Frauenakademie bietet Chancen zur beruflichen Qualifikation
21.07.2021 (pm) Frauen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren ist das Ziel des neuen Projektes Frauenakademie für alle Frauen mit Leistungsanspruch nach dem Sozialgesetzbuch II oder dem Asylbewerber-Leistungsgesetz. In Marburg verwirklicht das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. seit April diesen Jahres die Frauenakademie.
Während der bis zu viermonatigen Teilnahme können Frauen aus einem vielfältigen Angebot an Modulen und Workshops wählen. Neben Fit für den Job und Beruflicher Förderung, gibt es aufsuchende Arbeit, Jobhunting, also die praxisorientierte Schritt-Für-Schritt Anleitung die zum gewünschten Job führt, Outdoor-, Kreativ- und Gesundheitsangebote, Meine Familie und Ich, berufliche Sprachförderung, ein Begegnungscafé, das von Kundinnen selbst betreut wird und vieles mehr. Das Projekt sei sehr gut angelaufen und es gebe eine große Nachfrage, wird mitgeteilt.
Die bisherige Trennung in verschiedene Maßnahmen für Frauen wurde aufgehoben und damit Ressourcen gebündelt sowie ein vielfältiges Angebot mit Akademiecharakter ermöglicht. „Frauen mit ganz unterschiedlichen beruflichen Biographien, Mütter, alleinerziehende Frauen, Frauen mit Fluchthintergrund, junge und erfahrenere Frauen oder auch Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen haben in der Frauenakademie die Möglichkeit, sich in diversen Angeboten zu treffen, auszutauschen, Beziehungen zu knüpfen und voneinander zu profitieren – sowohl kulturell, als auch sprachlich“, erläutert Erste Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Zachow.
Teilnahme zwischen 15 bis 30 Wochenstunden
Darüber hinaus haben Frauen mit ähnlichen Bedarfen oder Themen die Möglichkeit, sich in zielgruppenspezifischen Modulen und Workshops (z.B. Familie und Beruf, Alleinerziehende, Gesundheit, IT, Ankommen in Deutschland, etc.) zu qualifizieren und auszutauschen. Die Akademiestruktur ermöglicht den Teilnehmerinnen, je nach Bedarf, eine intensive Teilnahme zwischen 15 bis 30 Wochenstunden, aber auch die Inanspruchnahme von nur einem oder wenigen Modulen oder Workshops.
Beraten, begleitet und betreut werden die Frauen von einem Team mit sozialpädagogischen Fachkräften, Trainerinnen und Trainern, Lehrkräften sowie Psychologinnen und Psychologen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungswerks und des KreisJobCenters arbeiten dabei eng zusammen.
Neben der Möglichkeit aus Modulen und Workshops auszuwählen, werden die Frauen durch Selbstlernmöglichkeiten qualifiziert und können Praktika in Firmen der Region absolvieren. Die Eigenverantwortung und Partizipation der Frauen wird gestärkt, indem es neben Pflicht- auch Wahlmodule gibt und Angebote von Frauen für Frauen entwickelt und durchgeführt werden.
Wachsender Stellenwert Digitales Lernen
Digitales Lernen nimmt zunehmend einen höheren Stellenwert ein und wird auch im Rahmen der Frauenakademie angeboten. Gerade während der Corona-Pandemie konnte das Bildungswerk problemlos die Module digital anbieten und stellt den Frauen, bei Bedarf, auch Laptops für das Arbeiten von zu Hause zur Verfügung.
Digitales Lernen wird jedoch nicht nur als eine alternative Durchführungsform der Frauenakademie gesehen, sondern ist fester Bestandteil der Maßnahme und somit auch für Kundinnen mit Mobilitätsproblemen die Möglichkeit, an den Angeboten teilzunehmen.
Die Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, eine variable Teilnahme vor Ort und von zu Hause aus, flexible Anfangszeiten und die Regulierung der Besuchszeiten über Zeitkonten ermöglichen eine gute Vereinbarkeit.