in seiner Hand;
Mandeln, Marzipan und viele Köstlichkeiten,
von allem ist es wie gebannt.
Rote, gelbe, weiße Kugeln schimmern,
ein buntes Glitzern wie aus einer Zauberwelt;
hier und dort ein Kerzenflimmern,
das rings die Dunkelheit erhellt.
Kinderaugen werden weit,
ein kleines Herz ist voll Verlangen,
jetzt und hier und alle Zeit,
nur Gutes zu empfangen.
Wünsche ändern sich im Leben,
es bleibt das Sehnen nach dem wahren Licht,
Gott hat es uns in seinem Sohn gegeben,
dies Licht allein verlässt uns ewig nicht.
Advent heißt Ankunft
Kein Mensch lebt
aus eigener Kraft,
er braucht den Glauben
an einen Anderen,
damit er nicht stirbt
mitten im Leben.
Kein Mensch lebt
aus den Erfahrungen der Vergangenheit,
er braucht die Hoffnung
auf eine Zukunft,
damit er nicht stirbt
mitten im Leben.
Ein Mensch lebt
von der Liebe
des ganz Anderen,
des Sohnes Gottes
dessen Ankunft
seine Zukunft ist.