Spielerische Vermittlung digitaler Kompetenzen beim Familien-Medientag

21.12.2024 (pm/red) Das Programm zum „Familien-Medientag“ im Marburger Haus der Jugend hat teils spielerischen Einstieg in den Umgang mit digitalen Medien geboten. So gab es interaktive Stationen um Apps auszuprobieren, Drohnen zu steuern oder Stop-Motion-Filme …

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Sichere, gut bezahlte Arbeit und Anerkennung schützen vor anti-demokratischen Orientierungen

07.09.2021 (pm) Eine gute Integration in den Arbeitsmarkt schützt Menschen vor anti-demokratischen Einstellungen, zeigt eine neue Studie der Hans-Böckler Stiftung. Unter den Erwerbstätigen in Deutschland teilen 10 Prozent in hohem Ausmaß anti-demokratische, rechtspopulistische und menschenfeindliche Orientierungen, während es unter Nicht-Erwerbstätigen (Arbeitsuchende, Rentnerinnen und Rentner, Hausfrauen und -männer) mit 20 Prozent doppelt so viele sind. Dabei zeigen sich aber auch innerhalb der Gruppe der Erwerbstätigen signifikante Unterschiede.

Wer eine sichere Beschäftigung mit gutem Einkommen hat, Wertschätzung der beruflichen Leistung erfährt und die Möglichkeit sieht, die eigene Arbeit mitzugestalten, neigt deutlich seltener zu anti-demokratischen Einstellungen als Berufstätige, auf die das nicht zutrifft (detaillierte Daten unten). Die Bedeutung von guten Arbeitsbedingungen und beruflichen Perspektiven für eine demokratische Orientierung zeigt sich auch mit Blick auf die drängenden Zukunftsthemen Digitalisierung und klimagerechte Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft:

Abstiegsängste befördern anti-demokratische Sichtweisen
So äußern beispielsweise Erwerbstätige, die bislang positive Digitalisierungserfahrungen im Job gemacht haben, deutlich weniger anti-demokratische Sichtweisen als Erwerbstätige, die negative Folgen beobachten, oder an deren Arbeitsplatz Digitalisierungsprozesse gar nicht erst stattgefunden haben. Generell gehen auch Abstiegsängste oder das Gefühl, gegenüber den Eltern sozial abgestiegen zu sein, mit überdurchschnittlich hoher Zustimmung zu anti-demokratischen Sichtweisen einher. Zu diesen Ergebnissen kommt die neue Untersuchung auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von mehr als 4100 Personen in Deutschland.

Transformationsprozesse integrativ gestalten
„Eine entscheidende Herausforderung für die Aufrechterhaltung einer demokratischen Gesellschaftsordnung besteht in den kommenden Jahren darin, die Transformationsprozesse so zu gestalten, dass die Menschen gesellschaftlich integriert bleiben“, schreiben Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, Dr. Dorothea Voss und Dr. Andreas Hövermann im Fazit ihrer Untersuchung. „Es wird für die Zukunft daher eine zentrale Aufgabe sein, Arbeit so zu gestalten, dass sie ein Instrument gesellschaftlicher Integration bleibt beziehungsweise wieder wird.“

Dabei sei eine angemessene Bezahlung ein wichtiger Faktor, aber längst nicht der einzige, betonen die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), die Leiterin der Böckler-Forschungsförderung und der Experte für Sozialforschung: „Es geht um die demokratische Gestaltung des Arbeitsumfeldes, um langfristige Sicherheitsperspektiven und um die Anerkennung von Leistung und Werten, die die Erwerbstätigen mit ihrer Arbeit verbinden“, schreiben die Forschenden.

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