Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Die Crux mit Willingshausen: Anmaßung und Zumutungen im Malerdorf

Nomen est omen, der Titel der Ausstellung „Die Crux mit dir“ von Martha Frieda Friedel hat sich als ausgesprochen vielsagend erwiesen. Im Zug der Fertigstellung und Freigabe eines Videos zur Ausstellung mußten Künstlerin und Kurator noch Anmaßungen abwehren. Inzwischen können sich Interessierte selbst ein Bild machen und das Video betrachten. Bildschirmfoto des Videos bei Youtube

Kassel 07.06.2021 (yb) Nach monatelangen Corona-Restriktionen freuen sich sehr viele über geöffnete Häuser und Kunstangebote. So auch in Willingshausen, wo das Malerstübchen das vormalige Malerdorf repräsentiert und eine Kunsthalle aktuelle Ausstellungen ausrichtet. Mehrmals bereits mußte das Marburger.  über Vorkommnisse zum Ende der Kuratorentätigkeit von Bernhard Balkenhol für das „Künstlerstipendium Willingshausen“ berichten. Offenbar ist einigen Verantwortlichen vor Ort inzwischen aktuelles, junges Kunstschaffen lästig geworden. Dabei wurde das kuratierte Stipendium von der Sparkassen-Kulturstiftung vor 25 Jahren ins Leben gerufen, um, wie nachzulesen, eine „Künstler-Unterstützung in der Willingshäuser Malerkolonie“ neu zu begründen und zugleich damit wirksame Impulse für den Ort zu setzen. Jährliche Arbeitsaufenthalte für drei Monate und Ausstellungen sind tragende Bestandteile, für je zwei Künstler-StipendiatInnen. Dabei im Dorf „zu leben, ungestört zu arbeiten und im aktuellen gesellschaftlichen Kontext lebendige, kritische und moderne Kunst zu schaffen“ findet sich als Kernaussage  von der Sparkassen-Kulturstiftung formuliert. Nach 15-jähriger Tätigkeit mußte der Kurator jetzt erneut unwahre Behauptungen in der Lokalzeitung richtig stellen und sich schützend an die Seite der inzwischen 51. Stipendiatin positionieren.

Seit einer ganzen Reihe von Jahren bereits werden in Willingshausen Angebote und Initiativen von KunsthistorikerInnen abgelehnt und abgewehrt. Man bleibt lieber unter sich, wozu braucht es Forschung und Kunstgeschichte. Archivzugang „Nur über meine Leiche“ mußten an Quellenforschung und Veröffentlichung interessierte Wissenschaftler in Willingshausen sich anhören. So gibt es in den zurückliegenden Jahren nicht wenige Geschädigte und Geächtete. Die Malschule Willingshausen, das Atelierhaus Thielmann und das Kulturhaus AnTreff können davon Zeugnis geben.

Engstirnig und nicht ohne Eigennutz hat sich eine Clique breit gemacht, betrachtet das Malerstübchen im Gerhardt-von Reutern-Haus und die Kunsthalle als so etwas wie persönlichen Revierbesitz. Bei der Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft (WTB) beschäftigt Tätige blockierten oftmals zum Schaden anderer Anbieter, statt den Kulturtourismus im Ort in der Breite zu fördern und zu unterstützen. Mittendrin hantiert umtriebig das Ehepaar Becker-Dippel. Nicht einmal die halbjährige Vermietung des „Hirtenhaus“ an das Künstler-Stipendium seit inzwischen 25 Jahren hält sie von eklatantem Fehlverhalten ab.

Die Spatzen pfeifen es von Dächern, im Dorf gibt es nicht wenig Getuschel und Gerede, meistens freilich nur hinter vorgehaltener Hand. Die zwischenzeitige WTB-Geschäftsführerin Ulrike Becker-Dippel, seit einigen Wochen als „Ehrenamtliche“ tätig geworden, übergeht als Nutznießerin nicht alleine ihre Interessenkollision. So wurden die beiden letzten Stipendiatinnen aufgefordert die Wände der Kunsthalle im Zusammenhang ihrer Ausstellungen selbst zu streichen. Künstlerinnen-Förderung nach Art der Malermeisterin Becker-Dippel, oftmals kaltschnäuzig abweisend sekundiert von Ehemann Paul Dippel, wird mitgeteilt.

