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Spatenstich für Feuerwehrstützpunkt Cappel mit vielen Möglichkeiten für Training und Ausbildung

02.07.2021 (pm)  Die Feuerwehr Cappel bekommt einen neuen Feuerwehrstützpunkt. Nach umfangreicher Planung und Abstimmung ist der Spatenstich gesetzt und die Bauarbeiten starten. Neben Platz für Feuerwehrfahrzeuge und Ausrüstung entsteht ein Ausbildungs- und Trainingszentrum.  Der Neubau entsteht an der Ortsumgehung von Cappel, direkt neben der Hessischen Landesjugendfeuerwehrschule.

Das Land Hessen baut die Gebäude der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung um – an dieser Stelle sollen künftig Feuerwehrleute, Kinder und Jugendliche aus ganz Hessen ausgebildet werden. Die Landesjugendfeuerwehrschule bleibt damit in Marburg. Bisher ist sie neben dem aktuellen Feuerwehrstützpunkt in Cappel untergebracht. „Eigentlich hatten wir gemeinsam einen Neubau am bisherigen Standort geplant“, so Stötzel. Als das Land Hessen sich aber für die Umnutzung der Gebäude wenige hundert Meter weiter entschieden haben, sei auch die Stadt Marburg nochmal in die Planungen eingestiegen. „Für uns war schnell klar: Wir wollen die gute Nachbarschaft zur Feuerwehrschule und die Synergien weiter nutzen und möchten gerne weiterhin Nachbarn bleiben.“ Der Neubau der Feuerwehr Cappel wurde daher umgeplant – auf ein freies Grundstück neben der früheren Erstaufnahmeeinrichtung des Landes.

Neben dem neuen Feuerwehrstützpunkt gibt es ein Ausbildungs- und Trainingszentrum. Abgestimmt ist das Konzept mit Bauamt, Fachdienst Brandschutz, dem Wehrausschuss der Cappeler Feuerwehr und dem Beauftragten für Arbeitssicherheit der Feuerwehren. Gebaut wird ein größtenteils zweigeschossiger Gebäudekomplex. Es gibt einen L-förmigen Hauptbau mit Räumen für Einsatz- und Übungsabwicklung, Schulungs- und Verwaltungsräumen sowie dem neuen Ausbildungs- und Trainingszentrum – alles auf insgesamt 2375 Quadratmetern. Die geschlossene Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen ergänzt den Baukörper in südöstlicher Richtung. Außerdem ist an den Übungshof eine offene Fahrzeughalle mit einem Lager angegliedert.

Ein besonderer Hingucker soll der Übungsturm werden. Er wird den bisherigen Übungsturm an der Hauptfeuerwache ersetzen. Dieser ist wegen Bauschäden nur eingeschränkt nutzbar und muss mittelfristig abgerissen werden. „Der Turm, die Fahrzeughalle und angrenzenden Flachdächer werden so ausgestattet und miteinander verknüpft, dass sie unseren Feuerwehrleuten gute Voraussetzungen für unterschiedliche Übungsszenarien bieten“, sagt Baudezernent Stötzel. Das Trainingszentrum selbst gliedert sich in mehrere Bereiche, die zum Teil auch Bedarfe anderer Marburger Wehren decken soll. Auch eine Waschhalle für Fahrzeuge wird hier eingerichtet.

Feuerwehrchefin Carmen Werner zeigte sich froh, dass mit dem Neubau an neuer Stelle die Feuerwehr Cappel bis zum Umzug im bisherigen Stützpunkt bleiben könne – und keine Interimslösung notwendig wird. Ortsvorsteher Peter Hesse freute sich darüber, dass das lang ersehnte Projekt nun Realität werde. Der Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger betonte, der Bau sein wichtig für den Brandschutz in ganz Marburg.

Klimaschutzaspekte beim Neubau

Insgesamt wird das Gebäude nach dem Energiestandard Effizienzgebäude 55 errichtet. Die CO2-Emissionen fallen somit etwa 40 Prozent niedriger aus, als es der Mindeststandard des aktuellen GEG (Gebäudeenergiegesetz) erlaubt. Der Neubau folgt damit den Bestrebungen des Klimaaktionsplanes 2030. Die Dachflächen lassen die Installation einer Photovoltaikanlage von rund 79 Kilowatt Peak zu. Dazu laufen noch Abstimmungen – Ziel ist es, die maximale Dachnutzung zu realisieren. „Durch den Bau einer Photovoltaikanlage vermeiden wir 70 mal mehr CO2-Emissionen, als bei einer Dachflächenbegrünung durch CO2-Umwandlung erzielt werden könnten“, erklärt Stötzel. Die PV-Anlage werde in einer Kombination von PV-Anlage und Dachbegrünung umgesetzt.

Dreifach verglaste Fenster, Erdwärmepumpe, Nachtauskühlung zum sommerlichen Wärmeschutz, LED und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung tragen ebenso dazu bei, den notwendigen Neubau möglichst klimafreundlich umzusetzen.

Förderungen für den Neubau

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport fördert den Neubau des Feuerwehrhauses mit 498.400 €. Über den Hessischen Investitionsfonds und die KfW gibt es zinsgünstige Darlehen mit der Möglichkeit zu Zuschüssen. Voraussichtlich kann die Stadt Marburg so bis zu rund 1 Million Euro Förderung einwerben. Insgesamt werden die Kosten für den Neubau auf rund 9,8 Millionen Euro geschätzt. Die Rohbauarbeiten sollen im September starten, geplant ist die Fertigstellung und Übergabe an die Feuerwehr für das erste Quartal 2023. Sowohl die Kosten als auch die Zeitplanung können sich pandemiebedingt noch ändern.

 

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