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Dr. Nadine Oberste-Hetbleck als neue Direktorin des documenta archivs berufen

Dr. Nadine Oberste-Hetbleck. Foto Helmar Mildner

Kassel 30.04.2020 (pm/red) Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird zum 1. August 2020 Direktorin des documenta archivs. Sie folgt damit auf Dr. Birgit Jooss, die das erst Anfang 2016 aus der Obhut der Stadt Kassel in die Verantwortung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH übergebene Archiv seit Sommer 2016 leitete. In ihrer Funktion wird Oberste-Hetbleck nun auch den Aufbau des documenta Instituts mitgestalten, das zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der Universität Kassel entsteht.

Seit 2015 bekleidet Dr. Nadine Oberste-Hetbleck (geb. 1978) die Juniorprofessur für „Kunstgeschichte und Kunstmarkt“ am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln. Darüber hinaus hatte sie von universitärer Seite die wissenschaftliche Leitung des An-Instituts Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK bis zu dessen Überführung (2020) in die Universität zu Köln inne. Im Rahmen ihrer bisherigen Forschungen und Aktivitäten befasst sich Oberste-Hetbleck insbesondere mit historischen und gegenwärtigen Kunstmarktstrukturen sowie dem zeitgenössischen Ausstellungswesen. Sie bringt damit einschlägige Erfahrungen für die Leitung des documenta archivs und die Weiterentwicklung des Archivs zum Forschungsinstitut mit. In ihrer Lehrtätigkeit am Kunsthistorischen Institut verantwortete Dr. Nadine Oberste-Hetbleck den Master-Schwerpunkt Kunstmarkt und entwickelte Formate, die die Vermittlung von Archivthemen in den Mittelpunkt stellten. Auch die documenta und ihre Geschichte standen dabei immer wieder im Fokus.

Ihre Tätigkeit ist durch fächerübergreifende Forschung, innovative Zugänge und internationale Vernetzung geprägt: „Interdisziplinarität, Digitalisierung und Kooperation sind mir immer ein großes Anliegen gewesen. Ich freue mich sehr darauf, diesen Fokus in die zukünftige Gestaltung des documenta archivs einzubringen. Mit seinen einzigartigen Beständen zu den Weltkunstausstellungen wird das Archiv den Nukleus des neu entstehenden documenta Instituts bilden. Auf dem Weg dahin, gilt es intensiv mit den Beständen zu arbeiten, diese zu erschließen und sie für die Vermittlung und Erforschung aktiv zu nutzen“, so Nadine Oberste-Hetbleck.

Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, die Stadt Kassel und das Land Hessen, begrüßen die Wahl der Findungskommission. Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH Oberbürgermeister Christian Geselle konstatiert: „Mit Dr. Nadine Oberste-Hetbleck gewinnt Kassel eine starke Archivleiterin und Kunsthistorikerin. Ich bin überzeugt davon, dass sie das documenta archiv mit ihren Fachkenntnissen gerade beim Aufbau des documenta Instituts weiterentwickeln und prägen kann.“

Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, ist sich sicher: „Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird ihre Kompetenzen im Bereich der Wissenschafts- und Archivvermittlung einsetzen, um die Bestände des einzigartigen documenta archivs überregional und international sichtbar und für das documenta Institut fruchtbar zu machen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“.

Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, betont: „Die Findungskommission konnte aus einem sehr guten Bewerber*innenfeld wählen. Ausschlaggebend für die einstimmige Entscheidung war letztlich, dass Dr. Nadine Oberste-Hetbleck auf weitreichende Erfahrung in den unterschiedlichen Anforderungsbereichen dieses spezifischen Archivs und seinen anstehenden Entwicklungsherausforderungen zurückblicken kann.“

Nadine Oberste-Hetbleck wird ihren Posten zum 1. August 2020 antreten. Bis dahin verbleibt die kommissarische Leitung bei dem Leiter der wissenschaftlichen Abteilung, Martin Groh.

Über das documenta archiv
Das documenta archiv wurde 1961 von Arnold Bode ins Leben gerufen und widmet sich der Archivierung, Dokumentation und wissenschaftlichen Bearbeitung von Text- und Bildquellen zur modernen und zeitgenössischen Kunst, insbesondere zu den seit 1955 stattfindenden documenta Ausstellungen. Neben den documenta ​Unterlagen sind umfangreiche Presse-, Bild- und audiovisuelle Mediensammlungen, eine singuläre Kunstbibliothek sowie einschlägige Vor- und Nachlässe Teil des Bestandes. Trägerin des documenta archivs ist die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit den Gesellschaftern Stadt Kassel und Land Hessen. Das documenta archiv wird – in Kooperation mit der Universität und Kunsthochschule Kassel – zu einem außeruniversitären Forschungsinstitut weiterentwickelt. Das documenta Institut soll die auf die documenta bezogene Forschung anregen, betreiben, fortentwickeln sowie öffentlich sichtbar machen. Ein Neubau ist in Planung.

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