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Thema Nr. 1: Geht Sex auch nachhaltig?

13.04.2022 (pm/red) Gern wird Sex als die natürlichste Sache der Welt bezeichnet. Doch schaut man genauer hin, ist Sex in vielerlei Hinsicht wenig natürlich – zumindest wenn man einen genaueren Blick auf die (Hilfs-)Mittel richtet, die dabei zum Einsatz kommen: Dessous aus Synthetikfasern, Spielzeuge mit Schadstoffen, Verhütung mit krebserregenden Hormonen – da kann einem schnell die Lust vergehen. Welche Wege es gibt, Sex umweltfreundlicher zu machen und die Gesundheit weniger zu belasten, thematisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland  (BUND) in einem Themenbeitrag.

Nachhaltige Dessous aus recycelter Spitze

Viele Kleidungsstücke werden heutzutage aus synthetischen Kunststofffasern gefertigt, so auch die meisten Dessous. Problematisch daran sind die Umwelteinflüsse und Produktionsbedingungen: Beim Waschen gelangen kleinste Plastikpartikel über das Abwasser in die Umwelt und belasten vor allem die Gewässer. Aber auch die Arbeitsbedingungen in Teilen der Textilbranche stehen seit einigen Jahren in der Kritik. Nachhaltiger ist Unterwäsche, die beispielsweise aus recycelter Spitze hergestellt wurde. Die hautfreundlichste Variante sind jedoch Naturfasern aus ökologischem Anbau. Fair produzierte Kleidung erkennen Sie z.B. am Fair Wear Siegel. Hintergrundinformationen zu nachhaltiger Mode finden Sie in einem BUND-Tipp.

Brustkrebs statt Schwangerschaft?

Die Antibaby-Pille und das Kondom gehören zu den am häufigsten eingesetzten Verhütungsmitteln. Mit der Pille nehmen Frauen synthetische Hormone zu sich, die im Verdacht stehen, das Thrombose- und Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Da die Hormone nur teilweise im Körper abgebaut werden, gelangen sie über den Harn ins Abwasser, wie eine BUND-Studie zeigte. Da Kläranlagen nicht im Stande sind, Hormone komplett aus dem Abwasser zu filtern, können sie auch im Trinkwasser enthalten sein und so in den männlichen Organismus gelangen und die Spermienqualität beeinflussen.

Verhütung ohne Krebsrisiko

Hormonfreie Alternativen zur Anti-Babypille sind Kupferspirale, Diaphragma und Kondom. Spirale und Diaphragma können über mehrere Jahre verwendet werden und sindhormonfrei. ProFamilia, Verbraucherzentralen oder Frauenärzte beraten gern, welche Verhütungsmethode die Richtige ist und welche Risiken damit verbunden sind.

Kondome sind zwar frei von Hormonen, aber nicht frei von Kritik: Kautschukplantagen werden üblicherweise in großen Monokulturen betrieben und die Bäuer*innen schlecht bezahlt. Einige Kondom-Hersteller achten auf einen nachhaltigenKautschuk-Anbau zur Förderung der Artenvielfalt und zahlen faire Preise für den Naturkautschuk.Oft sind sie zudem als „vegan“ zertifiziert. Entsprechende Marken sind in Bio-Supermärkten, aber auch in Drogerien erhältlich.

Gleitmittel in Bio-Qualität für ungebremsten Spaß

Fast alle Kondome sind mit Gleitgel beschichtet. Üblicherweise kommen dafür silikonbasierte Gleitmittel (z.B. Dimethicon) zum Einsatz. Gesundheitsschädlich sind sie nach aktuellem Wissensstand nicht, belasten die Kläranlagen jedoch bei der Filterung, da sie nicht wasserlöslich sind. Neben Gleitmitteln sind sie in konventionellen Shampoos und Cremes enthalten. Wasserbasiertes Gleitgel ist aufgrund seiner Wasserlöslichkeit daher eine bessere Wahl und ist ebenfalls in Bio-Qualität erhältlich. Wer mag, kann Gleitgel aus Aloe Vera sogar selbst und komplett natürlich herstellen. Im Bio-Supermarkt sind Aloe Vera-Blätter frisch erhältlich. Diese ausdrücken und fertig ist das natürlichste Gleitmittel aller Zeiten.

Betörender Duft?

Problematisch bei Kondomen, Gleitmitteln und Massageölen sind zudem Duftstoffe. Sie haben oft eine reizende Wirkung oder können Allergien auslösen. Da sie mit den sensiblen Schleimhäuten in Berührung kommen, sollte man besser auf parfüm- und duftstofffreie Produkte achten. Einen angenehmen – und vor allem natürlichen – Duft haben Massageöle aus 100 % natürlichen Ölen. Ob Avocado-, Aprikosen- oder Jojobaöl – es gibt sie für verschiedene Hauttypen und sind meist in Bio-Qualität erhältlich. So umgehen Sie außerdem Massageöle auf Erdölbasis und pflegen Ihre Haut schadstofffrei mit dem Besten, was die Natur zu bieten hat.

Spielzeug aus der Natur: Holz-Toys aus Fichtenholz

Für umwelt- und gesundheitsbewusste Menschen sind Spielzeuge aus Metall, Holz oder Glas eine befriedigende Alternative. Holz-Toys aus 100 % regionalem Fichtenholz gibt es sogar aus dem hessischen Odenwald. Denn im Gegensatz zu konventionellem Sex-Spielzeug aus Silikon sind hier keine Weichmacher oder andere Schadstoffe enthalten. Anders als bei Kinderspielzeug gibt es für Erwachsenen-Spielzeug nämlich keine strengen Schadstoffgrenzen. Wer doch zum Sex-Toys aus Silikon greifen will, sollte darauf achten, dass es aus medizinischem Silikon gefertigt ist oder auf Schadstoffe geprüft wurde.

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