Rodung im Maulbacher Wald. Foto nn
Kassel 17.06.2020 (pm/red) Die Schutzgemeinschaft Gleental e.V. lädt ein für Freitag, 19. Juni 2020 – 16.00 Uhr, eine weitere Fahrrad- und- Traktorendemonstration gegen die geplante A 49. Die Demonstration beginnt am Sportplatz in Lehrbach (Ortsteil von Kirtorf), und führt anschließend über die Bundesstraße 62 auf Höhe der Kirschbrücke bei Niederklein zur geplanten Autobahnbrücke. Dort finden gegen 17.00 Uhr Wortbeiträge statt, wird mitgeteilt.
Die Kundgebung findet im Vorfeld der Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 23. Juni statt. Der BUND Hessen, ebenfalls Mitglied im „Aktionsbündnis Keine A 49“, hatte aufgrund von Verstößen gegen EU Recht gegen das veraltete Verkehrskonzept Klage erhoben.
Neben dem Demonstrationsaufruf des „Aktionsbündnisses Keine 49“ gebe es weitere Umweltgruppen, die zu den bundesweiten Aktionstagen gegen die A49 aufgerufen, informiert das Aktionsbündnis. Barbara Schlemmer vom „Aktionsbündnis Keine A 49“: „Wir sind dankbar und begeistert über die wachsende Unterstützung von Umweltschutzorganisation wie Extinction Rebellion, Greenpeace, Robin Wood, Fridays for Future, Wald statt Asphalt und anderen Gruppen, die sich gemeinsam mit den Bürgerinitiativen des „Aktionsbündnisses Keine A49“ für eine Alternative zum Bau der A49 durch ein Trinkwasserschutzgebiet und eine Verkehrswende einsetzen“.
Rodung A49-Trasse bei Dennerod. Foto nn
Um die geplante Rodung des Dannenröder Forsts in letzter Minute zu verhindern haben Klimaaktivisten den Dannenröder Wald seit dem 1.Oktober 2019 besetzt. Die Autobahngesellschaft DEGES hatte daraufhin die Rodungen um ein Jahr ausgesetzt.
Christoph Schulze-Gockel, 1. Vorsitzender Schutzgemeinschaft Gleental, die seit 40 Jahren gegen den Bau der A49 durch einen intakten Naturraum kämpft, warnt eindringlich vor einer weiteren Zerstörung des Gleentals und des Dannenröder Forstes: „Die Zerstörung unsere Natur schreitet entgegen der Beteuerungen der DEGES unaufhaltsam voran. So wurden für den Autobahnbau Grünlandflächen an der B62, eine wertvolle CO2 Senke, zerstört. Im Maulbacher Wald und im Dannenröder Forst wurden auf der geplanten Trasse Rodungen vorgenommen, während Aufforstungsmaßnahmen der DEGES aufgrund der Dürre nicht anwachsen können. In Zeiten des Klimawandels und einer anhaltenden Pandemie sind intakte Naturräume überlebenswichtig und können nicht durch Ausgleichsmaßnahmen ersetzt werden.“
Zerstörte Grünlandfläche. Foto nn
Hintergrund
Angesichts des dritten Dürrejahres in Folge, eines dramatischen Waldsterbens mit über 250.000 ha Kahlflächen in deutschen Wäldern als unmittelbare Folge des Klimawandels, fordert das Aktionsbündnis „Keine A49“ die Planung der Autobahn durch einen intakten Mischwald sowie ein Trinkwasserschutz- und FHH-Gebiet sofort aufzugeben. Der Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2012 konnte die dramatischen Veränderungen durch den Klimawandel nicht berücksichtigen und muss aufgehoben werden. Der vom „Aktionsbündnis Keine A49“ mitinitiierte Dannenröder Apell zeigt der Politik zudem eine Alternative zur sinnlosen Zerstörung des Dannenröder Forstes und bringt Ökologie und Ökonomie wesentlich besser in Einklang als die derzeitige Planung mir ihren verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur.