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Rechtsextremismus anpacken, wo er entsteht – Crowdfunding-Projekt bei Arbeit und Bildung

07.05.2022 (pm/red) Schmierereien mit Hakenkreuzen an einer Wand der Schule. Spontaner Aufmarsch einer Schülergruppe, die eindeutige nationalsozialistische Zeichen präsentieren. Rechtsextreme Sprüche oder Auseinandersetzungen im Sportverein oder Jugendclub, die ausländische Mitstreiter angreifen. Verbreitung von Falschnachrichten. Beispiele wie diese, wo junge Menschen in Kontakt mit radikalem Gedankengut kommen und diese erstmalig äußern, gibt es viele.  Was ist in diesen Situationen zu tun? Welche Reaktion ist die richtige und vor allem welche verhindert eine weitere Eskalation?

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele Straftaten mit politischem Hintergrund verübt worden, wie in den vergangenen 20 Jahren nicht. Ein Großteil dieser Straftaten kamen aus dem rechten Lager. Kordula Weber, Geschäftsleiterin von Arbeit und Bildung e.V., erklärt: „Wir haben PUZZLE gegründet, weil uns laufend Berichte von Pädagogen erreichen, die mit dem Thema Rechtsextremismus konfrontiert sind und denen schlicht das Know-How fehlt, um erfolgreich tätig zu werden. Und zwar bevor betroffene Jugendliche zu Gewalt und Hetze greifen, bevor sie mit ihrem Verhalten unser unmittelbares Umfeld, unsere freiheitliche und demokratische Gesellschaft in Gefahr bringen“. Auch das Bildungssystem weise hier Lücken auf, so Weber weiter, da es hier keine Antworten biete. Das müsse sich ändern.

Im Rahmen von PUZZLE bietet das erfahrene Team von Pädagoginnen Trainings an, die an der Wurzel des Problems angreifen sollen mit Hilfe von Schlüsselpersonen: „Lehrende, Sporttrainer, Erzieher oder Leitende im Jugendclub oder andere Personen, die mit jungen Menschen arbeiten, sind ganz nah dran, wenn diese sich verändern, sich radikalisieren. Ihnen soll das richtige Handwerkszeug im Umgang mit Rechtsextremismus bei ihrer täglichen Arbeit an die Hand gegeben werden“, so Projektmitarbeiterin Leichthammer.

Erstmalig soll die Finanzierung eines Projekts bei Arbeit und Bildung e.V. nicht über öffentliche Fördertöpfe laufen, sondern ausschließlich über Spenden. Bei einem Wettbewerb der Hertie-Stiftung hat Arbeit und Bildung e.V. mit PUZZLE einen Platz im Crowdfunding-Contest „Mitwirken“ bekommen. „Wir sammeln Geld von Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen und wollen so das Funding-Ziel von 10.000 Euro erreichen. Besonders viele Clicks bringen zusätzliche Boni. Die ersten Trainings starten sofort nach dem Contest und gehen, bis uns das Geld ausgeht. Je größer die Unterstützung ausfällt, desto länger können wir die Trainings anbieten und desto mehr können wir unsere Gesellschaft im Kampf gegen rechtes Gedankengut stärken“, so Cornelia Bergen.

Der Crowdfunding-Contest PUZZLE gegen Rechtsextremismus läuft noch bis 01.06.2022, 12:00 Uhr. Spendenabgabe online unter www.mitwirken-crowd.de/puzzle-aub

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