Was ist los in Willingshausen ? „Schwälmer Kunstexperte“ keilt in der Lokalpresse
Kassel 08.02.2021 (yb) In einem am 5. Januar in der HNA Kassel (erst-)veröffentlichten Bericht, basierend auf einem Interview, hat Bernhardt Balkenhol als langjähriger Kurator des Willinghäuser Künstlerstipendiums von seinen Aufgaben, Tätigkeiten und Erfahrungen berichtet. Es würde und müßte verwundern, wenn es in einer solchen Rückschau zu einem langen Zeitraum nicht auch Hinweise auf Probleme und Anregung für Veränderung oder ein Nachdenken darüber geben würde. Schließlich war der Kunstpädagoge und Hochschullehrer Balkenhol als Kurator, d.h. als Berater und Betreuer, 15 Jahre lang tätig. Unerhört – Kritik, Fragen und Problembenennungen, so etwas geht nicht „bei uns“. Zu einer krass unsachlichen Gegenrede fühlte sich ein Pensionär berufen, dem sich die HNA-Redakteurin Silke Grede einseitig an die Seite stellte. Unter der Überschrift „Heftige Kritik am Ex-Kurator“, erschienen am 12. Januar in der Schwälmer Allgemeinen, legte die Schreiberin in einem Vierspalter los. Unsachliche und ungeprüfte Anwürfe paaren sich darin mit falschen Behauptungen und Herabsetzungen des von der Autorin zum „Schwälmer Kunstexperten“ stilisierten älteren Herrn.
Wer diesen Artikel liest, erhält spekulative Vermutungen und falsche Behauptungen als vermeintliche Tatsachen zur Lektüre. Darin finden sich Negativbewertungen zur Arbeit des Kurators und Künstlerstipendium in herabsetzenden spekulativen Äußerungen vermengt. Einzige Quelle für die Artikelverfasserin sind Äußerungen von Johannes Prinz, den sie der Leserschaft gleich zweimal als „Schwälmer Kunstexperte“ bezeichnetet und überhöht. Ein Stück weiter im Text ist der ältere Herr „Ziegenhainer Kunstexperte“, gleich drei Mal „Experte“, wenn dass nicht überzeugend ist!
Loslegen, austeilen und ungeprüft in die Welt setzen
Der Artikel ist geradezu ein Musterbeispiel für unseriöses Veröffentlichen und Verstoß gegen beinahe alle journalistischen Regeln. Es finden sich Vermutungen, Behauptungen und Unterstellungen munter aneinander gereiht: Dabei wird der Kurator vorauseiland zum „ehemaligen Kurator“. Es wird spekuliert „über seine Gründe, die zum Beenden seiner Tätigkeit in Willingshausen geführt haben sollen“. Weiter geht es mit Formulierenden wie „heißt es“ oder „wie er behauptet“. Die überhaupt erst bevorstehende Beendigung der Kuratorentätigkeit mit der Ausstellung der letzten betreuten Stipendiatin wird vorweg als „Abgang“ herabgewürdigt.
Voreingenommenheit und falsche Behauptungen
Artikelschreiberin schreckt nicht zurück die inzwischen widerlegte falsche Behauptung zu veröffentlichen „der Kurator habe ein sehr angemessene Bezahlung erhalten“. Dabei habe es sich „um einen sechsstelligen Betrag“ gehandelt. Wie aus einem Handbuch zur Rufschädigung, etwas gerüchteweise in die Welt setzen. An die Leserschaft rübergebracht in den nebulösen Worten „nach Prinz Informationen“. Es geht soweit die persönliche Integrität von Bernhard Balkenhol infam in Frage zu stellen. Wie anders kann die Formulierung zur Kuratorentätigkeit „Seien es finanzielle Gründe gewesen?“ interpretiert werden, denn als üble Unterstellung: Kurator Balkenhol habe 15 Jahr lang das Willingshäuser Künstlerstipendium zur Selbstbereicherung mißbraucht?
