Weckruf zur Corona-Intensivstation am UKGM: Kampf gegen die Pandemie zugleich Kampf für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitssystem
22.11.2021 (pm) Anlässlich der sich zuspitzenden Lage auf der Corona-Intensivstation am UKGM in Gießen haben die Pflegekräfte einen Weckruf „Manifest der Manifest der Gießener Intensiv-Pflegenden“ veröffentlicht. Hierzu erklärt Jan Schalauske, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag: „Der Weckruf der Beschäftigten auf der Corona-Station des UKGM verdient größten Respekt. Die zahlreichen Hilferufe müssen von der Geschäftsführung endlich ernst genommen werden. Die Pflegerinnen und Pfleger baden die Folgen der Privatisierung aus, in dessen Zuge unser Klinikum zum Spielball der Finanzmärkte und Aktiengesellschaften geworden ist. Dabei müsste uns doch die Pandemie gelehrt haben, dass wir ein gut ausgestattetes öffentliches Gesundheitswesen brauchen.“
Immer mehr Pflegekräfte würden Überlastungen, fehlendes Personal sowie Gefahren für ihre Gesundheit und die der Beschäftigten beklagen. Die von der Geschäftsführung ausgelobte Prämie von 5000 € sei Ausdruck der Hilflosigkeit der Geschäftsführung und blanker Hohn für alle bisher Beschäftigten. Was es jetzt brauche seien vor allem Entlastung, gute
Arbeitsbedingungen und gesetzliche Personalmindeststandards. Dafür kämpfe DIE LINKE schon lange an der Seite der Beschäftigten, stellte Schalauske fest.
Petition zur Rückführung des Uniklinikums
„Die aktuelle Situation zeigt auch erneut das ganze Dilemma der Privatisierung: Der neue Eigentümer Asklepios scheint den wirtschaftlichen Druck noch weiter zu erhöhen – zu Lasten der Patientenversorgung, der Arbeitsbedingungen und von Forschung und Lehre. Solidarität mit Beschäftigten und Patienten heißt deshalb auch: Das privatisierte Klinikum gehört zurück in öffentliches Eigentum überführt. Die Petition des ‚Aktionsbündnis Gemeinsam für unser Klinikum‘ hierfür liegt auf dem Tisch. Die Landesregierung muss jetzt handeln“, so Schalauske abschließend.