Aktionstag Marburg mit der Fahrrad-Rikscha entdecken
30.08.2021 (pm) Entspannt zusammensitzen und dabei die vorbeiziehende Lahn und das Stadtbild genießen: Einige Marburger haben sich bei einer Aktion der Stadt mit Rikschas fahren lassen, um die Stadt und eine neue Form der Mobilität zu genießen. Die Aktion war ein Vorgeschmack auf das dreimonatige Projekt „Radfahren gemeinsam neu entdecken“, das Ende September in Marburg startet. Es möchte älteren Menschen ermöglichen, gemeinsam mit anderen Ausflüge an der frischen Luft zu unternehmen.
Lange, bevor die erste von vier Touren mit je fünf Rikschas begann, hatten sich bereits mehr als ein Dutzend Interessierte auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz versammelt, um die Fahrrad-Rikschas zu besichtigen und sich bei den erfahrenen Pilot*innen des Vereins „Radeln ohne Alter“ über das Projekt zu erkundigen. „Manche Bürgerinnen haben ihre Bekannten und Freunde mit einer Rikscha-Fahrt als Geschenk überrascht und sie zum Elisabeth-Blochmann-Platz geführt“, erzählt Dr. Heinrich Grebe vom Fachdienst Altenplanung. „Die Touren hatten damit einen richtigen Event-Charakter.“
Das Projekt „Radfahren gemeinsam neu entdecken“ wird durch das Land Hessen gefördert und von dem Verein „Radeln ohne Alter Deutschland“ begleitet. Im Rahmen des Projektes erhalten verschiedene hessische Kommunen, Initiativen und Pflegeheime für je drei Monate eine Fahrrad-Rikscha mit Elektro-Antrieb. Auch die Stadt Marburg ist dabei. Die Rikschas bieten auf einer bequemen Sitzbank Platz für zwei Personen. Eine weitere Person tritt in die Pedale und steuert das Vehikel. Vor allem älteren Menschen soll es dadurch ermöglicht werden, trotz Mobilitätsbeeinträchtigungen gemeinsam mit anderen an der frischen Luft unterwegs zu sein. Eine Rikscha wird in Marburg von Ende September bis Ende Dezember für Fahrten an sonnigen Herbst- und Wintertagen im Einsatz sein.
Die Route führte vom Elisabeth-Blochmann-Platz ausgehend am östlichen Lahnufer über den Trojedamm bis zum Südbahnhof, über das westliche Ufer ging es über An der Weide zurück. Die Organisatoren vom Fachdienst Altenplanung und vom Verein „Radeln ohne Alter Deutschland“ erfreuten sich eines großen Zuspruchs – fast alle Touren waren ausgebucht. Stadträtin Anne Oppermann sagte am Start: „Was mich besonders freut, ist, dass ab September gerade auch Altenpflegeheime bedacht werden – denn besonders diese Einrichtungen hatten ja während der bisherigen Pandemie sehr zu leiden.“ Als Wunsch äußerte Oppermann, auch Einrichtungen der Eingliederungshilfe nicht zu vergessen, wenn das Projekt ab September in Marburg beginnt.
Die Rikscha-Fahrten sollen außerdem das in Marburg schon existierende Projekt „Gemeinsam geht alles besser“ bereichern, wie Dr. Heinrich Grebe erklärte. Im Rahmen dieses Projekts, das die Fachdienste Gesunde Stadt und Sport in Kooperation mit dem Fachdienst Altenplanung als Teil des KOMBINE-Programms organisieren, werden bereits ältere Menschen mit Ehrenamtlichen vermittelt, um gemeinsame Spaziergänge unternehmen zu können. Wenn ab September die Rikschas in Marburg Station machen, soll Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen nach dem gleichen Prinzip Rikscha-Fahrten ermöglicht werden – mit Ehrenamtlichen als Pilotinnen.
Bei der Aktion am Elisabeth-Blochmann-Platz war auch das Marburger Rolli-Rad zu besichtigen und kennenzulernen. Dabei handelt es sich um ein Spezialrad mit Rollstuhlplattform und Elektrounterstützung, dass ähnlich wie die Rikscha ein gemeinsames Fahrraderlebnis trotz Mobilitätsbeeinträchtigungen ermöglicht. Seit dem Jahr 2014 wird diese Möglichkeit in den Sommermonaten bereits regelmäßig genutzt, erklärt Jörg Fretter, der die Ausleihe organisiert. Das Rolli-Rad kann kostenlos für Ausfahrten über die Internet-Seite https://dreirad-marburg.org gemietet werden.