„Rauschenale“, oder wenn Kunst und Kultur eine ganze Stadt transzendieren
Marburg 30.05.2019 (pm/red) „Rauschenale“: Die Komposition von Ort und Kunst in dem 15 Minuten von Marburg entfernten kleinen, in der Altstadt von Fachwerkhäusern geprägten Städtchen Rauschenberg erlebt am Pfingstwochenende ihre dritte Auflage. Organsiert von dem vor drei Jahren gegründeten Verein „Kunst in Rauschenberg“ hauchen nicht nur insgesamt mehr als 80 Künstler (Maler, Fotografen, Skulpteure), teils über die hessischen Landesgrenzen hinaus bekannt, mit ihren mehr als 600 Werken an 14 besonderen Orten einer ganzen Stadt ein außergewöhnliches Flair ein. Kunsthandwerk, Lesungen, Musik und Tanz sowie die Möglichkeit, die Kunststätten mit einem Stadtspaziergang zu erleben, sollen die drei Pfingsttage zu einem Kunstfestival der besonderen Art in Rauschenberg werden lassen. Und weil zu einem Fest der Sinne neben der Seele auch der Leib nicht zu kurz kommen darf, werden entlang der Kunst-Meile reichlich Verpflegungsangebote aufgebaut.
Die „Rauschenale“ ist eine der größten Veranstaltungen ihrer Art in Mittelhessen. Und bislang erlebte dieses Fest der Sinne und der schönen Künste eine stetig steigende Beliebtheit und Aufmerksamkeit: 2.500 Besucherinnen und Besucher flanierten beim Debüt im Jahr 2016 durch Rauschenberg, an die 3.500 waren es vor zwei Jahren – jeweils bei herbstlichem Wetter.
In diesem Jahr haben die Kuratorin Dr. Anne Hoerder (künstlerische Gesamtorganisation) und Dr. Ulrich Hoerder (Kommunikation und Website, Werbematerial, Finanzen, Organisation der Fotografen) sowie die Dritte im Bunde Martha Henkel (Organisation Verpflegung, Sicherheit, DRK etc.) das Pfingstwochenende gewählt. Nicht nur in der Hoffnung, dass frühsommerliche Tage noch mehr zum Kunstspaziergang der besonderen Art einladen, sondern weil das Feiertagswochenende auch ganz einfach einen Tag mehr für das Event bietet, sowohl dem Publikum als auch den zum Teil weitanreisenden Künstlern.
Zentraler Ort wird die Kratz’sche Scheune in der Bahnhofstraße sein: Dort liegen nicht nur Flyer zur Orientierung aus, sondern gibt es auch Wissenswertes über alle ausstellenden Künstler, zudem wird im ersten Stock ein Museumsshop eingerichtet.
Von der Umsetzung der ersten Ideen an wurden die Veranstalter von einer Welle der Unterstützung getragen: Von der Stadt Rauschenberg – insbesondere Bürgermeister Michael Emmerich – über die Eigentümer und Nutzer der Ausstellungsorte, die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und den teilnehmenden Künstlern bis hin zum Landkreis Marburg-Biedenkopf, namentlich Landrätin Kirsten Fründt und Kulturreferent Dr. Markus Morr. Engagement und Hilfsbereitschaft waren von Anfang an groß und machten bereits in der Anfangsphase viel Mut, vor allem dem Vereinsvorstand Martha Henkel und Dr. Anne und Ulrich Hoerder. Martha Henkel hilft auch in der Endphase der Vorbereitung kräftig mit, ebenso wie der ehrenamtliche Erste Stadtrat und hauptberufliche Journalist Manfred Günther bei der Pressearbeit.
Stadtspaziergang der besonderen Art vom 8. bis 10 Juni in Rauschenberg
„Es ist beeindruckend, wie sich die „Rauschenale“ in den vergangenen Jahren durch ehrenamtliches Engagement – allen voran durch das des Ehepaares Hoerder – entwickelt hat“, sagt Michael Emmerich. Die Kunst- und Kulturtage stellen für den Bürgermeister einen wichtigen Faktor für das stetig wachsende kulturelle Leben in der Stadt dar. Und weil die Besucherinnen und Besucher nicht nur Kunst und Kultur wahrnehmen, sondern auch die Stadt selbst, sei die „Rauschenale“ eine Werbung der besonderen Art – auch für das Miteinander.
Die Idee, eine Ausstellung mit in der Stadt Rauschenberg verteilten Ausstellungsorten zu initiieren, war bei den Initiatoren durch den Besuch ähnlich angelegter erfolgreicher Veranstaltungen im In- und Ausland entstanden. „Es erschien verlockend, in der sehr schönen Stadt Rauschenberg und seinen Fachwerkhäusern eine Ausstellung mit rauschenden Farben und berauschenden Formen zu organisieren“, blicken sie zurück. Dafür sollte der Begriff Rauschenale stehen. Prägend für dieses außergewöhnliche Projekt seien die in ihrer Art unterschiedlichen Ausstellungs-Räume. „Es bot sich regelrecht an, die Unterschiedlichkeit der Ausstellungsorte mit der Differenziertheit der Aussteller zu verbinden.“
Eröffnet wird die „Rauschenale“ am Pfingstsamstag (8. Juni) um 11 Uhr mit einer Vernissage in der Kratz’schen Scheune (Bahnhofstraße 10). Die Einführung in die Ausstellung erfolgt durch die Kunsthistorikerin Jessica Petraccaro-Goertsches, Marie-Christine Brüning wird die Vernissage musikalisch begleiten. Landrätin Kirsten Fründt und Bürgermeister Michael Emmerich unterstützen die Veranstaltung als Schirmherrin und Schirmherr.