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Historisch-politische Bildung an der vhs Marburg: 100 Jahre Faschismus – Dimensionen, Ursachen, Folgen

29.10.2021 (pm)  Mit dem Vortrag des Berliner Politologen Dr. Gerd Wiegel unter dem Titel „Rechtsextremismus, Nationalsozialismus oder Faschismus? Zur begrifflichen Einordnung eines historischen und gegenwärtigen Phänomens“ beginnt am Mittwoch, 3. November, eine Vortragsreihe der vhs Marburg zum Thema „100 Jahre Faschismus – Dimensionen, Ursachen, Folgen“ im Historischen Rathaussaal.

Vor rund 100 Jahren gründeten sich – zuerst in Italien – nationalistische Gruppierungen, die zu einer politischen Massenbewegung wurden, die auch eine Ideologie und Herrschaftsform darstellt: der Faschismus. Der Faschismus entfaltete in vielen Regionen der Welt in verschiedenen Phasen bis heute eine große, zum Teil wieder zunehmende Relevanz. Dies drückt sich aktuell in einem globalen Erstarken autoritärer, nationalistischer sowie menschen- und insbesondere minderheitenfeindlicher Strömungen aus. Vor diesem Hintergrund gewinnt auch die Auseinandersetzung mit dem historischen Faschismus stark an Bedeutung.

In der vhs-Vortragsreihe legen Experten unterschiedliche Dimensionen, Ebenen, Akteure, Ursachen und Folgen dar: Zum Auftakt am Mittwoch, 3. November, untersucht Dr. Gerd Wiegel den Begriff des Faschismus. Er fragt nach den Voraussetzungen und Funktionen des historischen Faschismus und wie es um sein aktuelles Potenzial steht, um gegenwärtige Entwicklungen einordnen und beurteilen zu können.

Weitere Vorträge widmen sich unter anderem den Fragen, warum und wie ein derart brutales und menschenfeindliches Regime auch in entwickelten Ländern einen Massenanhang finden konnte, welche Akteure und gesellschaftlichen Gruppen besonders zentral waren, was begünstigende psychologische Mechanismen waren und sind und welche Gegenmaßnahmen und daraus abzuleitende politische Forderungen für heute es gibt.

Um „Faschismus und Massengefolgschaft. Warum und wie konnte der deutsche Faschismus Massen gewinnen“ mit Prof. em. Dr. Dieter Boris geht es am 10. November.

„Gewerkschaften und Rechtsextremismus. Warum wählen Gewerkschafter*innen auch (extrem) rechte Politik?“ – damit befasst sich Michael Ebenau am 17. November.

Eine Woche später, am 24. November, spricht Dr. Ulrich Wagner über „Nationalismus und Fremdgruppenabwertung. Sozialpsychologische Erklärungsansätze zu zwei zentralen Komponenten von Faschismus“.

Abschließend gibt es am Mittwoch, 1. Dezember, einen Vortrag auf der praktischen Ebene: Berichte aus der aktuellen Beratungsarbeit zum Umgang mit rechtsextrem gefährdeten Jugendlichen stehen dann im Mittelpunkt des Abends unter dem Titel „Von der Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart: Einblicke in die Praxis des Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“.

Alle Vorträge finden im Historischen Saal des Rathauses statt – jeweils von 18.30 bis 20 Uhr.

Eine schriftliche Anmeldung unter www.vhs-marburg.de bis jeweils fünf Tage vor dem Termin ist erforderlich. Kursnummern S10030 (A-E). Gebühr: 4,00 Euro, ermäßigt: 2,70 Euro. Details zu den einzelnen Vorträgen finden gibt es auf der vhs-Website (www.vhs-marburg.de/faschismus-a, und www.vhs-marburg.de/faschismus-b usw.) und im gedruckten Programmheft auf Seite 8.

 

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