Dreiste Falschbehauptungen via Lokalpresse

Kurator gibt keine Zustimmung für Veröffentlichung“ gab es in der „Schwälmer Allgemeinen“ als Überschrift zu lesen, zwei Tage nachdem die Ausstellung „Die Crux mit dir“ abgebaut worden war. (->Bericht) Gemeint war das Video, das Stipendiatin Friedel zusammen mit dem Kurator und einem Filmemacher produziert hatte. Zu lesen war, dass „die ehemalige Geschäftsführerin Ulrike Becker-Dippel bereits zu Beginn der Ausstellung die Idee, einen digitalen Rundgang … zu ermöglichen“ gehabt habe.Indem zuletzt eine erneute Herabsetzung an die Lokalpresse lanciert und veröffentlicht wurde, konnte die Antwort von Kurator Balkenhol nicht lange auf sich warten lassen:

Im Artikel HNA Samstag, 29. 5. 2021 „Kurator gibt keine Zustimmung für Veröffentlichung“, Schwälmer Allgemeine / Lokales wird behauptet, dass ich als Kurator für den Film über die Ausstellung von Martha Frieda Friedel keine Zustimmung zur Veröffentlichung gegeben habe. Das ist falsch. Herr Paul Dippel hatte von mir eine noch nicht fertiggestellte Version des Filmes bekommen, um ihn auf den Stand zu bringen. Diese hat er ohne Einwilligung der Autorin, des Produzenten und von mir eigenwillig ins Netz gestellt hat. Das allein ist eine Ungeheuerlichkeit. Als ich ihn auf dieses Fehlverhalten hingewiesen habe, hat er selbst den Film wieder zurückgenommen.

Die nächste Ungeheuerlichkeit betrifft die Behauptung, Frau Becker-Dippel habe die „Idee“ zu diesem Film gehabt. Daraufhin  sei der Film in Zusammenarbeit mit der Künstlerin entstanden. Das ist völlig falsch und eine Anmaßung seitens Frau Becker-Dippel.

Richtig ist: Der Film ist auf meine Initiative hin entstanden. Die Künstlerin hat dafür einen professionellen Filmemacher engagiert, der nach Bewilligung entsprechender Gelder für dessen Finanzierung durch die Träger des Stipendiums (weder Frau Becker-Dippel noch die WTB sind Träger!) in Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin und mir produziert wurde. Frau Becker-Dippel hatte nie etwas damit zu tun.

Das Video zur Ausstellung „Die Crux mit dir“ wurde produziert, weil Publikum wegen der corona-bedingten durchgängigen Schließung die Ausstellung nicht sehen konnte. Bildschirmfoto | —>Direktlink zum Video

Es erscheint beinahe wie eine leidige unendliche Geschichte, manche mögen es für eine Provinzposse halten. Doch inzwischen gibt es zu viele Geschädigte in Willingshausen. Gralshüterei und sogar Kunstfeindlichkeit kursieren als Vorwürfe an Repräsentanten und Verantwortliche. Neuerdings kursiert ein Gerücht, dass die Eheleute Becker-Dippel ihre Tochter bei der WTB beruflich unterbringen wollen. Solchen Machenschaften mit Vetternwirtschaft wird Bürgermeister Vesper für die Gemeinde Willingshausen als Mehrheitsgesellschafter der WTB nicht länger zusehen können.

Offenbar hat sich in Willingshausen etwas verselbständigt, es droht mehr als alleine Rufschaden. Unter solchen Bedingungen wird die Sparkassen-Kulturstiftung zusammen mit anderen Beteiligten die weitere Vergabe des Künstlerstipendium nach Willingshausen sehr ernshaft überdenken müssen.

—>Bericht: „Die Crux mit dir“ in Willingshausen – Besuch und Beistand beim Ausstellungsabbau

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