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Zeitumstellung und dunkle Jahreszeit: Warnung vor Wildunfällen

29.102021 (pm) Momentan wird es stetig früher dunkel und damit wächst die Gefahr für Wildtiere, auf Straßen überfahren zu werden. Darauf macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich der bevorstehenden Zeitumstellung aufmerksam. Besonders der Berufsverkehr fällt nun immer stärker in die dunklen Stunden und damit in die Zeit, in der viele Wildtiere besonders aktiv sind.

„Ob Wildkatze, Fischotter oder Luchs: Für viele seltene Arten ist der Straßentod Todesursache Nummer eins“, so Susanne Steib vom BUND Landesverband Hessen. Hinzu kommen schätzungsweise 250.000 Rehe, Hirsche, Wildschweine und unzählige kleinere Tiere, die jedes Jahr auf Deutschlands Straßen überfahren werden. „Für uns Menschen bedeuten Straßen Mobilität, für die Tierwelt jedoch ständige Gefahr.“ 

Deutschland besitzt eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Straßen zerschneiden Lebensräume, hindern viele Arten am Wandern und stellen eine direkte Bedrohung dar. „Auch die Wildkatze ist in besonderem Maße betroffen. Insbesondere im Herbst steigt die Zahl der Verkehrsopfer, wenn die Jungkatzen auf Wanderschaft gehen, um neue Reviere zu erkunden. Das tun sie bevorzugt in der Dämmerung und somit im Herbst in den späten Nachmittagsstunden, wenn viele Autos unterwegs sind“, so Steib weiter.

Durch Rücksichtnahme können einige Wildunfälle verhindert werden: Besonders in Waldgebieten sollten Autofahrende im Dunkeln grundsätzlich mit Wildtieren rechnen, entsprechend ihre Geschwindigkeit anpassen und die Seitenstreifen im Auge behalten. Das gilt insbesondere dort, wo Wildwarnschilder auf Wildwechsel hinweisen. Taucht ein Tier auf, sollte abgeblendet werden. Der Eigenschutz steht an erster Stelle, unkontrollierte Brems- und Ausweichmanöver gilt es zu vermeiden. Kommt es zu einem Wildunfall, muss die Polizei benachrichtigt werden.

Doch auch Politik und Behörden sind gefordert, die immense Zerschneidung der Natur durch Straßen zu verringern. Laut der „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ der Bundesregierung sollte bis 2020 vom Straßennetz keine wesentliche Beeinträchtigung des Lebensraumverbundes mehr ausgehen. Doch davon kann 2021 noch keine Rede sein. „Wir brauchen in Deutschland viel mehr Grünbrücken und andere Querungshilfen über Straßen. Die letzten unzerschnittenen Naturräume müssen unbedingt erhalten und weiterer Straßenneubau vermieden werden“, sagt Steib. 

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