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Rechtsextremismus in Hessen: Beratungszahlen klettern auf Rekordwert

Marburg, 22.08.2019 (pm/red) Rund 250 Beratungsfälle und insgesamt mehr als 400 Präventions- und Bildungsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus und antidemokratische Bestrebungen registrierte das „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ im vergangenen Jahr. Das ist ein Höchststand für Hessen! In den Zahlen, die sich im aktuell vorgelegten Jahresbericht 2018 des Beratungsnetzwerks Hessen finden, spiegeln sich die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen und das Klima einer Bedrohung von rechts wider, sagen die Fachleute des Netzwerks. So seien die Gründe für den neuen Rekord u. a. im wachsenden Rechtspopulismus, in vermehrten Anfeindungen im Internet sowie einer zunehmenden Polarisierung der Bevölkerung, aber auch im gestiegenen Bekanntheitsgrad des Netzwerks zu sehen.

Demokratiezentrum dokumentiert wachsende Nachfrage nach Informationen und Fortbildung
Eine erste Zahlenbilanz war bereits im März in einem Folder veröffentlicht worden, jetzt folgte die ausführliche, detaillierte statistische Erfassung und Analyse der Netzwerkarbeit. Das Beratungsnetzwerk Hessen berät Hilfesuchende – wie Schulen, Eltern, Kommunen, Vereine, Betroffene und Opfer von Gewalt – kostenlos und aufsuchend in Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus oder Rassismus und wird vom Bund und vom Land Hessen finanziert. Es ist außerdem Anlaufstelle für Fragen zur Prävention und Demokratieförderung und bietet dazu eine breite Maßnahmenpalette an.

Dabei hat die Arbeitsintensität des Netzwerks von Jahr zu Jahr weiter zugenommen, wie der deutliche Anstieg seiner Beratungsfälle in 2018 auf die Rekordzahl von 248 zeigt. Im Jahr zuvor waren es noch 142; das ist eine Steigerung von fast 75 Prozent. Hinzu kamen 123 Bildungs- und Präventionsmaßnahmen der Beratungsträger (2017: 116) sowie 288 Bildungs- und
Präventionsmaßnahmen von weiteren Trägern (2017: 220), die über das Demokratiezentrum Hessen gefördert werden.

Bei den Beratungsfällen fällt vor allem die stetig steigende Nachfrage in der Opferberatung auf: So zählte die Opfer-Beratungsstelle „response.“ im vorigen Jahr über 100 Fälle (2017: 42).
Beachtenswert bei den Präventionsmaßnahmen ist, dass sie 2018 besonders häufig von jungen Menschen wie Schülern/innen und Studenten/innen noch vor Lehrkräften und Pädagogen/innen nachgefragt wurden.

Die genau aufgeschlüsselten Statistikdaten belegen deutlich den hohen Beratungs- und Bildungsbedarf in Hessen; gleichzeitig aber zeigt der vom Demokratiezentrum Hessen als zentraler Fach- und Geschäftsstelle des Netzwerks herausgegebene Bericht auch, dass sich viele Menschen in Hessen konkret für Demokratie engagieren: ob in der Schule, in der Kommune oder in Vereinen. Neben der statistischen Auswertung finden sich in dem 60-seitigen Jahresbericht 2018 u. a. Kapitel über Neuigkeiten aus dem Netzwerk, über die Vernetzungs- und Weiterbildungsaktivitäten sowie ein ausführliches Kapitel mit Praxisbeispielen.
Den Jahresbericht kann man sich runterladen.

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