Spielerische Vermittlung digitaler Kompetenzen beim Familien-Medientag

21.12.2024 (pm/red) Das Programm zum „Familien-Medientag“ im Marburger Haus der Jugend hat teils spielerischen Einstieg in den Umgang mit digitalen Medien geboten. So gab es interaktive Stationen um Apps auszuprobieren, Drohnen zu steuern oder Stop-Motion-Filme …

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Filmstart 28. Februar: The Hate U Give

Marburg 28.02.2019 (pm/red) Ein spannender und mitreißender Film über ein junges afro-amerikanisches Mädchen, das sich in der Welt der Weißen akklimatisiert hat – bis sie mitansehen muss, wie ihr bester Freund von einem Polizisten auf offener Straße erschossen wird, hat heute Kinostart. Starr war 9, als ihr Vater ihr das erste Mal erklärte, wie sie sich bei einer Polizeikontrolle zu verhalten habe. Als Afro-Amerikanerin sei sie per se eine „Bedrohung“ für die Weißen – und je unauffälliger sie sich benehme, desto besser. Für Starr wird dieses Verhalten zum Lebensmuster. Weil sie auf eine Privatschule geht, versucht sie ihre Herkunft aus dem von Bandenkriminalität beherrschten Vorort so gut es geht zu leugnen. Doch als ihr bester Freund in ihrem Beisein von einem Polizisten bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen wird, bricht für Starr ihre Welt zusammen.

Denn der Tod des jungen Mannes, der unschuldig sterben musste, führt zu Ausschreitungen der schwarzen Bevölkerung. Als einzige Zeugin des Vorfalls muss sich Starr entscheiden. Will sie schweigen, um ihre Zukunft nicht zu gefährden? Oder will sie ihre Stimme gegen die Ungerechtigkeit erheben, die ihren Freund das Leben kostete? THE HATE U GIVE von George Tillman Jr. basiert auf dem gleichnamigen New-York-Times-Bestseller von Angie Thomas und fesselt den Zuschauer von Anfang an. Das Grundthema ist Rassismus – doch der Film beschreibt, auch durch seine ruhige unaufgeregte Erzählhaltung und seine einfühlsame Figurenbeschreibung, mehr als nur die hochaktuelle gesellschaftliche Problematik.

Durch das titelgebende Leitmotiv „Thug Life“ des Rappers Tupac Shakur („The Hate U Give Little Infants F….. Everybody“) zeigt der Film all die Auswirkungen von Rassismus, und das anhand der Generation, die darunter leidet und es weiterträgt: Kinder und Jugendliche. Gerade für diese Zielgruppe ist die 16-jährige Starr eine hervorragende Identifikationsfigur. Amandla Stenberg spielt sie als offenen Menschen mit reinem Herzen. Eine junge Frau, die ihre Familie liebt und fast daran zerbricht, immer zwischen Schwarz und Weiß wandeln zu müssen. Auch die anderen Figuren sind hervorragend gezeichnet und gespielt. Ob Starrs Eltern, die für ihre Kinder alles opfern, ihre Freunde in der High-School, die trotz aller politisch korrekten Äußerungen ihre Vorurteile nicht verhehlen können oder Starrs Onkel, der als nicht-weißer Polizist genau wie Starr verschiedene Standpunkte miteinander in Einklang bringen muss.

Dem Film gelingt es, in solchen Figuren eine große Ambivalenz zu zeigen, ohne aber eine Seite zu verurteilen und zu plakativ zu werden. Die dynamische Kamera ist immer nah bei Starr, gerade bei den Demonstrationsszenen wirken die Bilder fast schon dokumentarisch real. Die Trennung der Welten wird durch die Farb- und Lichtsetzung deutlich, die Starrs Viertel oft in dunkle und warme Töne tunkt und die Welt der Weißen als kalt und hell verdeutlicht. Am Ende des Films steht die Gefahr der Eskalation, die von einer Chance auf Versöhnung gebannt wird. Eine hoffnungsvolle Botschaft, die über den Film hinaus wirken kann.

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