Widerstand gegen A49: 24 Stunden Mahnwache, Fahrraddemo und offener Brief zur Erhaltung des Dannenröder Waldes
Kassel 15.07.2020 (pm/red) Am Freitag, 17. Juli 2020, wird es ab 12 Uhr am Elisabeth-Blochmann-Platz in Marburg eine 24 Stunden Mahnwache zur Erhaltung des Dannenröder Waldes, für Klimagerechtigkeit, für die Verkehrswende und gegen den Ausbau der A 49 geben. Alle Menschen sind dazu aufgerufen, zur Mahnwache zu kommen und sich über den Ausbau der A 49 zu informieren, berichtet das Aktionsbündnis gegen den Weiterbau der A49. Ab 12 Uhr soll es Redebeiträge, Infomaterialien und Möglichkeiten zum persönlichen Gespräch geben.
Um 16 Uhr startet die von Fridays for Future Marburg organisierte Fahrrad-Demo am Hauptbahnhof. Im Rahmen der Demo werden offene Briefe bei den Parteibüros, die sich in der Marburger Kernstadt befinden und deren Stadtverordneten sich zum Klimanotstand positioniert haben, eingeworfen. Die Fahrrad-Demo endet an der Mahnwache.
Um 17:30 Uhr wird der Inhalt des offenen Briefs auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz verkündet. Im Anschluss gibt es Redebeiträge des Aktionsbündnis „Keine A 49“ sowie einen Vortrag von BesetzerInnen aus dem Wald.
Um 19 Uhr sind alle Menschen zu einer offenen Diskussionsrunde eingeladen.
Um 21 Uhr wird es eine Videodarbietung mit Live-Impressionen aus dem Dannenröder Wald geben.
Um 22 Uhr wird die Dokumentation „HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald“ gezeigt. Der Regisseur der Dokumentation wird bei der Darbietung anwesend sein. Am Folgetag wird es ab 11 Uhr weitere Redebeiträge und um 12 Uhr ein Solidaritätsfoto für die von Gewalt und Krieg betroffenen KurdInnen geben.
Zur Aktion rufen Fridays for Future Marburg, Extinction Rebellion Marburg und die Klimagruppe Marburg im Rahmen des Danni-Soli Aktionsbündis auf. Dazu wurde der nachstehende Aufruf veröffentlicht.
Aufruf:
Der Dannenröder Wald ist bedrohter denn je! Und das, obwohl die Unterstützung stetig größer wird. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig lehnt die Klage des BUND ab. Und das, obwohl das Trinkwasserschutzgebiet durch den Bau der A 49 gefährdet ist und die sogenannten Ausgleichsmaßnahmen mangelhaft sind. Das „grün“ geführte hessische Verkehrsministerium stellt sich nicht gegen den Bau dieser Autobahn.
Und das, obwohl der Wald ein Lebensraum bedrohter Tierarten und ein wichtiger CO2-Speicher für die Einhaltung des 1,5 °C-Klimaziels ist. Verkehrsminister Scheuer vergibt den Auftrag über 1,1 Milliarden € für
Planung und Bau der A 49 an den privaten internationalen Konzern STRABAG.
Und das, obwohl der Bau einer Autobahn im kompletten Gegensatz zur dringend benötigten Verkehrswende steht und die private Partnerschaft für den Autobahnbetrieb sehr umstritten ist. Die Autobahnbaugesellschaft appelliert an die Waldbesetzung, den Wald zu verlassen und an die Aktivisti eine Eskalation zu vermeiden. Und das, obwohl die Eskalation von ihnen ausgeht.
Das Bundesverwaltungsgericht, die Hessische Landesregierung, das Verkehrsministerium, die STRABAG und die Autobahnbaugesellschaft DEGES ignorieren das Pariser Klimaabkommen, den Kampf um Klimagerechtigkeit und die breite gesellschaftliche Einsicht, dass es jetzt einen Wandel braucht, damit nicht noch mehr Regionen dieser Welt in die Klimakatastrophe geraten.
Der Ausbau der A 49 muss gestoppt werden.
Wir brauchen eine sozialökologische Transformation der Gesellschaft.
Wir brauchen eine Verkehrswende.
Wir brauchen den Wald.