Der Artikel ist darauf angelegt eine langjährige verantwortliche Arbeit als Kurator zu beschädigen. Dies mag das Ansinnen des in Feld geführten Informanten Johannes Prinz sein. Dem wird es recht sein, ungeprüfte Veröffentlichung wird zur fragwürdigen Kumpanei. In unglaublicher Weise türmen sich negative Voreingenommenheit eines sich selbst in Stellung bringenden „Zeugen“ in übergriffigen und falschen Aussagen als Zeitungsartikel. Ob diese Mixtur sich ganz und gar auf in dieser Weise gemachte Äußerungen des Kritikers stützen kann, oder ob die Artikelschreiberin mit eigenem Furor die Gemengelage zustande gebracht hat, lässt sich nicht überprüfen. Es wurde in die Welt gesetzt.
Stilmittel Herabsetzung und Überhöhung
Es geht mit der Überschrift los. Die Schreiberin macht aus dem Kurator freihändig einen „Ex-Kurator“. Dabei steht erst noch bevor, Corona bedingt, die Vollendung der Aufgaben von B.Balkenhol. Die abschließende Ausstellung der von ihm betreuten Stipendiatin Martha Frieda Friedel wird es verschobener maßen in 2021 demnächst zu sehen geben. Demgemäß hat es bisher keine offizielle Verabschiedung mit Würdigung der langjährigen Kuratorenarbeit gegeben. Das glaubte die Schreiberin unisono mit einem älteren Herrn als „Informanten“ selbst übernehmen zu können, ab in die Tonne.
Nachfrage und Überprüfung hat es nicht gegeben. Geradezu also ob dann zu befürchten sei, dass von der Person, um deren langjährige Tätigkeit und berufliche Expertise es geht, andere, zutreffende und sachlich richtige Informationen kommen könnten. Auch eine Nachfrage bei der Sparkassen Kulturstiftung, oder die Einbeziehung der geförderten StipendiatInnen per Nachfrage – Fehlanzeige.
Pensionär als Ankläger in Lokalpresse als Pranger
Was die Schreiberin für solches Machwerk veranlaßt hat ist nicht nachvollziehbar. Einäugig handhabt Artikelschreiberin Grede den „Gewährsmann“ ihrer geschriebenen Attacke. Als „Kritiker“ wird der Pensionär Johannes Prinz umfänglich in Szene gesetzt. So als ob es sich um ein Duell handeln würde, findet sich ein Portraitfoto neben dem des Kurators im Artikel, versehen mit der Unterschrift „Johannes Prinz Schwälmer Kunstexperte“. Später dann „meint Prinz“ oder „nach Prinz´ Informationen“ und „ist sich Prinz sicher“.
Falschaussagen und üble Behauptungen
Nicht genug damit, dass hier die Arbeit eines qualifizieren Betreuers in den Dreck gezogen wird. Es gibt nun einmal durchgängig ein Auswahlverfahren für das Stipendium. Fünf mögliche und interessierte BewerberInnen werden vom Kurator als Vorauswahl jährlich vorgestellt. Ein Gremium hat dann jährlich die Aufgabe zwei davon als StipendiatInnen auszuwählen. Mit dem Verdacht der Manipulation und Begünstigung wollte „Kunstexperte“ Prinz offensichtlich den langjährigen Kurator Balkenhol beschädigen und hat es mit williger Unterstützung der lokalen Presse dabei fertig gebracht die Verantwortlichen für das Künstlerstipendium als Ganzes zu diskreditieren. Wie anders als eine Attacke auf die alljährlichen Entscheidungen des Auswahlgremiums für das Künstlerstipendium und zum Festhalten an dem Kurator können die Anschuldigungen des „Experten“ Prinz betrachtet werden? Und ein solches „Unwesen“ soll es 15 Jahre lang gegeben haben?
Vielleicht ist einem in Sammelleidenschaft für „Schwälmer Kunst“ verstiegenem Altvorderen „der Gaul durchgegangen“. So etwas hat dann keinen Anspruch auf Zeitungsveröffentlichung. Ein Künstlerstipendium ist ein Förderinstrument und keine Spielwiese für Eitelkeiten, Herabsetzungen und üble Nachreden. (korr.08.02.2021)