35.000 Menschen fordern Agrarreform für Bauern, Tiere und Umwelt – tegut-Lernende bei „Wir haben es satt“-Demo in Berlin
Marburg 24.01.2019 (pm/red) „Wir haben es satt!“ lautete das Motto der Demonstration in Berlin rund ums Brandenburger Tor, bei der am vergangenen Samstag 35.000 Menschen für eine klimagerechte Landwirtschaft, Artenvielfalt und eine Agrarreform für Bauern, Tiere und Umwelt auf die Straße gegangen sind – unter ihnen auch Lernende des Lebensmitteleinzelhändlers und Pioniers für Bio-Lebensmittel tegut zusammen mit Geschäftsführer Thomas Gutberlet, wie von tegut mitgeteilt wird. Die Demonstration findet seit 2011 zum Auftakt der weltgrößten Agrarmesse in Berlin statt, der Grünen Woche.
tegut nimmt mit seinen Lernenden seit drei Jahren an der Demonstration teil. Außerdem statteten die Auszubildenden zusammen mit Mitarbeitern der tegut Berufsbildung der Grünen Woche einen Besuch ab und informierten sich auf der Messe über Bio, fairen Handel und nachhaltige Landwirtschaft. Eine Gesprächsrunde mit einer Vertreterin des Bioverbandes Demeter und die Teilnahme an einer Schnippel-Disko, bei der über 1000 Kilogramm aussortierte Lebensmittel für eine Suppe verarbeitet wurden, standen ebenfalls auf dem Programm der Exkursion.
Nachhaltige Landwirtschaft stärker unterstützen
„Für eine gerechte und ökologische Landwirtschaft“, so lautete das Motto der Großdemonstration, die zum neunten Mal stattfand. Verbraucher, Landwirte, Verbände und Initiativen demonstrierten dabei für eine klimafreundliche Landwirtschaft und forderten eine Wende in der Agrarpolitik – zum Beispiel dadurch, dass EU-Subventionen besser verteilt werden und Landwirte besser gefördert werden, die sich um eine nachhaltige Landwirtschaft bemühen. tegut Geschäftsführer Thomas Gutberlet dankte den Auszubildenden für ihr Interesse und ihre Teilnahme: „Sie befassen sich in Ihrer Ausbildung und in Ihrem Beruf mit guten Lebensmitteln, ihrer Herstellung und ihrer Herkunft. Deswegen fördern wir bei tegut auch Ihr Engagement und Ihr Interesse daran, damit Sie sich mit den Hintergründen von Agrarpolitik, Landwirtschaft und Öko-Anbau auseinandersetzen und Ihre eigene Haltung dazu entwickeln können“, so Gutberlet weiter.
Austausch und Erfahrungen ermöglichen
Nach der Demonstration trafen sich die tegut Mitarbeitenden zum Austausch mit Antje Kölling, die beim Demeter-Verband die Öffentlichkeitsarbeit und politische Kommunikation verantwortet. Mit ihr diskutierten sie über die EU-Agrarpolitik und die Möglichkeiten einer effizienten Umstellung auf mehr Öko-Landwirtschaftsbetriebe ebenso wie über aktuelle Tierschutz-Aspekte und die Entwicklung von Demeter-Kriterien für nachhaltige Landwirtschaft im Jahre 1924. „Der Austausch mit Bio-Verbänden, die Teilnahme an der Grünen Woche und an der Demonstration ist eine Erfahrungsreise für unsere Auszubildenden“, sagt Benjamin Brähler, Leiter Berufsbildung bei tegut.
Dabei würden sich die jungen Menschen, so die Erfahrung aus den Vorjahren, auch persönlich stark weiterentwickeln, so Brähler. „Auf der Demonstration war es für alle von uns besonders beeindruckend zu sehen, wie über 170 Landwirte für ihre Interessen auf die Straße gegangen sind und ihren Unmut gegen die aktuelle Agrarpolitik ausgedrückt haben“, sagt Koordinatorin Katharina Elisabeth Becker von der tegut Berufsbildung. „Dieses Thema konnten wir in der Gesprächsrunde mit Antje Kölling aufgreifen und dabei auch mehr über Demeter und die Unterschiede zu konventionell geführten Bauernhöfe in Erfahrung bringen.“
Auch die Lernenden zogen ein positives Fazit: „Das war wirklich ein gelungenes Wochenende!“, betont die Auszubildende Chiara Knipping. „Ich fand es sehr interessant, Dinge zu tun, auf die ich privat nicht gekommen wäre und die mich dann doch so interessiert haben. Daumen ganz weit nach oben für jeden einzelnen Tag!“ Auch im kommenden Jahr will tegut mit Auszubildenden wieder an der Grünen Woche und der „Wir haben es satt“-Demonstration teilnehmen.
Foto tegut