Am 29. und 30. Januar 2025 Hochschulerkundung

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Ehemaliges Torhaus der früheren Reitsporthalle wird saniert und umgebaut

Die Visualisierung zeigt das „Barockhäuschen“ mit dem geplanten Anbau. Abbildung: Architekturbüro Harald Neu

Marburg 22.03.2019 (pm/red) Klein aber fein: In der vergangenen Woche haben die Bauarbeiten am früheren Torhaus der ehemaligen Reitsporthalle und späteren Turnhalle der Universität begonnen. Das 1731 errichtete eingeschossige „Barockhäuschen“ liegt nördlich des Instituts für Leibesübungen (IfL), direkt an der Barfüßerstraße. Bis Ende des Jahres wird das „Barockhäuschen“ nun vom Dezernat IV Gebäudemanagement und Technik grundlegend saniert und nach Plänen des Darmstädter Architekturbüros Neu umgebaut.

Bis vor kurzem wurde das Erdgeschoss vom Institut für Sportwissenschaften und Motologie genutzt, das als Wohnung ausgebaute Dachgeschoss stand aufgrund des baulichen Zustands seit längerem leer. Ein um 1900 errichteter Anbau mit Treppenhaus und Nebenräumen soll im Rahmen der Sanierung abgerissen werden. „Der Anbau hat die Form des Gebäudes nachteilig verändert. Nach dem Abriss erhält das Barockhäuschen seine frühere Kubatur zurück“, erläutert Maja Turba, Leiterin der Bauabteilung im Dezernat IV. Sie ergänzt: „Der Anbau schließt zur Barfüßerstraße 2 hin unmittelbar an die ursprüngliche Stadtmauer an – diese werden wir nun wieder freilegen.“

Künftig soll das Dachgeschoss über einen neuen kubischen Anbau erschlossen werden, der sich in Lage und Form deutlich zurücknimmt und etwas vom historischen Bestand abrückt. „Durch eine gläserne Fuge sind alt und neu optisch deutlich getrennt“, sagt Turba. „Das Baudenkmal ist dadurch wieder in seiner ursprünglichen Gestalt erlebbar.“

Ziel ist es, das historische Erscheinungsbild des Baudenkmals wiederherzustellen. Soweit möglich, soll die Bausubstanz im Originalzustand erhalten bleiben, lediglich nachträgliche Einbauten werden beseitigt. Vor allem die Sanierung des erdberührenden äußeren Mauerwerks gestaltet sich aufwändig. Aufgrund von Salz- und Feuchtigkeitsschäden müssen die Außenwände freigelegt und anschließend abgedichtet werden. Im Rahmen der Sanierung wird die Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht, das Mansarddach mit drei typischen Giebelgauben wird grundlegend saniert. Die Fenster werden denkmalgerecht aufgearbeitet, fehlende Bestandsfenster nach historischem Vorbild ersetzt.

Ende 2019 sollen die neuen Büroräume im Erd- und Dachgeschoss des Barockhäuschens bezugsfertig sein. Die rund 230 Quadratmeter Fläche sollen vom Institut für Sportwissenschaften und Motologie genutzt werden. Aufgrund der Einstufung als Baudenkmal werden die Arbeiten an dem Barockhäuschen in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege durchgeführt. Die Baukosten sollen nach derzeitigem Planungsstand rund 730.000 Euro betragen. Die Maßnahme wird aus Mitteln des Hochschulpakts 2020 finanziert.

Weitere Informationen:

Das „Barockhäuschen“ bildet ein Ensemble mit dem Hauptgebäude des Instituts für Sportwissenschaften und Motologie in der Barfüßerstraße 1. Beide Bauten – die ehemalige Reithalle und das Torhaus – ließ Landgraf Friedrich I. 1731 auf dem Areal eines ehemaligen Franziskanerklosters errichten. Zwischen 1876 und 1898 wurde die frühere Reithalle als Tanzsaal genutzt, bevor sie schließlich zur Akademischen Turnhalle umgebaut wurde. Im Jahr 1924 bezog das neugegründete Institut für Leibesübungen (IfL) die Gebäude Barfüßerstraße 1. Noch heute firmiert das Hauptgebäude als IfL.

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