In die Vollen – Jahresprogramm 2022 Kunsthalle Willingshausen
12.01.2022 (red) Allerorten behindern Corona-Auflagen, Verbote und Beschränkungen und vielerorts wirken Zugangssperren und Tele-Angebote bis hin zu Volkshochschulkursen, die via Internet angeboten werden. Gänzlich unbeeindruckt von derlei lästigen Einschränkungen wird in Willingshausen für die Kunsthalle das Jahresprogramm 2022 präsentiert. Dazu wurde bereits am 9. Januar eine erste Ausstellung eröffnet. Der Blick auf das Jahresprogramm zeigt, dass durchgängig Ausstellungen geboten werden sollen. Erfreulich für Kunstfreunde in der Region könnte Mensch denken. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob die ausgeprägte Präsentationsfreude der Programmmacher in Willingshausen Verwirklichung finden kann.
Vertiefende Informationen zu den Ausstellungen, Künstlern und was eigentlich präsentiert werden soll, finden sich freilich nicht auf dem freihändig kreativ gestalteten Übersichtsblatt. Zu den Terminen gibt es Namen und Ausstellungstitel, jeweils mit einer Angabe wer für die jeweilige Ausstellung verantwortlich zeichnet. So wird drei mal die Willingshausen Touristik Betriebsgmbh gelistet, fünf mal der Verein Malerstübchen Willingshausen e.V. aufgeführt. Schließlich gibt es noch zwei Nennungen für das Stipendium als Kurzform für Willingshäuser Künsterstipendium.
Wagehe Raufi und Jöelle Pidoux werden Stipendiaten in Willingshausen
Immerhin lässt sich dem Blatt entnehmen, dass die beiden Stipendiaten für 2022 ausgewählt worden sind. Als erste Künstlerin oder erster Künstler kommt Wagehe Raufi gefolgt von Jöelle Pidoux im zweiten Halbjahr. Ob es sich dabei um männliche oder weibliche Künstler/innen handelt (oder divers als Geschlechtszughörigkeit zutreffend ist), bleibt angesichts der ungewöhnlichen Vornamen für´s erste ungewiss. Dass diesbezüglich derzeit lediglich Vermutungen angestellt werden können, geht allerdings auf das Konto des Kuratoriums, welches alljährlich die Auswahl der jeweiligen Stipendiaten trifft. Dort operiert man derzeit offenbar ähnlich klandestin wie zuletzt der ehemalige Bürgermeister Vesper. So ist derzeit noch nicht bekannt wer die Nachfolge von Bernhard Balkenhol als Kurator wahrnehmen wird. Dem Vernehmen nach ist die Person weiblichen Geschlechts.
Wer sich die Ausstellungsauflistung genauer ansieht, wird feststellen, dass für November und Dezember sogar eine terminliche Doppelbelegung angesagt wird. Da man in der ohnehin nicht überdimensionierten Kunsthalle nun keinesfalls zwei Ausstellungen zeitgleich unterbringen und präsentieren kann, entsteht Raum für Vermutungen. Naheliegend wäre es zu denken, dass eine der beiden Ausstellungen im Gerhardt-von-Rautern-Haus platziert werden soll. Da es feste Tradition ist, dass die Stipendiaten-Ausstellung in der Kunsthalle gezeigt wird, wäre die Ausstellung >Volkmann folgt Volkmann „Strabäntzerchen„< in das angrenzende Gebäude verwiesen.
Kein Beginn der Baumaßnahme Gerhardt-von-Reutern-Haus in 2022 ?
Diese Konstellation wiederum setzt zwingend voraus, dass das Gerhardt-von-Reutern-Haus nutzbar ist. Dann kann allerdings die seit Jahren geplante Aus- und Umbaumaßnahme am Gebäude nicht in 2022 begonnen werden. Siehe gesonderten Artikel dazu in das Marburger. Dass das Vorhaben zur baulichen Ertüchtigung und Ausbau im Nachbargebäude der Kunsthalle noch etwas auf sich warten lässt, wird am Ende kaum überraschen. Alleine die in letzter Zeit drastisch gestiegenen Baukosten könnten neue Berechnungen und Ausschreibungen notwendig machen. Der langjährige Bürgermeister Heinrich Vesper hatte Auskünfte verweigert. Die Pläne seien derzeit beim Land Hessen zur Genehmigung war zuletzt seine dürftige Auskunft auf eine Nachfrage im September 2021 im Gemeindeparlament.
So werden viele mit Interesse verfolgen, wie es sich weiter anlässt in Willingshausen. Die bunt-kreative Papierauflistung von 10 Ausstellungen offenbart einiges an Verve, wenngleich vertiefende Informationen damit nicht vermittelt werden. Erst einmal ab in die Vollen.