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Forrest Bess als visionärer Maler – Ausstellung im Friderianum Kassel

Forrest Best Untitled No7, 1957 ©The-artist Collection Christian Zacharias – Courtesy Modern Art London.

Kassel 17.02.2020 (yb) Das Fridericianum zeigt eine Ausstellung zum Schaffen des US-amerikanischen Malers Forrest Bess in Deutschland und präsentiert „das bemerkenswerte und ungewöhnliche Schaffen von Forrest Bess erstmals seit 1989 einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland“. Mehr als 70 Werke aus institutionellen und privaten Sammlungen belegen den Wandel von konventionelleren, gegenständlichen Formulierungen hin zu den sogenannten „visionären“ Malereien – den biomorphen Abstraktionen – als Hauptwerk von Forest Bess (1911 – 1977). Mit ausgewählte Korrespondenzen des Malers und anderen handschriftlichen Dokumenten soll die Biografie von Bess  anschaulich werden, bis hin zum Umgang mit seiner Homosexualität oder seinen Theorien zum Hermaphroditismus.

Der Maler und im Brotberuf als Fischer arbeitende Forrest Bess, 1911 in Bay City, Texas, geboren und 1977 ebendort verstorben, wird als „herausragende und schwer zu greifende Persönlichkeit der amerikanischen Nachkriegskunst“ betrachtet.  So lebte Bess ab der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre zurückgezogen in der Bucht von Chinquapin bei Bay City, Texas, und war er als Fänger und Verkäufer von Fischköder tätig. Er begann kleinformatige Bilder anzufertigen, in denen er seine Visionen festhielt, die er an der Schwelle zwischen Wachzustand und Schlaf erlebte. Diese Arbeiten stellte er ab 1951 aus. Sie zeigen Formen und Räume, die – teilweise mit ikonografischen Symbolen – eine eigene Sphäre umkreisen und eigenwillige Darstellungsweise artikulieren.

In lockerer Hängung finden sich die 70 Werke von Forrest Bess  im Friderianum präsentiert, ergänzt um Vitrinen mit Briefen und schriftlichen Zeugnissen. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Für den Maler artikulierten sich darin „unterbewusste Erfahrungen und Erinnerungen der Menschheit“. Er begleitende seine Malerei mit Lektüren, Studien und Forschungen im Bereich der Mythologie, Kunstgeschichte, Psychologie und Sexualwissenschaft und kommunizierte dies in Exzerpten und zahlreichen Briefen. Dies kulminierte in der Überzeugung mittels „Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen Unsterblichkeit erlangen“ zu können. Dies mündete in chirurgischen Eingriffen an seinen Genitalien in der Zielstellung zu einem „Pseudo-Hermaphroditen“ zu werden.

Die im Friedericianum ausgestellten 70 Werke von Bess zeichnen sich nicht nur durch eine eigene Malweise aus, zugleich sind sie durch ein hohes Maß an Werkabstraktion getragen. In der Ausstellung im Fridericianum wird dargelegt, dass die „Abstraktionen durchaus in den zeitgeschichtlichen Kontext passen“, zugleich habe er mit seinen „visionären“ Bildern ganz eigene Wege beschritten.

Es gab Würdigungen durch verschiedene institutionelle Einzelausstellungen, so 1981 eine Schau im Whitney Museum of American Art in New York. Eine Wanderausstellung mit Stationen im Museum of Contemporary Art in Chicago, an die im San José Museum of Art in San José anschloss, hat 1989 ihren Abschluss im Museum Ludwig in Köln gefunden. Weitere Ausstellungen von 2012 bis 2014 haben die Rezeption dieses visionären Malers fortgeschrieben. Die Ausstellung im Fridericianum knüpft daran und vergegenwärtigt erstmals seit 1989 die Beschäftigung mit Forrest Bess in Deutschland.

Zur Ausstellung bietet das Fridercianum eine Reihe von begleitenden Veranstaltungen und Führungen an.
Forest Bess im FRIDERICIANUM
Friedrichsplatz 18, Kassel
Di – So  und an Feiertagen 11 – 18 Uhr

6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Mittwochs freier Eintritt
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren freier Eintritt
Studierende mit Kulturticket freier Eintritt
Studierende und Auszubildende 2 Euro
SchülerInnen im Klassenverband freier Eintritt (nach Voranmeldung)

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