Luftbild zur Wohnbebauung am Hasenkopf. Foto Evermania

01.03.2021 (pm/red) Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Marburg hat einen Grundsatzbeschluss zum neuen Wohnquartier am Hasenkopf gefasst, berichtet die Stadtverwaltung. Es soll als Vorzeigequartier für ein zukunftsfähiges, klimagerechtes und sozial durchmischtes Wohnen mit alternativen Mobilitätsangeboten entwickelt werden. Grundlage bilde der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs, der sich an den Ergebnissen der Bürger/innenbeteiligung orientiere.

Verkehrsarmes, klimafreundliches und sozial durchmischtes Bauen

Der Siegerentwurf sei ein Paradebeispiel für verkehrsarmes, klimafreundliches und sozial durchmischtes Bauen. Er stammt vom Büro Lohrer.Hochrein in München. Das Büro wird nach dem Stadtverordnetenbeschluss beauftragt, seinen Entwurf weiter zu bearbeiten. Es werden die Empfehlungen des Preisgerichts und weitere, nun vorliegende Vorgaben und Erkenntnisse berücksichtigt – zum Beispiel aus dem Klimaanpassungskonzept.

Das Büro soll die zukünftigen Grundrisse und verwendeten Baumaterialien ausarbeiten und die Freiflächen zwischen den Gebäuden und um die Gebäude herum genauer betrachten. So soll eine landschaftliche Einbindung und Stärkung des Biotopverbundsystems Marburger-Rücken und Allnatal sichergestellt werden. Auch die Stadtwerke Marburg, die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG sowie die Fachbüros, die die Klimaanalyse und das Klimaanpassungskonzept erarbeiten, werden an dem Prozess beteiligt.

Städtebaulicher Entwurf im Sommer

Im Sommer/Herbst soll der überarbeitete  vorgestellt werden. Auf seiner Grundlage werde anschließend das Bauleitplanverfahren eingeleitet. Artenschutzfachliche Gutachten für Vögel, Fledermäuse, Reptilien, Schmetterlinge und Heuschrecken liegen inzwischen vor und bilden eine Grundlage für die Umweltprüfung im Zuge des Bauleitplanverfahrens. Parallel zur Bauleitplanung wird 2023 eine Erschließungs- und Entwässerungsplanung entwickelt.  Wenn es bei dieser Zeitschiene bleibt, könnten im Frühjahr 2024 die Erschließungsarbeiten am Hasenkopf beginnen.

Das Konzept für das Zukunftsquartier Hasenkopf wurde unter umfassender Bürgerinnenbeteiligung erstellt, in die sich hunderte Menschen in verschiedenen Formaten eingebracht haben. Sehr viele der Argumente, Ideen und Kritiken aus dem Prozess sind in den städtebaulichen Wettbewerb eingeflossen.

Für die Bebauung seine nicht mehr als fünf Hektar geplant, es werden bis zu 900 neue Bewohner im Stadtwald leben, das Zukunftsquartier werde autoarm sein und mit einer verbesserten Radverkehrs- und ÖPNV-Anbindung einhergehen, heißt es abschließend.

Weitere Informationen gibt es unter www.marburg.de/wohnenimwesten