MarburgZero: Wie wir uns für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 einsetzen
Kassel 23.12.2020 Gastbeitrag von Mariele Diehl Unsere Ziele sind hoch: Wir wollen Klimaneutralität in Deutschland, auf Kommunalebene bis 2030, auf Bundesebene bis 2035. Schnell, wirksam und fair. Der durch den Klimawandel verursachte Temperaturanstieg sollte dabei unter 1,5 Grad liegen. Unrealistisch, unerreichbar, utopisch, sagen jetzt viele. Wir und unser Mutterverein GermanZero sagen: notwendig.
Denn Wandel ist unvermeidbar. Wenn wir uns nicht anpassen, unseren Lebensstil, unsere Energiegewinnung, unseren Konsum, unsere Mobilität nicht nachhaltiger gestalten, dann wird der Klimawandel unsere Erde stark verändern.
Ein Temperaturanstieg von 4 Grad, wie er ohne weitreichenden Klimaschutz bis 2100 eintreten könnte, würde zu starken Hitzewellen führen, die um den Äquator herum für den Menschen tödliche Temperaturen überschreiten. Ganze Ökosysteme und ihre beherbergte Biodiversität würden verloren gehen. Fluten, die große Gegenden unbewohnbar machen, würden stark zunehmen. Je nach Schätzung ist bis 2100 mit bis zu 2 Milliarden (1) Klimaflüchtlingen zu rechnen: eine humanitäre Katastrophe.
Jedoch eine Katastrophe, die wir noch abwenden können.
Die nächsten 10 Jahre sind dafür entscheidend, denn die Erhitzung des Planeten erfolgt nicht gleichmäßig, sondern beschleunigt sich immer weiter. Sind bestimmte Schwellen, wie das Schmelzen der Polkappen oder die Destabilisierung des Amazonas Regenwaldes erst einmal überschritten, lösen diese unumkehrbare Kettenreaktionen aus. Eine Klima-Korrektur ist dann nicht mehr möglich. Wir sind gerade dabei diese Schwellen zu überschreiten – Klimaschutz ist deshalb nicht weiter aufschiebbar.
Jetzt ist die Zeit zu handeln
Persönlich, aber vor allem auf politischer Ebene. Denn für eine nachhaltige Veränderung der Industrie, der Mobilität, der Energiegewinnung und Gebäudesanierung, sowie der Landwirtschaft ist ein entsprechendes 1,5-Grad-Gesetzespaket unumgänglich.
Dafür hat GermanZero zusammen mit Expert*innen verschiedenster Fachrichtung einen Klimaplan verfasst, der jetzt mit Jurist*innen in ein Gesetzespaket übersetzt wird.
Wir als Lokalgruppe von GermanZero sowie die anderen Zero-Gruppen in Deutschland, vermitteln den Klimaplan jetzt an die Politiker*innen aus unserem Wahlkreis. Wir machen ihnen dessen Dringlichkeit deutlich und bitten sie um Unterstützung das Gesetzespaket zu verabschieden, falls sie in den Bundestag gewählt werden.
Denn was wir jetzt brauchen sind Verbündete. Es ist zu spät, um Mauern zu bauen und die Gesellschaft noch weiter zu spalten. Für den Klimaschutz brauchen wir alle Menschen: Menschen verschiedenster Nationalitäten, sozialer Schichten und politischer Orientierungen, denn eine politische Klima-Reform braucht Rückhalt aus der Gesellschaft.
Wir brauchen Sie
Ihre Stimme, Ihr Engagement. Im privaten Rahmen, durch Kauf- und Wahlentscheidungen und/oder bei einer der zahlreichen Klimagruppen Marburgs. Auch wir bei MarburgZero können alles an Unterstützung gebrauchen. Regelmäßig veranstalten wir gewaltfreie und friedliche Aktionen. Darunter sind Klima-Webinare, um einen niedrigschwelligen Einstieg in die Thematik zu bieten, aber auch „Space of truth“ Aktionen, bei denen wir auf unseren Laptops Informationsvideos zum Klimawandel in der Innenstadt zeigen. Jede Person mehr, die dazu kommt oder einen Laptop in die Höhe hält, hilft mit, dass unsere Aktionen eine noch weitreichendere Wirkung haben.
Auch unser Orga-Team, welches diese Veranstaltungen organisiert, sucht Verstärkung.
Schreibt uns über Facebook, Instagram oder über unsere Email-Adresse: marburgzero@posteo.de an. Wir freuen uns, euch kennenzulernen.
Als Bürgerinitiative sind wir für die Besorgung von Materialien auf Spendengelder angewiesen. Auch kleinere Spenden helfen uns, weiter zu arbeiten. Wenn ihr uns finanziell unterstützen wollt, dann gerne über unser Spendenkonto bei GermanZero mit der IBAN: DE24 4306 0967 1028 9274 01 und dem Betreff MarburgZero.
Gastbeitrag von MarburgZero verfasst von Mariele Diehl
– Geisler, C., & Currens, B. (2017). Impediments to inland resettlement under conditions of accelerated sea level rise. Land Use Policy, 66, 322-330.