SYNMICRO-Team forscht zu Bodenbakterium
Marburg 04.02.2019 (wm/red) Ein Team junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Marburg hat außergewöhnliches geleistet: Mit den ihren Forschungen zum Bodenbakterium „Vibrio natriegens“ gewannen die den internationalen Wettbewerb auf dem Gebiet der Synthetischen Mikrobiologie in Boston. Die Initiative Biotechnologie und Nanotechnologie würdigt diese herausragende Leistung nun mit einer Ehrung.
Das „SYNMIKRO-iGEM-Team Marburg 2018“ hat mit seinen Forschungen zum Bodenbakterium „Vibrio natriegens“ nicht nur den Wettbewerb gewonnen, sondern auch Ergebnisse geliefert, die erhebliche Anwendungschancen sowohl für eine effizientere wissenschaftliche Arbeit als auch in der industriellen Forschung versprechen.
Die „international Genetically Engineered Machine (iGEM) competition“ ist ein internationaler Wettbewerb für Studierende auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie. Er wird von der gleichnamigen Stiftung ausgerichtet. Diese verfolgt das Ziel, den neuen Forschungszweig der Synthetischen Biologie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und Studierende zu eigenständigem Forschen anzuregen. Forscherinnen und Forscher der Synthetischen Biologie bauen Organismen, die es so in der Natur noch nicht gibt. Für ihre Arbeit brauchen sie Zellen, die sich schnell vermehren.
Das Team der Philipps-Universität Marburg hat ein Bakterium ins Visier genommen, das sehr viel weniger Zeit benötigt als bisher in der Forschung verwendete Bakterien: „Vibrio natriegens“. Der Einzeller stammt aus Salzsümpfen und braucht nur sieben Minuten, um sich zu teilen.
„Die enorme Verdopplungszeit erlaubt es, Forschungsarbeiten mehr als doppelt so schnell durchzuführen wie bisher. Dies könnte zu einem Quantensprung in der molekularbiologischen, biotechnologischen und biomedizinischen Forschung führen“, sagt Prof. Dr. Gert Bange vom LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) der Philipps-Universität, der die Studierenden gemeinsam mit Dr. Georg Fritz bei ihrem Projekt unterstützte.