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Marburger Kitas öffnen ab 2. Juni schrittweise

Kassel 31.05.2020 (pm/red) So viele Kinder wie möglich, unter Beachtung des Infektionsschutzes – die Stadt Marburg erweitert die Plätze in der Kinderbetreuung schrittweise ab Dienstag, 2. Juni. Dafür gibt es für jede Einrichtung ein individuelles Umsetzungs- und Hygienekonzept. Je nach Kita können bis zu drei Viertel der Kinder wieder in die Betreuung kommen, manche Krippengruppen können sogar komplett öffnen. Stadträtin Kirsten Dinnebier stellte den „eingeschränkten Regelbetrieb“ nun vor.

„Unser Ziel ist es, so vielen Eltern wie möglich wieder einen kontinuierlichen Betreuungsplatz für ihre Kinder anzubieten. Wir müssen die Familien entlasten und ihnen eine gewisse Planungssicherheit geben“, so Dinnebier. „Wir wissen um die Belastungen der Familien in den vergangenen Wochen, seit wir die Kitas schließen mussten“, sagt die Jugenddezernentin. Die MitarbeiterInnen stehen in engem Kontakt mit den Familien, bieten Beratung am Telefon und Tipps für die Betreuung der Kinder zuhause. Viele ErzieherInnen haben sich kreative Aktionen überlegt, um mit den Kindern in Kontakt zu bleiben. „Einen riesigen Dank für dieses Engagement, das eine große Unterstützung ist – aber die Betreuung in der Kita und der Krippe weder für die Kinder noch für die Eltern ersetzen kann“, sagt die Stadträtin.

In Abstimmung mit den freien Trägern und dem städtischen Gesamtelternbeirat und mit der Beratung einer Marburger Virologin hat die Stadt Marburg daher nun die schrittweise Öffnung der Kitas beschlossen. Über die bisherige Notbetreuung hinaus wird die Stadt Marburg weitere Betreuungsplätze anbieten – anhängig von den personellen und räumlichen Möglichkeiten. Denn: Der Infektionsschutz und die Einhaltung von Hygieneregeln haben nach wie vor Priorität. „Dafür haben wir für jede Kita ein individuelles Umsetzungs- und Hygienekonzept erstellt, abgestimmt auf die jeweiligen Bedingungen vor Ort“, erläutert Stefanie Lambrecht, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Soziales. „Je nach Kita können zwischen der Hälfte und drei Viertel der Kinder wieder in der Kita betreut werden. Manche Krippengruppen können sogar wieder komplett öffnen und alle Kinder aufnehmen.“ In zwei Wochen werden die Stadt, der Gesamtelternbeirat und die Träger gemeinsam Bilanz ziehen.

Plätze in der „eingeschränkten Regelbetreuung“

Die „Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Krise“ der hessischen Landesregierung gilt weiterhin. Damit ist auch festgelegt, dass die Eltern, deren Kinder bereits in der Notbetreuung sind, auch weiterhin im nun „eingeschränkten Regelbetrieb“ zunächst priorisiert einen Betreuungsplatz erhalten. Das gilt weiterhin:

  • wenn beide Eltern berufstätig sind und ein Elternteil in einer der Berufsgruppen arbeitet, die in der Corona-Verordnung des Landes Hessen festgelegt wurden
  • für Kinder von berufstätigen und studierenden Alleinerziehenden
  • für Kinder von Schüler*innen und Studierenden an Fachschulen
  • für Kinder, deren Betreuung aufgrund einer Entscheidung des zuständigen Jugendamtes zur Sicherung des Kindeswohls dringend erforderlich ist
  • für Kinder mit einer Behinderung
  • für Kinder, bei denen ein besonderer Härtefall vorliegt.

Derzeit nehmen die berechtigten Eltern in der Notbetreuung 36 Prozent (1134 Kinder) der regulär zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze in Anspruch. Im Landesdurchschnitt haben laut Dinnebier rund 19 Prozent der Eltern einen Anspruch auf Notbetreuung. In Marburg ist die Zahl beispielsweise durch die Philipps-Universität, das Universitätsklinikum und den Pharmastandort deutlich höher. Eigentlich hätten sogar deutlich mehr Marburger Eltern einen Anspruch, den sie aber derzeit nicht nutzen. Weitere zur Verfügung stehende Plätze können die Kitas daher nun an andere Kinder vergeben. Sollte der Bedarf an Betreuungsplätzen höher sein als die tatsächlichen Plätze, die die jeweilige Kita im „eingeschränkten Regelbetrieb“ zur Verfügung stellen kann, müssen die Kitas und das Jugendamt eine Entscheidung treffen. „Dabei möchten wir vorrangig den Kindern eine Rückkehr in die Kita ermöglichen, die im Sommer in die Schule wechseln“, erklärt Dinnebier. „Wir möchten ihnen einen Abschluss mit der Kita-Zeit und einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt ermöglichen.“ Gibt es weitere Plätze, dann sollten Einzelkinder, Kinder aus Familien mit beengten Wohnverhältnissen, Kinder mit besonderem Förderbedarf, sowie Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind, aber nicht unter die systemrelevanten Berufe fallen, einen Betreuungsplatz erhalten.

Infektionsschutz in den Kitas

Die Sicherheit und Gesundheit der ErzieheInnen und Kinder sowie der Infektionsschutz haben Priorität. Wir orientieren uns an den Hygieneempfehlungen der Landesregierung, die wesentlich auf dem in Marburg entwickelten Konzept beruhen. Als Orientierung gilt, dass im Ü3-Bereich eine Größe von mindestens 10 Kindern (50 Prozent der Plätze), im U3-Bereich eine Gruppengröße von mindestens 8 Kindern ermöglicht werden soll. Erlauben die räumlichen Möglichkeiten in der jeweiligen Kita es, dann können die Gruppen auch größer sein. Denn besonders wichtig zur Verhinderung von Infektionsketten ist die konsequente Trennung der einzelnen Gruppen innerhalb einer Kita.

Um eine größtmögliche Betreuung zu gewährleisten, hat die Stadt Marburg in der vergangenen Woche vom Land Hessen gefordert, Aussagen zur Fachkraftquote und zur kurzfristiger Nutzung zusätzlicher Räume für Kita-Gruppen zu treffen. Dazu hat sich das Land bislang nicht geäußert. In ihrer Funktion als Fachaufsicht prüft die Stadt Marburg, ob weitere Räume in anderen städtischen Räumen – beispielsweise in Bürgerhäusern – für eine zeitweise Kinderbetreuung geeignet sein könnten.

Um so viele Betreuungsplätze wie möglich anbieten zu können, kann es in Einzelfällen erforderlich sein, die Öffnungszeiten der Kitas einzuschränken – denn es muss ausreichend Personal für die Betreuung mehrerer Gruppen eingesetzt werden können. „Auch beim Personal gibt es Angehörige der Risikogruppen und durch die kleineren Gruppen und die konsequente Trennung wird der Personalbedarf auch höher, als im normalen Kita-Betrieb“, erklärt Kai Abraham, Geschäftsführer der evangelischen Kindertagesstätten in Marburg. Er bedankte sich für die gemeinsame Arbeit mit der Stadt und der guten Unterstützung durch das Jugendamt. Harry Braun vom Gesamtelternbeirat lobt, dass Marburg so viele Bereuungsplätze wie möglich anbieten werde: „Auch andere arbeitende Eltern, die nicht den ,systemrelevanten Gruppen‘ angehören, brauchen eine zuverlässige Betreuung und den Kindern fehlt die Kita auch.“

 

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