Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Portraitreihe „Mein Dorf in Marburg“: Cyriaxweimar – viele Kooperationen und ein Bürgerhaus im Angebotsverbund

Blick auf Cyriaxweimar. Foto Ole Widekind.

Kassel 06.05.2021 (pm)  In Cyriaxweimar wird Naturschutz mit einem Wegenetz durch die „Kleine Lummersbach“ erlebbar, wo sich der Hirschkäfer im Hainsimsen-Buchenwald zu Hause fühlt. Vom Fußball bis zum Bürgerhaus bestehen (Vereins-)Kooperationen mit den angrenzenden Dörfern und laden die Cyriaxweimarer*innen ein, gemeinsam mit den Nachbar*innen aktiv zu sein. Die Reihe „Mein Dorf in Marburg“ nimmt den Außenstadtteil Cyriaxweimar und den Angebotsverbund der Bürgerhäuser im Allnatal etwas genauer unter die Lupe.

Cyriaxweimar – Marburgs Außenstadtteil mit dem außergewöhnlichen Namen – hat rund 550 Einwohner*innen und liegt südwestlich der Kernstadt zwischen Gladenbacher Bergland und Marburger Rücken. Von Richtung Stadtwald kommend erstreckt sich der Ausblick über das Dorf und die umliegenden Felder und Wälder soweit das Auge reicht. „Wir leben hier in Cyriaxweimar idyllisch eingebettet von viel Natur – insbesondere durch das Naturschutzgebiet „Kleine Lummersbach“, dem Stadtwald und dem Allnatal – und doch sind wir ganz nah an der Innenstadt Marburgs“, sagt Ortsvorsteher Achim Zimmermann über Cyriaxweimar.

Das im Norden liegende Naturschutzgebiet „Kleine Lummersbach“ ist sehr besonders. Bis in die 1990er-Jahre dienten Teile des Geländes als Truppenübungsplatz der ehemaligen Tannenberg-Kaserne und wurden teilweise stark beansprucht. Das Areal wurde 1997 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Neben dem Siegel als „Naturschutzgebiet“ hat es auch einen Fokus auf der Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie). Es ist eine EU-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Besonders erhaltenswert sind hier unter anderem der Hainsimsen-Buchenwald, die mageren Flachland-Mähwiesen und gefährdete Tierarten, wie der Hirschkäfer oder der Kammmolch. Ein Wegenetz lädt Besucher*innen zum Erleben dieser vielfältigen Lebensraumstruktur ein und ist über die Kreisstraße 69 erreichbar.

Ortseinfahrt nach Cyriaxweimar. Foto Ole Widekind

Neben erlebbarem Naturschutz bietet das Dorf Cyriaxweimar, das 1258 erstmals als „Ciliacis Wymaare“ urkundlich erwähnt wurde, noch weitere historische Spuren. Am Rande des Naturschutzgebietes befindet sich ein Steinkreuz, das vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Heute sind im Ort aus Verbünden mit den Haddamshäuser*innen vor allem drei Vereine für das Dorfgemeinschaftsleben aktiv: die Spielvereinigung „Grün-Weiß“ Haddamshausen, der Gesangverein „Harmonie“ und die Freiwillige Feuerwehr Cyriaxweimar/Haddamshausen.

Die Feuerwehren der Ortsteile Cyriaxweimar, Haddamshausen, Hermershausen, Elnhausen, Dagobertshausen und Wehrshausen gründeten zusätzlich im September 2018 die Kinderfeuerwehr West „Löschifanten“, die ihren „Dienst“ nach der Corona-Pandemie gerne wieder antreten möchten. Im Jahr 2017 wurde außerdem eine Kultur-AG gegründet, die sich durch Veranstaltungen, wie Vorführungen und Ausstellungen auszeichnet.

Als zentrale Treffpunkte in Cyriaxweimar und auch im Allnatal gelten die Mehrzweckhalle, die Grundschule Cyriaxweimar samt Bolzplatz, der Kindergarten Allnatal und der Kinderclub Hermershausen. Sie bieten besonders den jüngsten Bewohner*innen Abwechslung und Spaß, sobald die Pandemie-Lage es wieder erlaubt.

Die vielen Kooperationen von Cyriaxweimarer*innen mit angrenzenden Dörfern zeigen den guten Austausch und die gegenseitige Unterstützung. So bildet Cyriaxweimar gemeinsam mit den Allnatal-Stadtteilen Haddamshausen und Hermershausen auch in Punkto Bürgerhaus einen Angebotsverbund mit verschiedenen Schwerpunkten: Das Bürgerhaus von Cyriaxweimar ermöglicht mit seinem Raumangebot größere, vielfältige Sport-, Kultur- und Privat-Veranstaltungen.

Das „Entwicklungskonzept für die Bürgerhäuser in den Außenstadtteilen“ hält fest, dass derzeit keine baulichen Maßnahmen und keine Innenraumsanierung erforderlich sind. Perspektivisch wird eine Fassadensanierung empfohlen, welche zeitlich bis 2023 umgesetzt werden soll. Aufgrund der Bedeutung des Bürgerhauses über die Stadtteilgrenzen hinaus, befinden sich ein zusätzliches Veranstaltungsangebot sowie ein Freiraum/Spiel- und Bewegungsangebot in der Planung.

Ergänzend soll die Außenanlage der Mehrzweckhalle für mehrere Generationen umgestaltet werden. Ein gemütlicher Außenbereich zum Sitzen und ein Beachvolleyballfeld sollen entstehen. In diesem Jahr werden die entsprechenden Planungen unter Beteiligung aller Akteure erarbeitet. In Haddamshausen hingegen ist ein Raumangebot mit „Wohnzimmer-Atmosphäre“ für kleinteilige Veranstaltungen in gemütlichem Rahmen geplant, da das jetzige Bürgerhaus in einem sanierungsbedürftigen Zustand ist.

Das Bürgerhaus von Hermershausen zeichnet sich bereits durch einen Schwerpunkt auf gemeinsamem Kochen und Essen im Bürgerhaus aus. Im Verlauf des Jahres 2021 werden die Pläne zum funktionsgerechten Umbau ab 2022 erarbeitet. Damit wird das vielfältige Angebot im Allnatal abgerundet.

Zum Hintergrund:

Marburg ist Universität, Marburg ist Stadt – und Marburg ist Dorf. Rund 12.000 der Einwohner*innen Marburgs leben in den dörflichen Außenstadtteilen. Die Bürgerhäuser sind dort oftmals Orte des Miteinanders. Deshalb will die Stadt in den kommenden Jahren auf der Basis eines großangelegten Entwicklungskonzepts die Bürgerhäuser in den jeweiligen Stadtteilen bedarfsgerecht sanieren, teilweise auch abreißen und neu bauen. Eine gemeinsam mit Vertreter*innen aller Außenstadtteile erstellte Prioritätenliste teilt die Vorhaben grob ein, zunächst bis 2029. Voraussichtlich werden die Maßnahmen insgesamt darüber hinausgehen. Das Gesamtvolumen der Investitionen wird sich auf circa 15 Millionen Euro belaufen. Der Impuls für das Entwicklungskonzept kam durch die Beteiligung der Stadt Marburg am Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen.

 

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