Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Philipp Layer, das Rauschenale-Team und der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Wetter e.V. sind Otto-Ubbelohde-Preisträger 2019 

Selbstportrait des Malers und Zeichners Otto Ubbelohde, dem Namensgeber des Kulturpreises.

Marburg 18.05.2019 (pm/red) Die Träger des diesjährigen Ubbelohde-Preises stehen fest: Philipp Layer aus Münchhausen, das Rauschenale-Team mit Dr. Anne Hoerder, Martha Henkel und Dr. Ulrich Hoerder aus Rauschenberg sowie der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Wetter e.V. aus Wetter erhalten die begehrte Kulturauszeichnung des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Der Kreisausschuss folgte in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag der Jury zur Verleihung des Preises. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro verbunden.
„Die Preisträger haben sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt“, teilte Landrätin Kirsten Fründt mit. Es spreche für die Qualität und das Ansehen des Preises, dass sich so viele darum bewerben oder vorgeschlagen würden. Diejenigen, die nicht zum Zuge kamen, ermuntere sie dazu, sich erneut zu bewerben, so die Landrätin.
Über den hohen Anteil von hervorragenden Bewerbungen äußerten sich auch die Jurymitglieder, die wieder einmal die sprichwörtliche Qual der Wahl hatten und aus 52 Vorschlägen lediglich drei Preisträger benennen durften. Ein großes Lob für die intensive Juryarbeit zollte Landrätin Fründt dann auch den Juroren für ihre Arbeit. Die Preisverleihung gibt es Anfang Juni im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf.

Informationen zu den Preisträgern 2019

Philipp Layer aus Münchhausen nennt sich selbst „Erzählkünstler“. Er steht mit seiner Arbeit für eine sehr alte Kulturform, der Erzählkultur.
Seine Darbietungen, manchmal in Kombination mit einer Sängerin, einem Schmied, einem künstlerisch gestalteten und im Rahmen einer Geschichte abzugehenden Geschichtenpfad oder auch nur in kreativem und ungewöhnlichem Outfit, sind etwas ganz Besonderes. Er besucht Schulklassen und verzaubert Festveranstaltungen. Layer entführt die Zuhörer in seine Welt der Geschichten. Er weckt mit seinen Erzählungen und der heute fast vergessenen Art der Vermittlung Begeisterung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das fördert zudem die Fantasie und das Interesse an Büchern und Geschichten fernab der Computerspiele und neuen Medien. Immer wieder stellt er einen Bezug zu Otto Ubbelohdes Märchenillustrationen sowie den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm her und baut Kunstwerke heimischer Künstler in seine Geschichten ein.

Hier wird eine der ältesten Kunstformen der Menschheit, nämlich das Geschichtenerzählen, in die heutige Zeit übertragen. Mit Philipp Layer würdigt der Landkreis einen der wenigen klassischen Erzähler von Geschichten in der Region.

Das Rauschenale-Team aus Rauschenberg mit Dr. Anne Hoerder, Martha Henkel und Dr. Ulrich Hoerder hat die Stadt Rauschenberg verändert. Die drei Personen haben gezeigt, dass eine kleine Stadt mit einem gut durchdachten Kunstprojekt sehr gut punkten und ihr Image verändern kann. Die Rauschenale ist eine über viele Stationen im Ort verteilte Kunstausstellung mit überwiegend regionalen Künstlerinnen und Künstler. Gemeinsam ist den drei Personen, dass ihnen in mit der „Rauschenale“ eine Kombination von Kunst und Kultur und der Stärkung des Gemeinsinns gelungen ist. Das konnte nur durch sehr großen persönlichen Einsatz, dem Einbringen eigener finanzieller Mittel und einem sehr großen Organisationsaufwand gelingen.

Diese Veranstaltungen haben sowohl bei der ersten Rauschenale 2016 als auch bei der zweiten Auflage im Folgejahr gezeigt, dass „große Kunst in der kleinen Stadt“ möglich ist. Vom 8. bis zum 10. Juni 2019 findet die nächste Rauschenale statt. Wieder sind 80 Kunstschaffende mit rund 600 Exponaten an 14 Standorten dabei.
Die Vermittlung von Kunst und Kultur in ländlichen Räumen, die Nutzbarmachung leerstehender oder historisch bedeutender Gebäude sowie die Förderung des gemeinschaftlichen Gedankens sind die so wertvollen Aspekte der Rauschenale. Hier bringen sich neben den drei Geehrten viele weitere Menschen mit großem Engagement ein, die mit dieser Auszeichnung indirekt auch gewürdigt werden.

Die Auszeichnung der drei Initiatoren und Organisatoren dient auch der Anerkennung für ein mutiges und Beispiel gebendes Herangehen an ein Kulturprojekt, das viele positive Auswirkungen zeigt. Gleichzeitig soll es auch eine Anregung sein, dieses Projekt fortzusetzen. Es ist zudem mit der Hoffnung verknüpft, weitere Förderer und Unterstützer für die Rauschenale gewinnen zu können.

Der 2005 von 35 Personen gegründete „Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Wetter e.V.“ setzt sich für den Erhalt der ehemaligen Synagoge in Wetter und deren Nutzung als Gedenkstätte, Lernort und Stätte kultureller Begegnungen ein. Der Verein will die Geschichte des Hauses im Speziellen und die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Wetters im Allgemeinen wach halten. Aber die vielfältigen Aktivitäten sind damit nicht allein beschrieben. Er will, dass das Haus offen ist für möglichst viele interessierte Menschen. Es hat sich zu einem kulturellen Zentrum in der Stadt Wetter entwickelt.

Deshalb bietet der Träger- und Förderverein jedes Jahr ein vielseitiges, interessantes und abwechslungsreiches Kulturprogramm an, nach Möglichkeit, mit mindestens einem Termin pro Monat. Hervorzuheben ist, dass der Eintritt zu den Veranstaltungen in der Regel frei ist und die Aufwendungen durch Spenden finanziert werden. Dadurch gibt es auch beispielgebende Teilhabemöglichkeiten an den Angeboten für alle Interessierte.

Dr. Martina Kepper als Vorsitzende und ihre Mitstreiter realisieren Lesungen, Musikveranstaltungen, Gesprächsrunden, Ausstellungen und vieles andere mehr in der ehemaligen Synagoge. Sie beteiligen sich zudem an den Literaturveranstaltungen „Krimifestival Marburg“ und Literaturfrühling Marburg-Biedenkopf. Der Erhalt und die Pflege der ehemaligen Synagoge in Wetter ist für sich genommen schon eine große Aufgabe. Das Bespielen mit einem so breit gefächerten Angebot und der soziale Teilhabeansatz sind hier ergänzend besonders hervorzuheben.

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