Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Spitzenforschung zu Mikroorganismen: Marburger Max-Planck-Institut feiert sein 30-jähriges Bestehen

15.09.2021 (pm) 1991 wurde das Max-Planck-Institut (MPI) für terrestrische Mikrobiologie auf Betreiben des Mikrobiologen Prof. Dr. Rudolf K. Thauer gegründet. Heute gehört Marburg weltweit zu den attraktiven Forschungsstandorten für Mikrobiologie. Das ist auch das Ergebnis einer sehr erfolgreichen und langjährigen Partnerschaft mit der Philipps-Universität Marburg (UMR). Im Zentrum des MPI für terrestrische Mikrobiologie stehen die Mikroorganismen, die am weitesten verbreitete Lebensform auf der Erde. Mikroorganismen sind nicht nur allgegenwärtig und prägen damit das Leben jedes einzelnen Menschen, sie sind auch der Schlüssel zu Antworten auf drängende Fragen der Menschheit: Ernährung, Gesundheit und globales Klima. Als Forschungsobjekte stehen Mikroorganismen im Fokus einer weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft, in der Marburg eine wichtige Rolle spielt.

„Die transdisziplinäre Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen des Max-Planck-Instituts und der Philipps-Universität hat zu Forschungsergebnissen geführt, die wegweisend für die jeweilige Disziplin der Lebenswissenschaften waren. Diese Ergebnisse sind durch die sehr gute Zusammenarbeit zustande gekommen, unterstützt auch durch modernste Ausstattung, die den Arbeitsgruppen beider Institutionen zur Verfügung steht“, sagt die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause.

Zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zieht es nach Marburg – wie den 33-jährigen Max-Planck-Forschungsgruppenleiter Georg Hochberg, der nach seinem Studium in Oxford und seiner Promotion in Chicago nach Marburg kam. „An Marburg reizte mich die sehr spannende Biochemie, die hier stattfindet und die meine Forschung in völlig neue Richtungen geführt hat. Marburg hat auch eine großartige und stimmige Mischung aus jungen und älteren Gruppen, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen“, erzählt der Wissenschaftler.

Darüber hinaus sind die zahlreichen Kooperationen ein fruchtbarer Boden für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das Programm der International Max Planck Research School (IMPRS-Mic) bietet eine interdisziplinäre Ausbildung und Betreuung durch zugewiesene Mentorinnen und Mentoren aus MPI und Universität. Forschungsprojekte können in den Labors des MPI, im Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) oder in der Universität durchgeführt werden. Der Doktortitel wird von der UMR verliehen.

Ein wichtiges Bindeglied zwischen MPI und Universität ist das Zentrum SYNMIKRO. Im Jahr 2010 auf Betreiben der Max-Planck-Direktorinnen Prof. Dr. Lotte Søgaard-Andersen und Prof. Dr. Regine Kahmann und den Universitäts-Professoren Roland Lill und Bruno Eckhardt mit Unterstützung durch die damalige Vize-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause eingerichtet, entwickelte es sich zu einem der weltweit größten Zentren synthetisch-mikrobiologischer Forschung. Seit 2019 wird das ehemalige LOEWE-Zentrum von der Philipps-Universität gemeinsam mit dem MPI verstetigt betrieben. Derzeit wird der SYNMIKRO-Neubau, einer der großen neuen Forschungsbauten in Hessen und vom Wissenschaftsrat länderübergreifend als besonders förderungswürdig eingestuft, von den Arbeitsgruppen bezogen.

„Das Zentrum SYNMIKRO mit seinem Forschungsneubau, der Arbeitsgruppen der UMR und des Max-Planck-Instituts unter einem Dach beherbergt, ist ein deutschlandweit einzigartiges Modell für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen einer Universität und einer außeruniversitären Forschungseinrichtung. Durch SYNMIKRO wurde die mikrobiologische Forschung in Marburg um das aufstrebende Gebiet der Synthetischen Biologie erweitert, mit den Zielen, das dynamische Zusammenspiel der Komponenten mikrobiologischer Systeme quantitativ zu verstehen und synthetische Systeme für Grundlagenforschung und Anwendung zu bauen“, sagt Prof. Dr. Anke Becker, geschäftsführende Direktorin von SYNMIKRO.

Mit dem Projekt „Zukunftszentrum Mikrokosmos Erde“ entsteht mit Unterstützung des Landes Hessen ein weiteres, neuartiges Kooperationsformat zwischen dem MPI für terrestrische Mikrobiologie und der Universität. Mit der Einrichtung des Zentrums soll herausragenden Nachwuchstalenten auf dem Gebiet der Mikrobiologie die Möglichkeit gegeben werden, neue Themen zu entwickeln und ihr eigenes Forschungsfeld zu etablieren.

„Das mehrjährige Projekt soll die erfolgreiche Entwicklung Marburgs zu einem Ort der mikrobiologischen Spitzenforschung sichern und eine kommende Generation exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen“, erklärt Prof. Dr. Tobias Erb, geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts und Mitinitiator des Projektes, und führt weiter aus: „Im Rahmen des neuen Zukunftszentrums ergibt sich eine einzigartige Chance, die erfolgreiche Kollaboration mit der Universität, die mit Rolf Thauer begann, gemeinsam in eine neue Zukunft zu führen. Zusammen wollen wir verstehen, wie Mikroorganismen mit ihrer Umwelt im Gleichgewicht stehen, um daraus neue Wege für eine nachhaltigere und gesündere Welt von morgen zu entwickeln, getreu dem Motto von Max Planck: Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.“

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