Deutlich weniger neue Windenergieanlagen in Deutschland
04.102021 (pm/red) Alle reden vom Wetter und neuerdings vom Klima, bevorzugt sogar vom Klimawandel. Diesbezüglich lohnt ein Blick auf die Energiewende, von der zuletzt kaum noch gesprochen wurde. Womöglich aus plausiblen Gründen. So wird gemeldet, dass in Deutschland im Jahr 2020 Offshore-Windenergieanlagen (WEA) mit einer Leistung von nur 219 Megawatt neu installiert wurden. Im Jahr 2019 sorgten die Neuinstallationen noch für 1.223 Megawatt zusätzliche Stromerzeugung aus Windkraft. Schon lange befindet sich die Bundesrepublik aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr auf einer Spitzenposition in Sachen Stromerzeugung aus Windkraft.
Zwischen 1997 und 2007 war Deutschland das Land mit der weltweit größten Installation an Windkraftanlagen, kann berichtet werden. Doch das ist lange her. Davon kann mitnichten mehr eine Rede sein. Längst kommt China auf eine ans Netz angeschlossene Windenergieleistung von 288.320 Megawatt. In der Bundesrepublik beläuft sich dieser Wert auf 62.850 Megawatt.
Der Rückgang in der Installation von WEA macht sich auch in einer rückläufigen Beschäftigtenzahl bemerkbar. Im Jahr 2016 waren noch 160.200 Beschäftigte in Deutschland in der Windkraft-Branche tätig, inzwischen sind es nur noch etwa 100.000. Die Geschäfte verlagern sich mehr und mehr ins Ausland, und jene, die noch in der Bundesrepublik produzieren, exportieren zunehmend in Länder wie England, Taiwan oder die Niederlande. So waren es im Jahr 2021 gerade einmal 240 Windenergieanlagen, die in Deutschland zugebaut worden sind. In 2017 waren es 1.792 WEA, die als neue Anlagen gebaut worden sind. „Not in my backyard“, also nicht vor meiner Haustür als Ablehnungsgrund kulminierend in Bürgeraktionen gegen Windenergie beschreiben dabei nur einen Teil der Gründe für diese Rückwärtsentwicklung.