Hessen: Rekordzahlen bei Beratung gegen Rechtsextremismus – Demokratiezentrum legt erste Kurz-Bilanz für das Jahr 2018 vor
Marburg 15.03.2019 (pm/red) Hilfen so gefragt wie nie: Im hessischen Beratungsnetzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus sind 2018 die Zahlen der Beratungsfälle wie auch der Präventions- und Bildungsangebote erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Demokratiezentrum Hessen an der Philipps-Universität Marburg registrierte 2018 insgesamt 247 Beratungsfälle sowie 123 Präventions- und 288 Bildungsangebote im „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“. Im bisherigen Rekordjahr 2017 hatte man 142 Beratungsfälle sowie 119 Präventions- und 220 Bildungsangebote im Netzwerk verzeichnet.
Zum Kreis der Hilfesuchenden gehören Betroffene, Eltern, Schulen, Kommunen oder Vereine. Die Gründe für den deutlichen Anstieg der Zahlen sind laut Demokratiezentrum Hessen u. a. im wachsenden Rechtspopulismus, in vermehrten Anfeindungen im Internet (Hate Speech) sowie einer zunehmenden Polarisierung und damit einhergehenden Unsicherheit in der Bevölkerung, aber auch im gestiegenen Bekanntheitsgrad des Netzwerks zu suchen.
Die Daten gehen aus einer ersten aktuellen Kurz-Bilanz des Demokratiezentrums Hessen für 2018 hervor: Um möglichst frühzeitig, komprimiert und übersichtlich über die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit des Beratungsnetzwerks im vorangegangenen Jahr zu informieren, hat das Demokratiezentrum erstmals ein 6-seitiges DIN-A-4-Faltblatt mit dem Titel „Das Jahr 2018 in Zahlen“ herausgegeben, das vorab und zusätzlich zum später im Jahr erscheinenden umfangreichen Jahresbericht mit detaillierter statistischer Auswertung die wichtigsten Zahlen und Fakten knapp zusammenfasst.
Zum Hintergrund: Das vom Land Hessen und vom Bund geförderte „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ berät kostenlos und vertraulich Hilfesuchende wie Schulen, Eltern, Familienangehörige, Kommunen, Vereine, Diskriminierungsopfer und andere Betroffene in Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus oder religiös begründetem Extremismus und bietet entsprechende Präventionsmaßnahmen an. Das an der Philipps-Universität angegliederte Demokratiezentrum Hessen fungiert dabei als zentrale Fach-, Anlauf- und Geschäftsstelle, das die Arbeit des Netzwerks koordiniert und dokumentiert.