Spielerische Vermittlung digitaler Kompetenzen beim Familien-Medientag

21.12.2024 (pm/red) Das Programm zum „Familien-Medientag“ im Marburger Haus der Jugend hat teils spielerischen Einstieg in den Umgang mit digitalen Medien geboten. So gab es interaktive Stationen um Apps auszuprobieren, Drohnen zu steuern oder Stop-Motion-Filme …

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Das Aufscheinen der Vergänglichkeit – Werkschau zum 100. Geburtstag des Malers Günther Blau

Das Werk „Campo in Venedig I“ aus dem Jahr 1960 (Öl auf Hartfaser) in der Ausstellung Zeitspuren. Foto Bildarchiv Foto Marburg / Horst Fenchel

13.12.2021 (pm) Zum 100. Geburtstag des Malers Günther Blau (1922-2007) zeigt das Kunstmuseum Marburg in Zusammenarbeit mit dem Nachlass eine umfangreiche Werkschau des Künstlers. Die Ausstellung „Zeitspuren“ präsentiert in drei Ausstellungsräumen mit mehr als 60 Gemälden aus den Jahren 1950 bis 1991 ein umfangreiches Panorama der wichtigsten Themen des Malers, der seit den 1950er Jahren in Marburg und Umgebung lebte und arbeitete.

Die stillen und zugleich sehr eindringlichen Bilder mit Stadt- und Industrielandschaften, Stillleben, Bildnissen der Familie Blau und Selbstporträts sind geprägt von Blaus charakteristischer reduzierter Farbigkeit, scharfer Konturierung und strenger Komposition.

Alltagsobjekte und Kuriositäten, die der Maler häufig bei Flohmarktbesuchen fand, hielt er mit scharfem Auge und feinen Pinselstrichen in seinen Gemälden fest. Ausgewählt wurden die Objekte mit einer Liebe für das Alltägliche, aber auch für das Magische und Außergewöhnliche. Es entstanden detaillierte, ganz realistisch anmutende Darstellungen, die zugleich wie der Wirklichkeit entrückt wirken.

„Günther Blaus Bilder verbinden die nüchterne Bestandsaufnahme mit einem Gespür für das Rätselhafte der menschlichen Existenz. Die Kunst Günther Blaus lässt die Vergänglichkeit aufscheinen und hinterfragt die eigene Zeit.“, erläuterte Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Marburger Kunstmuseums, im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung.

Das Gemälde „Rote Kessel“ (1971, Öl auf Leinwand/Hartfaser) ist ebenfalls in der Ausstellung „Zeitspuren“ zu sehen. Foto Bildarchiv Foto Marburg / Thomas Scheidt

Für Kristina Gansel erzählen Blaus Bilder Geschichten von etwas einst Dagewesenem, von Entschleunigung und Stille, die angesichts der letzten zwei Jahre nicht zeitgemäßer sein könnten. Die Kunsthistorikerin trug maßgeblich zum Entstehen der Ausstellung und des begleitenden Kataloges bei, der voraussichtlich am 20. Dezember 2021 erscheinen wird.

Nach Kindheit und Jugend in Elberfeld erlebte Günther Blau den Zweiten Weltkrieg als Soldat. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er anschließend in München und Karlsruhe. Über Jahrzehnte lebte er als freier Künstler in der Universitätsstadt Marburg und dem benachbarten kleinen Ort Cyriaxweimar. Das Marburger Kunstmuseum zeigte zuletzt 1999 eine große Retrospektive des Malers.

Die Ausstellung „Zeitspuren“ ist bis zum 24. April 2022 im Kunstmuseum in der Biegenstraße 11 zu sehen. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind dazu eingeladen, zwischen italienischen Stadtansichten, bekannten Marburger Motiven und symbolträchtigen Bildwelten durch den klaren Blick Günther Blaus das Alltägliche und die Zeichen der Vergänglichkeit neu zu sehen.

Öffnungszeiten und Einlass
Das Kunstmuseum ist täglich außer dienstags von 11-17 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Studierende der Philipps-Universität ist der Eintritt frei. Aktuelle Hinweise zum Besuch unter www.uni-marburg.de/museum. Derzeit gilt wegen der Corona-Pandemie für den Museumsbesuch die 2G-Regel des Landes Hessen.

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