Nils aus Biedenkopf hat mit Europe4U in einem Gartencenter in Corbera/Spanien ein Praktikum gemacht. Foto nn

07.10.2021 (pm) Heimkehrende aus dem spanischen Katalonien zeigten viel Flexibilität bedingt durch Pandemiebestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen, wird von Arbeit und Bildung als Träger der Maßnahme berichtet. Am ersten Tag des Auslandsaufenthaltes, der mit intensivem Sprachunterricht begann, meint Kyra: „Hier in Spanien, in der neuen Umgebung, ist man ganz anders motiviert“. Kyra ist eine von acht jungen Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, die sich Anfang April 2021 auf den Weg gemacht haben, um im Rahmen  des Projekts Europe 4 U, Arbeits- und Lebenserfahrung im europäischen Ausland zu sammeln.

Europe 4 U ermöglicht Auslandsaufenthalte im europäischen Ausland für junge Menschen, die Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Es ist eine super Erfahrung und eine tolle Chance“, meint auch Kyras Mitbewohnerin in Spanien, Adelina. Die 19-Jährige arbeitete in einem Hundesalon. Und Nils, der in einem Gartencenter arbeitete, möchte sich beruflich auch in Deutschland im Gartenbau weiter engagieren.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erforderten von den jungen Menschen und dem pädagogischen Team ein überaus hohes Maß an Flexibilität. Sogar das Zielland musste in Kyras Fall geändert werden:  „Eigentlich wollte ich ja meine Englischkenntnisse verbessern und nach Irland reisen, aber aus Sicherheitsgründen wurde uns angeboten, in Katalonien unser Praktikum zu machen. Jetzt bin ich darüber richtig froh. Ich habe im Intensivtraining noch Spanischgrundlagen dazugelernt und festgestellt, dass ich sogar noch mehr schaffe, als ich geglaubt habe“, berichtet sie. Die junge Frau hat ein Praktikum auf einem Pferdehof absolviert und wurde dort auf Anhieb gut aufgenommen und in die Arbeitsabläufe integriert.

Die achtwöchige Praktikumsphase, die in Irland, Malta oder Katalonien (Spanien) absolviert werden kann, wird durch eine intensive Vor- und Nachbereitungszeit begleitet. Außer einem Intensivsprachkurs, einem breiten Angebot von Trainingseinheiten zu Themen wie Interkulturalität und Kommunikation, gibt es vor allem Unterstützung im Bewerbungsprozess, um die Teilnehmenden für das Praktikum und den weiteren Berufsweg fit zu machen. Die Teilnahmedauer insgesamt beträgt sechs Monate.

„Neben den beruflichen Herausforderungen sind es allein die sprachlichen, sozialen und speziell interkulturellen Kompetenzen, die die Teilnehmer*innen ausbauen können. Sie stärken das Selbstbewusstsein und erleichtern damit die Jobsuche auf dem heimischen Arbeitsmarkt“, so Jana Kuttner von Arbeit und Bildung e.V., die mit Kollege ®iga Mlakar als Betreuende die Praktikant*innen in Spanien begleitet haben.

Dreiviertel der Teilnehmenden der Gruppe beginnen im Sommer 2021 eine  Ausbildung oder konnten für sich eine gute berufliche Perspektive erarbeiten. „Nicht zuletzt deshalb, weil sie erkannt haben, dass sie vieles schaffen können und neuen Mut gefasst haben“, so Kursleiterin Jutta Alberti von Arbeit und Bildung e.V. Sie hofft, „dass die Organisation und Durchführung der kommenden Kurse durch die Lockerungen wieder einfacher wird. Auf jeden Fall finden wir für alle Situationen immer eine Lösung. Das haben die letzten Kurse unter Coronabedingungen gezeigt.“

Europe 4 U wendet sich an junge Erwachsene ohne Beschäftigungsverhältnis, Alleinerziehende und Menschen mit und ohne gesundheitliche Einschränkungen aus den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Waldeck-Frankenberg und Gießen. Das Projekt wird in einem Kooperationsverbund gemeinsam mit den Jobcentern dieser Landkreise, Arbeit und Bildung e.V. und der Praxis GmbH sowie transnationalen Partnern durchgeführt.

Das Projekt Europe 4 U wird im Rahmen der ESF – Integrationsrechtlinie Bund durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

 Der nächste Europe 4 U-Kurs läuft gerade an. Anmeldung ist noch möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Unverbindlicher Infotermin bei Arbeit und Bildung e.V. jeweils freitags um 10 Uhr bzw. 11 Uhr per Videokonferenz.

Kontakt: Arbeit und Bildung e.V.
Jutta Alberti (0160) 97 21 68 94 oder alberti@arbeit-und-bildung.de oder
Jana Kuttner, Tel. (0172) 51 25 583 oder kuttner@arbeit-und-bildung.de.
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