Erfolgreiche „Abspeckkur“ für kommunale Müllfahrzeuge
05.02.2022 (pm/red) Wissenschaftler der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an der Technischen Universität Chemnitz haben einen neuartigen, ultraleichten und reparaturfreundlichen Sammelbehälter für kleine bis mittlere Müllsammelfahrzeuge entwickelt. Im Vergleich zu den vergleichsweise schweren Stahlschweißkonstruktionen, die in bisherigen Müllbehältern zum Einsatz kommen, wurde ein Behälter in Multimaterialbauweise konzipiert und gebaut. „Die Beplankung besteht aus leistungsfähigen Organoblechen – also aus faserverstärkten Kunststoffplatten, der Skelettrahmen des Behälters vornehmlich aus Aluminium. Alle Bauteile werden am Ende in einer Mischbauweise durch Verklebungen sowie Schraub- und Nietverbindungen gefügt. Die Organobleche müssen hierfür nur zugeschnitten, nicht aber umgeformt werden“, erläutert Marcus Hartenstein, Mitarbeiter an der Professur SLK.
Extrem leichter und stabiler Müllbehälter kompensiert Batteriegewicht
Der neue Sammelbehälter ist 280 Kilogramm bzw. ein Drittel leichter als ein vergleichbares Modell. „Das Mehrgewicht durch die Batterie eines batterieelektrisch angetriebenen Müllfahrzeuges kann so komplett kompensiert und die Nutzlast damit erhalten werden“, so Hartenstein. Für künftige Entwicklungen, welche speziell auf ein spezifisches Trägerfahrzeug zugeschnitten sind, erwartet er ein noch viel höheres Gewichtseinsparpotenzial. Das im Verbundprojekt UTILITAS („Ultraleichte Aufbaustrukturen für Nutzfahrzeuge im kommunalen Servicebetrieb“) entwickelte Demonstrator-Fahrzeug befindet sich momentan im praktischen Einsatz bei der Stadtreinigung Leipzig und wird dort u. a. zur Leerung von Mülleimern eingesetzt. Bei der Entwicklung wurde auch auf praktische Erfahrungen der Stadtreinigung Dresden zurückgegriffen.